Nach zwei Jahren gibt es endlich wieder eine Open Championship und bereits die ersten Stunden auf dem Linkskurs zeigen, was den besonderen Flair des Turniers ausmacht. Im Kampf gegen das hohe Rough können sich vor allem Louis Oosthuizen und Jordan Spieth in der ersten Hälfte des Tages behaupten. Martin Kaymer tut sich besonders auf der zweiten Neun schwer und am Vormittag fehlt es unter den deutschsprachigen Spielern an Kandidaten, die ganz vorne angreifen können.
British Open: Oosthuizen und Spieth vorne mit dabei
Jordan Spieth, Open Champion von 2017, bewirbt sich mit einer starken ersten Runde erneut um den Titel des Champion Golfer of the Year. Er überzeugte vor allem beim Anspielen der Grüns und notierte nur ein einziges Bogey. Den frühen Angriff auf die Spitze erreichte er durch vier Birdies in Folge auf der Front Nine und untermauerte das mit zwei weiteren Schlaggewinnen auf der Back Nine. Besser unterwegs war in der ersten Hälfte des ersten Turniertages nur Louis Oosthuizen, vornehmlich weil er sich das Bogey sparte, das Spieth kassiert hatte, und so mit sechs Birdies die Latte im Clubhaus hoch ansetzte.
Spieths Flightpartner Bryson DeChambeau, startete nicht ganz so gut ins Turnier. Zwar konnte auch er mit einer Birdieserie auf der Back Nine glänzen, diese hatte jedoch hauptsächlich den Effekt, seine Schlagverluste auszugleichen und deren Schaden zu minimieren und konnte ihn deshalb im Leaderboard nicht effektiv nach vorne befördern.
Die British Open 2021 startet in ihre 149. Ausgabe. Hier finden Sie die besten Bilder aus Runde eins.
Martin Kaymer mit schwieriger Back Nine
Martin Kaymer kommt mit den Linksplätzen der Open-Rotation oft besser zurecht, als mit den Plätzen der anderen Majors, auch wenn es an richtigen Topplatzierungen bei der Open Championship etwas mangelt. Vor zehn Jahren belegte er in Royal St. Georges den geteilten 12. Platz. Zu der Zeit war Kaymer aber Golfer eines anderen Kalibers, als er es heute ist. So blieb er bei der 2021er Ausgabe über die erste Hälfte seiner Runde weitgehend solide, aber gerade vom Tee konnte der Mettmanner nicht ganz mit der Leistung seiner Kollegen mithalten. Und Royal St. Georges ist schwer genug, wenn man das Fairway trifft. Ist das gar nicht erst der Fall, hat man eine Herkulesaufgabe vor sich, besonders wenn man nicht Muskeln à la DeChambeau oder Koepka besitzt, mit denen man sich aus dem hohen Rough wieder rausprügeln kann. Für Kaymer bedeutet das wenig Schlaggewinne, viele Pars, und auf der Back Nine leider auch zahlreiche Schlagverlusten, die ihn weit zurückwarfen.
Auch Bernd Wiesberger tat sich in der ersten Runde nicht leicht. Was er im Spiel rund ums Grün richtig machte, konnte nicht so richtig wirken, weil es auch ihm an Zielgenauigkeit vom Abschlag fehlte. Starker Wind, der auf Linkskursen wie Royal St. George's eigentlich immer eine Rolle spielt und die ondulierten Fairways geben ihr übriges dazu, um den Teilnehmern das Spiel vom Abschlag schwer zu machen. Wiesbergers 71er Auftakt ist damit zwar nicht der überzeugendste, aber einer auf den sich definitiv in der zweiten Runde aufbauen lässt.
Was sich auf dem Rest der Runde noch tat gibt es hier zu lesen:
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