Quellenangabe zum Titelbild: https://golfclubschlossgoldenberg.ch/ (Website eingesehen am 10. November 2021, um 14.30 Uhr).
Nun denn, Pferderennsport hat per se keinen Zusammenhang mit dem Golfen. Aber: Nur schon wegen des Landwirtschaftslandes möchte ich zwei Beispiele anführen, wie es gut oder eben schlecht funktionieren kann.
Zum schlechten Beispiel: Was seit letzter Woche in den Schweizer Medien Schlagzeilen gemacht hat, ist der Umstand, dass ein Landwirt aus Fehraltorf von der dortigen Pferderennbahn ein Stück Land (gut 1 Hektare), das ihm gehört, zurückgefordert hat und dort Winterweizen angesät hat. Der Rennverein war davon konkret betroffen, weil besagtes Land für die Pferderennen notwendig war. Daher kann die Tradition der Osterrennen nicht mehr stattfinden. Problematisch ist dabei, dass zwischen Landwirt und Pferderennverein kein Pachtvertrag bestand, sondern auf einer mündlichen Vereinbarung beruhte. Diese hat zumindest 75 Jahre bestanden. Doch dieser Landwirt musste de facto das besagte Land wieder selbst wieder bewirtschaften, weil er anderes Pachtland verloren hat. Zudem habe er seitens des Rennvereins keine Wertschätzung erhalten, da er sein Land eher zu einem symbolischen Preis zur Verfügung gestellt hatte.
Warum kommen ausgerechnet Landwirtschaft und Pferderennen zur Sprache? Die Begründung ist einfach: Zu beiden Bereichen habe ich - nebst dem Golfen einen Bezug. Einerseits sind die Pferderennen die einzigen „Spiele“, die ich in den letzten Jahren regelmässig besucht habe. Andererseits war ich bereits während der Schulzeit und nachher - zwischen Matur und Studium - in der Landwirtschaft tätig - und zwar sehr deutlich. Das Wort „deutlich“ mag hier in casu nicht genau die richtige Wortwahl treffen, aber ich wollte auch nicht das Wort „massiv“ verwenden.
Zum guten Beispiel: Und endlich komme ich direkt aufs Golfen zu sprechen. Ich halte es fast schon für ein Paradebeispiel, wie eine Lösung für den GC Schloss Goldenberg entstanden und - jetzt aber - mit einem Pachtvertrag ausgearbeitet worden ist. Da die Besitzer/Eigentümer jenes Land für die Viehwirtschaft nicht mehr benötigte, weil die Milchwirtschaft aufgegeben worden war, konnte der GC/Verein Mitte der 1990er-Jahre das sehr grosse Land pachten und zu einem sehr schönen 18 Loch-Golfplatz umgestalten - und das nur innerhalb eines Jahres. Die Eigentümer bleiben aber Winzer und bewirtschaften auch Wald. Die „NZZ“ porträtierte einmal den GC Schloss Goldenberg und war begeistert davon, wie gut sich dieser Golfplatz in die Landschaft einfügt - notabene auch dank des alten Baumbestandes.
Und zum Schlusswort: Das Titelbild zeigt das Clubhaus. Doch wer würde erraten, welchem Zweck dieses Gebäude einst diente? Ja, es war einer von zwei Kuhställen, die sogar unter Denkmalschutz gestellt wurden. Und dem GC Schloss Goldenberg ist es gelungen, den ehemaligen Kuhstall zu renovieren und umzubauen. Da wurde wirklich eine gute und auch sehr schöne Lösung getroffen.
Nachtrag: Auch wenn eine tragische Geschichte dahinter steckt, ist ebenso der GC Meggen bei Luzern ein gutes Beispiel dafür, wie aus Landwirtschaftsland ein schöner Golfplatz entstehen konnte.