Die Entscheidung, wer bei der BMW PGA Championship als Führender ins morgige Finale einziehen darf, hätte nicht eindeutiger sein können: Thomas Björn, der bereits an den beiden vorangegangenen Tagen die Führung inne hatte, krönte seine Runde mit einem grandiosen Endspurt und brachte so ganze fünf Schläge zwischen sich und seinen nächsten Verfolger. Für Martin Kaymer ging es wieder auf- und für Marcel Siem ein ganzes Stück abwärts. Beide starten vom geteilten 18. Platz aus in den Finalsonntag.
Björn mit Wahnsinns-Birdiesträhne
Absolut unglaublich - anders ist der Endspurt, den Thomas Björn am Moving Day der BMW PGA Championship auf seiner Back Nine hinlegte, kaum zu beschreiben. Gerade war er von seinem Konkurrenten Shane Lowry überflügelt und durch seinen holprigen Rundenbeginn auf den geteilten zweiten Platz verwiesen worden, da begann der Däne eine Birdieserie, wie sie der Golfsport nicht allzu häufig sieht: Sechs Schlaggewinne unmittelbar hintereinander fielen an den Löchern 11 bis 16. Doch weil nunmal alles irgendwann ein Ende hat, lochte Björn an der 17 "nur" mit Par ein, krönte die Runde aber mit einem erneuten Birdie. Mit vierzehn Schlägen unter Par hat er fünf Schläge Abstand zu Luke Donald, der mit zehn Schlägen unter Par den zweiten Platz besetzt, und Shane Lowry, der den dritten Turniertag mit neun Schlägen unter Par als Dritter beendete.
Kaymer findet seine Balance wieder
Gestern war es für Martin Kaymer ein gutes Stück bergab gegangen. Der Grund: Eine 75er Runde. Heute bemühte sich der Mettmanner, den gestrigen Fauxpas wieder wettzumachen - und es gelang ihm. Zwar ist er nicht zurück in den Top 10, aber seine 69 von heute kann sich sehen lassen. Zwar hatte er die Runde mit einem Bogey begonnen, danach ließ der Players-Champion allerdings insgesamt vier Birdies folgen. Die ersten fielen in der Mitte seiner Runde, auf 9, 10 und 12 konnte er Schlaggewinne notieren. Danach krönte er die Runde noch mit einem abschließenden Vögelchen und hangelte sich im Teilnehmerfeld immerhin wieder auf den geteilten 18. Platz - von geteilten 29. aus war er heute gestartet.
Siem mit unsteter Parrunde
Wie sagt man so schon: "Ein Unglück kommt selten allein". Das dachte sich wohl heute auch Marcel Siem, denn während seine Birdies durchaus auch mal einzelgängerisch unterwegs waren, folgte auf ein Bogey stets das nächste. Zwei solche Doppelpacks vermiesten ihm das Ergebnis, sodass es trotz vier Schlaggewinnen letztlich nur zur Parrunde reichte. Mit insgesamt vier Schlägen unter Par leistet er somit Martin Kaymer auf dem geteilten 18. Rang Gesellschaft.
McIlroy mit starkem Auftritt
Bereits den dritten Tag in Folge liefert Nordire Rory McIlroy nun schon gute Leistungen ab. Im Gegensatz zu vielen der anderen Spieler blieb er bisher immer unter Par und wurde dafür heute mit dem geteilten vierten Platz belohnt. Zwar hatte seine Runde mit einem Doppelbogey am ersten Loch denkbar schlecht begonnen, danach allerdings folgten insgesamt fünf Schlaggewinne, die den Stolperstart wieder zu einer soliden 69er Runde zurechtbogen.
Molinari mit der besten Runde des Tages
Und plötzlich kam da von unten einer, mit dem niemand gerechnet hatte: Der Italiener Francesco Molinari spielte mit sieben Schlägen unter Par die erfreulichste Runde des Tages - und sich damit eine ganze Ladung Plätze aufwärts. Nachdem er gestern noch eine enttäuschende 74er Runde hatte hinnehmen müssen, feuerte er heute sechs Birdies und ein Eagle und musste dabei nur einen einzigen Schlagverlust einstecken. Mit insgesamt sechs Schlägen unter Par liegt er nach dieser Paradeleistung auf dem geteilten 7. Platz.
Übrigens: Die schlimmste Runde des Moving Day hatte der Engländer Oliver Fisher zu verbuchen. Mit einer 84er Runde, also satten 12 Schlägen über Par, hatte der 25-Jährige keinen Grund mehr zum Lachen.
Die BMW PGA Championship im englischen Surrey ist eines der höchstdotierten Turniere auf der European Tour außerhalb des Saisonfinales. Auf dem Par-72 West Course des Wentworth Club geht es für die Spieler um 4,75 Millionen Euro. Doch es gibt nicht nur eine satte Summe zu gewinnen: Dem Sieger winken ebenfalls sichere Teilnahmen an der U.S. Open in drei Wochen und an den nächsten drei Austragungen der Open Championship. Maximilian Kieffer, der dritte deutsche Starter im Bunde, war gestern am Cut gescheitert, ebenso wie Titelverteidiger Matteo Manassero.
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