Henrik Stenson sichert sich den Titel bei der BMW International Open 2016 dank drei fast perfekten Runden und einer soliden Finalrunde, in der fast alle Spieler etwas Federn lassen müssen. Auf den ersten 54 Löchern erlaubte sich der Schwede lediglich ein Bogey (am ersten Tag) und spielte sich vor dem Finale schon auf -16. Die letzte Runde des Turniers schloss sich aufgrund der Regenunterbrechung dann unmittelbar an die dritte Runde an und nötigte den Spielern so einige Schlagverluste ab.
Henrik Stenson bleibt gewohnt cool
Henrik Stenson spielte hiervon vier an der Zahl. Da seine Verfolger um Thorbjorn Olesen, Kiradech Aphibarnrat und Raphael Jaquelin aber Federn ließen und Stenson fünf Birdies spielte, reichte ein Ergebnis von 17 unter Par schließlich zum Sieg. Lediglich der Südafrikaner Darren Fichardt schaffte es am Finaltag tief zu schießen, was ihm am Ende den zweiten Rang gemeinsam mit Thorbjorn Olesen einbrachte.
Stensons zehnter Titel auf der European Tour und sein zweiter Sieg in Köln kam besonders dank seines innig geliebten 3er Holzes zu Stande. Mit dieser Geheimwaffe traf der Schwede so viele Fairways wie kaum ein anderer Spieler im Feld und zog dem Platz des Gut Lärchenhofs somit den Zahn. Auf seiner Finalrunde glänzte er mit Ruhe und Besonnenheit und brachte eine 71 ins Clubhaus. Wir gratulieren dem 40-Jährigen zu diesem Triumph und freuen uns schon, ihn in zwei Jahren wieder in Köln begrüßen zu dürfen.
In der abschließenden Pressekonferenz bedankte sich Stenson beim deutschen Publikum und betonte nochmals wie wohl er sich in Deutschland und bei der BMW International Open fühlt. "Neben den Turnieren in Schweden ist es in Deutschland am schönsten. Fast schon wie eine zweite Heimat für mich."
Congratulations @henrikstenson, the 2016 #BMWInternationalOpen champion. ? https://t.co/jYJEGIh4fU
— The European Tour (@EuropeanTour) June 26, 2016
Bernd Ritthammer mit einer starken Vorstellung
Der Challenge-Tour-Profi Bernd Ritthammer präsentierte sich bei der BMW International Open über vier Tage hinweg in einer guten Form und sicherte sich den Sieg im Deutschland-internen Vergleich. Seine Finalrunde war dabei die einzige Runde, die der Franke nicht unter Par beenden konnte. Wie schon auf seiner dritten Runde musste Ritthammer zwei späte Bogeys verkraften, die eine noch bessere Platzierung verhinderten. Mit einem Gesamtergebnis von sechs unter Par sicherte sich der 29-Jährige aber immer noch ein Top-20-Ergebnis und stellte unter Beweis, dass er auf der European Tour konkurrenzfähig ist.
Im abschließenden Interview zeigte sich Bernd Ritthammer zufrieden. "Ich habe gut gespielt, sehr diszipliniert, aber die vierte Runde war mit dem Wind und den zwei Schauern auch nicht ganz einfach. Ausgerechnet an den zwei Birdie-Löchern 15 und 17 kam der Regen, was natürlich sehr unglücklich ist." Nichtsdestotrotz zeigte er sich auch etwas enttäuscht, dass nicht noch weiter nach oben ging. "Ein bisschen schade, da ich eine der besten Driver-Wochen in diesem Jahr hatte und mit einer Top Ten auch nächste Woche in Paris hätte spielen dürfen."
Alex Cejka über vier Tage etwas zu unspektakulär
Der PGA-Tour-Profi Alex Cejka zeigte am Finaltag abermals eine sehr solide Leistung, die ihn auf den geteilten 45. Rang brachte. Cejka spielte wie an den Tagen zuvor erneut gutes Golf, das allerdings nicht für eine Topplatzierung reichte. Mit drei Even-Par-Runden und einer Runde unter Par hatte sein Spiel zwar keine großen Ausreißer, aber es fehlte an positiven Highlights und einer wirklich tiefen Runde. Zum Abschluss standen vier Schlagverlusten nochmals vier Birdies gegenüber und führten zu Cejkas dritter 72er Runde. Cejkas Plan, mit diesem Turnier Punkte für Rio zu sammeln und seine Verfolger Marcel Siem und Maximilian Kiefer zu distanzieren, ging nichtsdestotrotz perfekt auf, da die beiden Deutschen das Wochenende bei der BMW International Open verpassten.
