Am letzten Tag der BMW Masters ging es noch einmal spannend zu. Luke Guthrie konnte seinen Drei-Schläge-Vorsprung, mit dem er in den Finaltag gegangen war, nicht ins Clubhaus bringen. Die Verfolger dagegen feuerten aus allen Rohren, die beste Runde des Tages gelang dem Schweden Peter Hanson mit neun unter Par, der sich damit auf den geteilten achten Rang vorschieben konnte. Der siebenfache European-Tour-Sieger Gonzalo Fernandez-Castaño zeigte über die vier Turniertage die beste Leistung und gewann verdientermaßen die 851.346 Euro Preisgeld. Martin Kaymer und Marcel Siem konnten das Finale ebenfalls nutzen um sich deutlich im Leaderboard vorzuschieben. Beide spielten überzeugende 67er Runden (-5), während Maximilian Kieffer zwar im Tableau abrutsche, jedoch mit dem 30. Platz sehr zufrieden sein kann.
"Der Trip nach China hat sich gelohnt"
Vor den rund 20.000 chinesischen Fans gingen die Profis der European Tour in den Finaltag der BMW Masters 2013. Schon vor dem Ende des Turniers war klar, dass das Event ein voller Erfolg war. Eckhard Wannieck, Leiter BMW International Sponsoring, bedauerte zwar die schwierigen Bedingungen zu Beginn des Turniers, war aber ansonsten rundum zufrieden: "Man spürt, dass die sportliche Bedeutung des Turniers als Auftakt der European Tour Final Series noch einmal zugenommen hat".
Für Markenbotschafter Maximilian Kieffer lief es am letzten Tag der BMW Masters nicht ganz rund. Zu einem Zeitpunkt, als die Spitzengruppe deutlich unter Par blieb, machte Kieffer zu viele Fehler und musste seine einzige Turnierrunde über Par notieren. „Wir haben heute alle im Flight (Harrington und McIlroy, d. Red.) nicht richtig ins Spiel gefunden. Es kam nie wirklich ein Momentum auf und das hat sich dann, wie ein roter Faden, durchgezogen.“ Ein Bogey auf der Front Nine, drei Bogeys und zwei Birdies auf der schwierigeren Back Nine brachten ihm abschließend die +2, aber ein gutes Gesamtergebnis von Even Par. Der 30. Platz ist für den Rookie in diesem hochwertigen Teilnehmerfeld ein starkes Ergebnis. „Zusammenfassend hat sich der Trip nach China trotzdem mehr als gelohnt.“
Martin Kaymer und Marcel Siem mit Endspurt bei BMW Masters
Für die anderen beiden Deutschen nahm der Wettkampf einen konträren Verlauf. Sowohl Martin Kaymer wie auch Marcel Siem kamen nur stockend ins Turnier, steigerten sich aber im Verlauf der BMW Masters immer weiter. Als 22. in den Finaltag gegangen startete Kaymer seine Finalrunde, wie er auch schon die erste Runde begann, mit Bogey-Birdie. Der Schlagverlust auf der ersten Bahn sollte aber der einzige des Tages bleiben, auf Loch neun schob der 28-Jährige ein weiteres Birdie hinterher. Auf den hinteren Neun gelangen dem ehemaligen Weltranglistenersten neben sieben Pars zwei Zauberschläge. Auf Loch 11, einem 347 Meter langem Par 4, versenkte Kaymer seinen zweiten Schlag zum Eagle. Zwei Bahnen später konnte er erneut zwei Schläge gutmachen auf der 13, Par 5. Es wurde eine starke 67er Runde und der geteilte 13. Rang. Ein aussichtsreicher Start in die Final Series.
Ähnlich erging es Marcel Siem, der sich leider bereits an Tag eins mit einer 81 alle Chancen auf eine gute Platzierung genommen hatte. Nach zwei 71er Runden an Tag zwei und drei legte der 33-Jährige am Finaltag nochmal eine Schippe drauf. Jeweils ein Bogey auf Front- und Back Nine wurden begleitet von insgesamt sieben Birdies, womit sich Siem um weitere 15 Plätze verbessern konnte und geteilter 34. wurde. Mit starken elf von 14 getroffenen Fairways und 16 getroffenen Grüns legte Siem den Grundstein für seine überzeugende Schlussrunde, aber über die vier Tage sticht besonders seine Bunker-Statistik heraus. Nur vier Mal von zwölf Versuchen konnte Siem nach einer Bunkerlage Par oder besser spielen, kein guter Wert für einen Tour-Spieler. Wenn er die Form der letzten drei Tage isolieren kann, ist in den kommenden Wochen aber auch mit Marcel Siem zu rechnen.
Gonzalo Fernandez-Castaño holt sich den Titel
An der Spitze ging es lange spannend zu, bevor 'Gonzo' auf das Gaspedal drückte und seine Mitbewerber um den Sieg bei der BMW Masters, Francesco Molinari und Thongchai Jaidee, auf die Plätze verwies. Mit verlässlicher Konstanz spielte der Spanier abwechselnd Par und Birdie auf seinem Weg zurück ins Clubhaus und hatte auf seinem letzten Loch drei Schläge Vorsprung auf Molinari. Fernandez-Castaño zeigte noch einmal Nerven, als er mit seinem dritten Schlag nur den Grünbunker der 18 traf und ein Doppelbogey spielte, doch dann stand fest: Gonzalo Fernandez-Castaño gewinnt die BMW Masters 2013 bei elf Schlägen unter Par vor Francesco Molinari und Thongchai Jaidee bei jeweils -10.
Der Österreicher Bernd Wiesberger verbaute sich die Chance auf eine richtig gute Platzierung auf seinem letzten Loch. Bei -6 stand Wiesberger vor der 18 und spielte ein katastrophales Tripelbogey, um auf Even Par für den Tag und -3 für das Turnier zurückzufallen. Er wurde geteilter 17.
Alle Ergebnisse im Überblick gibt's hier.
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