Die Trainingsplattform „Golf in Leicht“ veranstaltete vom
12. bis 16. Mai ihren zweiten virtuellen Golf-Kongress. Fabian Bünker,
Headcoach von „Golf in leicht“, hatte insgesamt 32 Expertinnen
und Experten virtuell versammelt, um über unterschiedliche Aspekte des Golfsports zu
referieren. Ein komplette Themenliste findet Ihr unter www.derfreizeitgolfer.de An fünf aufeinander folgenden Tagen konnte man die Vorträge live
verfolgen. Wer früh genug dran war, hatte sich einen kostenlosen Zugang gesichert.
Dieser berechtigte zum Liveerlebnis ebenso, wie zum versetzten Zuschauen, für
24 Stunden. Leider funktionierte mein Zugang die ersten beiden Tage nicht,
sodass ich einige interessante Inhalte zunächst verpasste. Die Hotline
reagierte jedoch schnell und fand eine Lösung, mir doch noch den Zugriff
auf die ersten Vorträge zu ermöglichen. Vielen Dank dafür!
Themen und Referenten*innen
Die Vielzahl der unterschiedlichen Vorträge wurde von namhaften Vertretern des Golfsports kenntnisreich und anschaulich vermittelt. Die Themen reichten von: Golfschwung und Technik, über kurzes und langes Spiel, Golf-Fitness, Golf & Gesundheit, Material & Equipment, Golf-Mentaltraining bis zu Strategie auf dem Platz. In dem illustren Feld der Vortragenden fanden sich u.a. Frank Adamowicz (erfolgreichster Mannschaftstrainer Deutschlands), J.J. Rivet (u.a. Trainer von Rafael Cabrera Bello und Ian Poulter), Stan Utley (u.a. Trainer von Sergio Garcia), Justin Buckthurp (u.a. Fitnesstrainer von Justin Rose) und Martina Eberl, mehrfache LET-Gewinnerin.
Frank Adamowicz: Course Management
Es würde den Rahmen dieses Posts sprengen, auf alle Vorträge einzugehen. Deshalb nur einige Worte zu einer subjektiven Auswahl von Beiträgen: Eröffnet wurde der Kongress von Frank Adamowicz, der sich mit der Thematik des Course Management beschäftigte. Hierzu zählen für ihn u.a. das Kennenlernen des Platzes, z.B. durch eine Proberunde oder ein Birdiebuch. Dabei sollte man seine Golfschläge auf jeder Bahn planen, vorausgesetzt man kennt die (Carry-)Länge der einzelnen Schläge. Zudem sprach sich Frank Adamowicz für die bewusste Nutzung technischer Hilfsmittel aus, wie Laser oder Golfuhr, ohne dabei zu vergessen, die Spielsituation selbst zu analysieren. Das Handicap ist dabei zweitrangig, wichtig ist zu wissen, was man kann und was man gegebenenfalls riskieren möchte. Mit den Ergebnissen muss man dann so oder so leben.
Marco Burger: Driverfitting
Ein Highlight des zweiten Tages war der Vortrag von Marco Burger von HIO-Fitting in München. Burger erläuterte sehr anschaulich, welche Faktoren beim Driverfitting zu beachten sind. Und das sind deutlich mehr als Otto Normalgolfer sich vorstellen kann. Beachtet werden u.a. die körperlichen Voraussetzungen der Spieler*innen, die Schlägerkopfgeschwindigkeit, der Abflugwinkel des Balles, die Spinrate und vieles mehr. Beruhigend ist, dass es für jede Spielstärke einen passenden Driver gibt, und das kann auch das eigene Material sein, das bei Bedarf nur etwas modifiziert werden muss. Mithilfe von Analysen verschiedener Driversettings schaffte es Burger, dem Zuschauer einen interessanten Einblick in die Arbeit eines professionellen Fitters zu geben.
Alexa Iwan: Trinken auf der Golfrunde
Aus dem großen Themenkomplex der „praktischen“ Beiträge ist das Interview Fabian Bünkers mit Ernährungswissenschaftlerin Alexa Iwan hervorzuheben. Nach eigenen Angaben hat sie sich gewundert, warum es so wenig Literatur zum Thema Ernährung für Golfer*innen gibt. In ihrem Gespräch mit Fabian Bünker stellte sie heraus, wie wichtig das regelmäßige Trinken auf der Golfrunde ist, um nicht spätestens auf den „back nines“ einen Konzentrations- und Leistungsabfall zu erleben. Ihr Tipp: vor jedem Abschlag zur Flasche greifen. Darin sollte in erster Linie Mineralwasser mit genügend Natrium enthalten sein. Das alkoholfreie Weizen am 19. Loch kann als isotonisches Getränk ruhig getrunken werden.
Paul Dyer: Kurzes Spiel
Eine sehr anschauliche, praktische Anleitung zum kurzen Spiel lieferte Paul Dyer in seinem Beitrag. Er zeigte dem interessierten Zuschauer zwei Arten der Annäherung und lieferte zudem noch praktische Übungen um diese einzuüben. Zudem räumte er mit dem Mythos auf, Pro Spieler hätten geheime Tricks um bessere Schläge ins Grün mit viel Backspin zu generieren. Dyer stellte klar, dass das nichts mit mysteriösen Bewegungen der Handgelenke zu tun hätte, sondern nur durch ständiges Üben auf der Driving Range erreicht werden könnte.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es Fabian Bünker gelungen ist, Fachleute für seinen Kongress zu gewinnen, die aus ihren reichen Erfahrungsschätzen schöpfen konnten. Die Themenwahl war zudem abwechslungsreich zusammengestellt. Für Golfinteressierte waren die Vorträge ein großer Gewinn, zumal man eher selten die Möglichkeit hat, diese Fachfrauen und Fachmänner einmal live zu erleben. Freuen kann man sich schon auf das kommende Jahr, wenn der dritte Kongress dieser Art stattfindet!
[Quelle Titelbild: https://www.golfpost.de/2-golf-in-leicht-online-kongress-7777401539/ - aufgerufen am 19.05.2021]
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