Hast Du dir schon mal Gedanken über deine Schlägergriffe gemacht? Schließlich geben viele Hersteller an, dass man den Griff alle 40 Runden bzw. einmal im Jahr wechseln sollte. Doch was ist dran an der Aussage und welche Rolle spielt der Schlägergriff überhaupt?
Nach einem Putter- sowie einem Eisen-Fitting muss ich sagen, dass der richtige Griff einen gewaltigen Unterschied ausmachen kann. Der Schlägergriff ist die einzige Verbindung zwischen Spieler und Schläger und nimmt daher bei der Kontrolle über den Schlägerkopf eine besondere Rolle ein. Stimmt die Griffgröße nicht, so greift man den Schläger zu fest oder zu locker und die Kontrolle über die Schlagfläche nimmt ab.
Wenn der Griff zu klein ist, dann muss der Golfer mit seinen Händen zu weit herumgreifen und die Muskeln im Unterarm spannen sich an. Spannen sich aber die Unterarmmuskeln an, wird es deutlich schwieriger einen Schwungrhythmus sowie eine konsistente Schwung-geschwindigkeit aufzubauen. Ist der Griff dagegen zu groß, kann dies das Loslassen des Schlägers mit dem richtigen Handgelenkswinkel beim Abschwung verhindern. Die Folge sind jeweils unkonstante Schlagergebnisse.
Der Hauptfaktor bei Schlägergriffen ist dabei die Handgröße des Golfers. Um die Handgröße herauszufinden, messen Fitter die Länge der Hand vom Handgelenk bis zur Spitze des Mittelfingers sowie die Länge des Mittelfingers. Die Faustregel besagt, dass deine Finger die Handflächen leicht berühren sollten. Bohren sich deine Finger zu sehr in die Handfläche oder berühren sie diese gar nicht, dann hat der Griff wahrscheinlich die falsche Größe. Laut einer Studie spielen bis zu 75 Prozent aller Spieler die falsche Griffgröße!
Und wie sieht es nun mit dem Griffwechsel aus? Ich spiele meine Golfschläger mittlerweile vier Jahre und hatte mir in dieser Zeit kaum Gedanken über einen Griffwechsel gemacht, da die Griffe noch sehr gut aussehen. Schließlich habe ich meine Griffe regelmäßig mit Wasser und Spülmittel gesäubert. Der Griff beim Driver meiner Frau zeigte dagegen mittlerweile deutliche Gebrauchsspuren, sodass ich sie mit einem Griffwechsel überrascht habe. Das Ergebnis ist meiner Meinung nach extrem: Der Schläger fühlt sich mit dem neuen Griff wie neu an und spielt sich durch den guten Halt sehr viel besser.
Ein Griffwechsel lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall nach einer bestimmten Zeit, selbst wenn die Griffe optisch noch in einem guten Zustand erscheinen. Mit einem ordentlichen Halt, der richtigen Griffgröße sowie der gewünschten Haptik sind die Voraussetzungen für einen guten Schlag erfüllt.
Dabei hat das Material keinen direkten Einfluss auf das Schlagergebnis. Ob Gummi oder Cord ist in erster Linie Geschmackssache. Und da neben dem Gefühl auch immer die Optik eine große Rolle spielt, gibt es die Schlägergriffe inzwischen in allen erdenklichen Farben. Vielleicht hilft diese Tatsache dabei, dass dem Schlägergriff in Zukunft die Bedeutung zukommt, die er in Wirklichkeit besitzt. Ich werde meine Griffe jedenfalls schnellstmöglich wechseln lassen.
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