In der chinesischen Metropole Shanghai findet mit der BMW Masters das Erste der vier Turniere umfassenden und mit 30,5 Million US Dollar dotierten Final-Series der European Tour statt. Und zu solch einem Anlass lässt sich die Crème de la Crème nicht zweimal bitten, insbesondere da nur die besten 60 des Race-to-Dubai das Finale in Dubai erreichen und sich durch das Top-Teilnehmerfeld reichlich Weltranglistenpunkte sammeln lassen. Allerdings machte den Profis in der ersten Runde der Wind einen Strich durch die Rechnung. Gerade die Spieler am Nachmittag hatten kaum die Chance, einen guten Score ins Clubhaus zu bringen.
Durchwachsener Auftakt für Martin Kaymer
Der 28-jährige Mettmanner hatte besonders zum Ende seiner Runde, wie viele seiner Kollegen, mit dem starken Wind zu kämpfen, der präzise Schläge in die Grüns nahezu unmöglich machte. Vor der BMW Masters sagte Kaymer, mit Blick auf das Saisonende, er freue sich auf die letzten fünf Turniere des Jahres. "In den letzten Wochen habe ich sehr gut trainiert, aber auch nicht überpowert, um ausgeruht und perfekt vorbereitet in den Endspurt zu gehen."
Nach dem Bogey-Birdie-Start war noch alles im Lot, jedoch ließ Deutschlands Nummer eins zum Ende seiner ersten Neun Federn. Zwar gelang ihm ein Birdie an Loch 7, Schlagverluste auf Acht und Neun zeigten allerdings an, wie auch die Back Nine beginnen sollte. Nach zwei weiteren Bogeys auf den Löchern 12 und 14 war Kaymer ins Mittelfeld abgerutscht und schaffte es auch nicht mehr, eine Trendwende einzuleiten. Noch jeweils ein Schlaggewinn und -verlust bedeuteten für Kaymer die +3 und den geteilten 41. Rang. Mit ein wenig mehr Glück und einer frühen Startzeit geht es morgen hoffentlich weiter rauf im Tableau.
Maximilian Kieffer mit starkem Turnierstart bei BMW Masters
Vor dem Turnier hatte der deutsche Rookie Maximilian Kieffer noch verlauten lassen, wie sehr er sich über die Einladung seines Sponsors freue. Wie ambitioniert Maximilian Kieffer in diese Woche geht, zeigen auch die dreieinhalb Tage Vorbereitung in Shanghai, die der 23-Jährige bei der BMW Masters in ein gutes Ergebnis ummünzen will. An Tag eins des Turniers zeigte 'Kiwi' eine saubere Leistung, seine Even-Par-Runde brachte ihm den starken geteilten 14. Platz ein. Insgesamt vier Schlaggewinne gelangen dem Deutschen, zwei Bogeys und ein ärgerliches Doppelbogey auf der Acht neutralisierten den Score. Trotzdem gab sich Kieffer nach Runde eins der BMW Masters zuversichtlich.
"Ich bin eigentlich mit meiner Auftaktrunde ganz zufrieden, denn ich hatte durch die frühe Startzeit auch Glück mit dem Wind. Die ersten sieben Löcher war der Wind wesentlich schwächer, danach nahm er merklich zu. Ich habe viele gute Schläge gemacht und auf den zweiten neun Löchern endlich mal wieder gute Putts gelocht. Beim Doppelbogey an Loch acht hatte ich etwas Pech mit einer Windböe, aber so etwas passiert halt an einem Tag wie heute."
Miserabler Tag für Marcel Siem
Nach einer ausgiebigen Vorbereitung, in der Marcel Siem mit seinem Kurzspieltrainer Mark Roe im Golf Club Mülheim an seinen Chips und Pitches feilte, ging er hochmotiviert in die BMW Masters. Und dann sowas: Mit drei Pars in Serie ging es eigentlich ordentlich los für den 33-Jährigen, doch plötzlich klebte das Pech am Schläger. Bis zum achten Loch spielte Siem vier Bogeys und ein Birdie und war nach seiner Front Nine bereits deutlich über Par. Auf der zweiten Rundenhälfte ging es für den Deutschen leider weiter abwärts im Leaderboard. Drei weitere Bogeys und ein Triplebogey katapultierten Siem an das falsche Ende des Leaderboards. Bei +9 konnte er allein zwei Chinesen mit +11 und +13 hinter sich lassen.
'Long John' trotz der Witterung bei der BMW Masters
An der Spitze steht nach dem ersten Tag der BMW Masters der Amerikaner Luke Guthrie. Mit einer unglaublich starken 65(-7) führt er mit drei Schlägen Vorsprung vor einem altbekannten Gesicht der European Tour: Paradiesvogel John Daly. 'Long John' hatte nach eigener Aussage 14 oder 15 Wochen kein Turnier mehr gespielt, um sich dann mit einer furiosen 68(-4) zurückzumelden. Viele Birdies spielte Daly ja schon immer, aber komplett fehlerlos zu bleiben an einem solchen Tag, das ist aller Ehren wert. Insgesamt schafften nur 13 Spieler ein Resultat unter Par.
Das nordirische Duo aus Rory McIlroy (T11/-1) und Graeme McDowell (T4/-2) war am Nachmittag das Schlagkräftigste. Die beiden Buddies waren die einzigen, die halbwegs Anschluss an die Spitzengruppe halten. Favorit Henrik Stenson konnte da nicht ganz mithalten, spielte drei Birdies und drei Bogeys, liegt aber bei Even Par (T14) auf der Lauer.
Für Golffreunde aus unserem Nachbarland: Bernd Wiesberger spielte eine 75(+3) und beklagte nach seiner Runde auf Facebook vor allem den Wind. "Ich habe noch nicht oft bei solchem Wind gespielt. Da draußen gab's heut nicht viele lachende Gesichter, aber ich hab es zumindest irgendwie zusammengehalten."
Das Leaderboard im Überblick gibt's hier.