Im Interview zeigte sich Alex Cejka ob seiner Leistung am Finaltag recht zufrieden: "Ich habe heute super gespielt, super gedrived, aber gar nichts gelocht. Daher fahre ich mit einem guten Gefühl nach Reno und hoffe, dort was zu reißen." Lediglich über seine Putts aus fünf Metern regte sich Cejka auf. "Keinen Putt gemacht, ich habe keinen Fünf-Meter-Putt gemacht. Die ganze Woche nicht."
Jeremy Paul feiert größten Erfolg seiner Karriere
Der junge Amateur Jeremy Paul zeigte sich am Freitag bereits überglücklich, ob des erreichten Wochenendes und genoss die beiden finalen Runden. Hierbei konnte Paul zwar nicht mehr ganz an seine starke Leistung zu Beginn des Turniers anknüpfen, schlug sich aber dennoch hervorragend für einen Amateur. Zum Abschluss unterschrieb Paul eine 74er Runde, die ihm den geteilten 56. Rang einbrachte. Zwar darf der 21-Jährige das Preisgeld aufgrund seines Amateurstatus nicht annehmen, aber die Platzierung bei einem solch hochkarätig besetzten Turnier wird den Spieler des GC Mannheim-Viernheim sicherlich für kommende Aufgaben beflügeln.
Im Interview zeigte sich Paul über die zwei Runden am Wochenende etwas enttäuscht, aber zog das Positive aus dem Turnier. "Nicht so gut gescored wie in den ersten beiden Runden, aber im Großen und Ganzen überwiegt die Freude." Darüber hinaus gab er einen Ausblick auf seine Zukunft und sagte, dass er wahrscheinlich in einem halben Jahr bis Jahr ins Profilager wechseln werde.
Bernd Wiesberger sichert sich die Top Ten
Für Bernd Wiesberger sah es auf der Finalrunde nach einem Eagle an Loch 3 kurz so aus, als ob er die Spitze nochmal angreifen könnte, aber ein Doppelbogey zum Ende seiner Front Nine verhinderte ein besseres Ergebnis. Nichtsdestotrotz lieferte der Österreicher im Lärchenhof eine hervorragende Vorstellung ab und erspielte sich mit einem Ergebnis von neun unter Par den geteilten siebten Rang.
Lukas Nemecz rettet Finalrunde zum Ende hin
Der zweite Österreicher im Wochenende der BMW International Open neben Bernd Wiesberger war Lukas Nemecz. Der 26-Jährige hatte dank einer starken 69er Runde am Freitag noch so eben das Wochenende erreicht und zeigte am Finaltag zunächst keine gute Leistung. Seine Front Nine beendete er aufgrund zweier Bogeys mit 38 Schlägen und startete auch auf den zweiten neun Löchern direkt mit zwei Schlagverlusten. Ab Bahn 13 schwang sich Nemecz dann jedoch noch zu einem versöhnlichen Turnierabschluss auf, sodass am Ende eine Even-Par-Runde zu Buche stand. Damit beendet Nemecz das Turnier auf dem geteilten 45. Rang.
Im Interview mit Golf Post zog Lukas Nemecz ein gemischtes Fazit. "Zu viele Fehler gemacht und zu viel geärgert. Mental einfach schlecht gewesen und dann aber noch geniale Schläge gemacht und gut zurückgekämpft." Insgesamt ärgerte der Österreicher sich über "zu viele dumme Bogeys", da in dieser Woche "mal was gutes drin gewesen wäre".
Endstand der BMW International Open
Alle abschließenden Platzierungen, der Score des Siegers und die Ergebnisse der deutschen Starter gibt es wie immer in unserem Livescoring.