Turnierrunden bleiben – mir zumindest – etwas länger im Gedächtnis, vor allem wenn man große Chancen vergibt. So geschehen vor Kurzem bei einem meiner in diesem Jahr eher raren Turnierrunden.
An Tee 1 gestartet kam ich etwas beharrlich und schwer in die Runde: Doppelbogey-Bogey zum Start. Naja, alles halb so wild. Ich spielte entspannt weiter und dachte mir "Schlimmer kann es ja nicht werden." Ich dachte nicht an meinen Score, spielte ganz ordentlich weiter und ging mit sechs über auf die Back Nine. Nicht wirklich berauschend, aber vollkommen in Ordnung.
An der 10 ging es mit einem Birdie ordentlich los. Das Par-4 bei uns im Golfclub Mettmann spielt sich knapp 400 Meter und gehört zu den schwersten Löchern auf Martin Kaymers Heimatplatz. Nach vier Pars in Folge spielte ich ein weiteres Birdie, ebenfalls auf einem sehr unangenehmen Loch. Ich lag auf einmal nur noch vier über Par und zwei unter für die Back Nine.
Wenn die Gedanken ins Spiel kommen
Noch drei Löcher zu spielen. Ich dachte an meine beste Runde bisher (+7) und ich wie ich diese Leistung egalisiere. Ich dachte an ein Handicap von 7. Ich dachte an den Bruttosieg.
Woran ich nicht dachte: dass ich noch drei Löcher zu gehen habe. Die Scorekarte der letzten drei Löcher spricht Bände: Triple, Triple, Double. Zur Info: Einen Ball habe ich noch nicht einmal verloren. Dafür aber etliche Bäume getroffen, getoppte Bunkerschläge und ein Socket (ist mir ewig nicht passiert).
Ich habe die letzten drei Bahnen in acht über Par gespielt, die 15 Bahnen davor in vier über. Aus der Traum von meiner golferischen Bestleistung, aus der Traum von einem 7er Handicap, aus der Traum eines Bruttosieges. Diese Runde werde ich so schnell nicht vergessen.