Das Turnier
Knickerbocker, Wollkleidung, Schiebermützen, Kniestrümpfe mit bunten Mustern, leichte, wadenlange Kleider und Hüte in allen Variationen bestimmten vom 13.08. bis 15.08.2021 die Spielbahnen des Golfclubs Vechta-Welpe. Die German Hickory Golf Society, unter dem Vorsitz von Christoph Meister, hatte zu den 13. German Open eingeladen und 42 Teilnehmer aus 7 Ländern waren nach Vechta gekommen.
Hickory Golf
Beim Hickory Golf spielen Golferinnen und Golfer mit Schlägermaterial aus den 30’er Jahren. Hierbei müssen mindestens die Schlägerköpfe original sein. Natürlich gibt es auf dem Markt inzwischen auch Replika, aber die zu spielen ist nach Ansicht von Christoph Meister, so wie mit einem Klassikernachbau an einer Oldtimerrally teilzunehmen. Die Schlägerschäfte und Korkgriffe sind in der Regel neueren Datums, wobei die Schäfte aus dem harten, aber elastischen Hickory Holz stammen müssen, das dieser Variante des Golfsports den Namen leiht. Hickory wird auch heute noch, wie vor 100 Jahren, aus den USA bezogen. Pläne, dieses Holz in Deutschland anzubauen, scheiterten. Das restliche Equipment, wie die Kleidung oder die Golfbags, werden nach historischen Vorbildern hergestellt. In England gibt es eine Firma, die sich auf die Ausstattung historischer Sportarten spezialisiert hat. Hier können auch Fußballer, Radfahrer oder Tennisspieler „zeitgenössische“ Kleidung erwerben. Anderes findet man, so Meister, auch auf Flohmärkten oder auf den einschlägigen Verkaufsportalen im Internet. So verwundert es nicht, dass auch einige der Turnierteilnehmer eine große Anzahl an Schlägern besitzen, die sie restaurieren, verkaufen oder aber für Events verleihen.
Ergebnisse
In Vechta spielten Pros (Golflehrer) und Amateure im Feld mit. Mit Hans Peter Thül teete auch ein ehemaliger Nationalspieler und vierfacher deutscher Golfmeister auf! Am Freitag ging es mit einem Best Ball Vierer zwischen „Deutschland und den Rest der Welt“ los. Am Samstag und am Sonntag wurden nach historischem Vorbild jeweils eine 18 Loch-Zählspielrunde gespielt. Die hervorragenden Ergebnisse sprachen für sich und zeigten, dass es beim Golf nicht unbedingt auf das neueste Material ankommt: Mit 154 Schlägen gewann der Engländer Brian Gee vor Hans Peter Thül mit 159 Schlägen. Bei den Amateuren holten der 14-jährige Berliner Louis Dudzus (174 Schläge) bei den Herren und Angela Moser aus Augsburg (178 Schläge) bei den Damen die Bruttowertung. Die gelungene Veranstaltung wird im nächsten Jahr an einem anderen Spielort stattfinden zu der dann, so die Hoffnung Meisters, auch wieder mehr internationale Spieler kommen werden.
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