Erst vor Kurzem fand die dritte Ausgabe von „Capital One's The Match“ statt. Wer es noch nicht kennt, der amerikanische Finanzdienstleister Capital One veranstaltet da ein kleines Golfwettspiel, bei dem immer zwei hochprominente Golfer und zwei andere Sportstars in Teams gegeneinander antreten. Bei den ersten beiden Ausgaben waren es immer Tiger Woods und Phil Mickelson. Aber weil ja in diesem Jahr sowieso alles anders ist, konnte kürzlich auch Tiger Woods nicht mehr mitspielen.
Ich stelle mir die Frage, ob Tiger Woods bei The Match 3 gefehlt hat, oder ob es auch ohne ihn ein cooles Spektakel war.
War The Match 3 auch ohne Tiger Woods ein sehenswertes Event? Was spricht dagegen?
Nun ja, zunächst einmal wirkte die Konstellation der Teilnehmer etwas improvisiert. Ich meine, Payton Manning und Steph Curry sind wirklich sehr gute Golfer! Aber Charles Barkley? Als seine Teilnahme bekannt gegeben wurde, kannte ich ihn erst gar nicht (so ging es vielen meiner Freunde in Deutschland). Dennoch, in Amerika genießt er Legendenstatus und erntet vor allem wegen seines golferischen (Nicht-) Könnens viel Sympathie. Aber eines ist noch klarer: Tiger Woods kann er schon lange nicht ersetzen! Nicht beim Promifaktor und schon gar nicht als konkurrenzfähiger Golfer. Im Nachhinein hat er sich aber auf dem Platz gut geschlagen, hat viel mit Phil trainiert und den Sieg wirklich verdient. Cool fand ich Mickelsons Bemerkung: „Dass wir gewinnen würden, wussten nur zwei Menschen, nämlich wir.“ Ja, Phil Mickelson, 2012 in die World Golf Hall of Fame aufgenommen, war tatsächlich nicht favorisiert gegen zwei Amateurgolfer. Das zeugt von der Klasse Mannings und Currys.
Was spricht für das Event ohne Tiger Woods?
Eindeutig der Unterhaltungswert. Obwohl Tiger Woods nicht mitgespielt hat, waren die Teilnehmer trotzdem der Hauptgrund für mein Interesse. Ich, selbst großer American-Football-Fan, finde es einfach immer wieder erstaunlich, wie gut Payton Manning Golf spielen kann! Ihn gegen Phil Mickelson Golf spielen zu sehen, macht riesig Spaß. Wahrscheinlich auch deswegen, weil beide zu meinen absoluten Lieblingssportlern zählen. Auch Steph Curry ist in seinem Bereich, dem Basketball, derzeit einer der Allerbesten und weltweit sehr beliebt.
The Match 3.0 war also sportartenübergreifend, mehr noch als die zweite Ausgabe, bei der mit Tom Brady und Payton Manning zwei Footballer angetreten waren.
Ich kann mir vorstellen, dass gerade viele Amerikaner durch Peyton Manning und Steph Curry auf den Golfsport im Allgemeinen aufmerksam geworden sind.
Und nochmal zur Personalie Charles Barkley (Chuck): Tatsächlich hat er in mir Sympathien geweckt, weil er einfach lustig ist, coole Sprüche drauf hat und man kein schlechtes Gewissen hat, ihm beim Golfspielen zuzuschauen (ich würde es definitiv nicht besser machen).
So erfüllte jeder Teilnehmer seinen Zweck für die Zuschauer und brachte seine ganz eigene Persönlichkeit mit in das Spiel.
Tiger Woods hin oder her, ohne ihn war The Match nicht das Selbe. Trotzdem war das Event meiner Meinung nach eine sehenswerte Sportveranstaltung. Gerade die lustigen Gespräche untereinander machten das Event zu dem was es ist, aber um Gottes Willen, es war keine Lachnummer! Ganz im Gegenteil. Promis, Witz, Golf... ich will mehr davon! Für zukünftige Matches wünsche ich mir aber noch ein paar zusätzliche Teilnehmer: vielleicht Rob Gronkowski, oder Christian Pulisic zum Beispiel.
Capital One's The Match: Champions For Change © GettyImages