Dank @golfpost und @taylormadegolf habe ich die Möglichkeit bekommen, die neue Iteration der extrem populären Taylormade P790-Serie testen zu können. Die vierte Generation der Eisen verspricht durch Verbesserungen im Inneren eine noch bessere Leistung. Änderungen wurden insbesondere bei dem Schlägerkopfgewicht und Schwerpunkt, sowie der Schlagfläche vorgenommen. Der Grundgedanke bleibt aber gleich: verzeihende (Players-)Distanzeisen mit einem sportlichen Design. Für das 2023er-Modell gilt aus meiner Sicht, dass es sich um ein fantastisches Eisen handelt, das insbesondere sportliche Golfer in einem breiten Handicap-Spektrum ansprechen dürfte. Bitte beachtet, dass ich die Vorgängerversionen der P790-Eisen nicht gespielt habe, sodass ich keinen Vergleich zum Spielgefühl der Vorgänger habe.
Die Eisen habe ich nach einem Fitting bei @all4golf erhalten – sie kamen gut verpackt in einem Paket an. Gleich nach dem Auspacken war ich schwer beeindruckt: Die klare, schnörkellose Optik ist ein wahrer Blickfang und im Vergleich zum Promomaterial im Internet nochmal beeindruckender, wenn man die Schläger in der Hand hält. Insbesondere das gebürstete Chrom-Finish der Schlägerkopfes, das durch einen glänzenden Chrom-Streifen in der Mitte unterbrochen wird, sieht unglaublich gut aus und passt super zu meinem Taylormade MG3 Gap Wedge. Hier gilt natürlich, dass Schönheit subjektiv ist, mir gefällt das Design der P790-Eisen aber sehr gut und die bereits optisch ansprechenden Vorgänger wurden nochmal übertroffen.
Für die Griffe habe ich mich für GOLF PRIDE Z GRIP 360 – die Standardgriffe von Taylormade für dieses Modell – mit zwei Tapes entschieden. Im Gegensatz zu meinen Vorgängergriffen haben diese keinen Cord-Anteil mehr, wodurch sich der Schläger etwas „weicher“ in der Hand anfühlt. Hier muss natürlich jeder seine eigene Präferenz finden und die Auswahl an Griffen ist wirklich groß. Als Schaft ist der Nippon N.S. Pro Modus³ TOUR105 mit Flex S verbaut (der gleiche Schaft, den ich schon in meinen alten Eisen gespeilt habe). Ein recht universeller Schaft, der nicht zu schwer ist und sich für mich sehr ausbalanciert spielt. Bei der großen Auswahl an Schäften auf dem Markt kann natürlich jeder Golfer wunderbare Feinabstimmung an das eigene Spiel betreiben.
Nun aber zu der Frage, ob die 2023er-Version der P790 ein für mich passender Eisensatz sind. Vorab möchte ich noch sagen, dass sich Taylormade mit einer Handicap-Einordung der P790-Serie bewusst zurück hält. Das hat den Hintergrund, dass die Schläger für ein breites Spektrum an Golfern geeignet sein sollen – ich habe Schläger der P790-Serie sowohl bei Single-Handicappern wie auch bei Spielern mit einem HCPI von Anfang 30 gesehen. Hierbei sollte auch die Möglichkeit, „Mixed Sets“ zu erstellen im Blick behalten werden. Für den ein oder anderen Golfer kann es sicherlich sinn machen, z.B. nur die längeren Eisen aus der P790-Reihe zu nehmen und mit P770-Eisen zu ergänzen. Wie ich finde, eine super Sache! Was mir noch vor dem ersten Schlag aufgefallen ist, ist die etwas breitere Top-Line der Eisen, was mir vor allem bei den langen Eisen mehr Vertrauen und Sicherheit vermittelt. Ein schöner Effekt, der mir bei meinen alten Schlägern gefehlt hat. Wenn es dann um das eigentlich Spielgefühl geht, sind mir zwei Dinge schnell aufgefallen: Die Fehlertoleranz der P790-Eisen ist wirklich hoch und das akustische Feedback für ein „Players-Distance-Iron“ ausgezeichnet. Der leicht klickende, sehr angenehme Klang liefert ein klares Feedback, ob der Ball gut getroffen wurde. Und ein „Sweet-Spot-Hit“ klingt wirklich fantastisch.
In Bezug auf die Eisen zueinander gibt Taylormade an, dass jedes einzelne Eisen über eine einzigartige innere Struktur verfügt und eine individuelle Platzierung des Schwerpunkts in Sachen Distanz, Fehlertoleranz und Präzision helfen soll. Das kann ich in jedem Fall bestätigen: Die Länge ist auch bei „off-center“-Schlägen recht konstant, nur wenige Schläge bleiben hinter der erwarteten Distanz zurück. Insofern wird das Vertrauen, das die P790 vermitteln, bei jedem Schlag nochmals gesteigert. Hinzu kommt, dass das Gefühl zwischen Fehlschlägen und sauberen Hits gut ausdifferenziert ist – man weis sofort, ob der Kontakt eher Toe oder Heel des Schläger war. Besonders hervorzuheben ist aber, dass sich insbesondere die kurzen Eisen und das Pitching Wedge sehr weich anfühlen und man ein klares Feedback mit gutem Spin bekommt. Man hat stets das Gefühl, präzise Schläge ausführen und den Ball dicht an die Fahne legen zu können.
Ein Novum war für mich das Eisen 3. Ein solch langes Eisen hatte ich bisher nicht im Bag und war entsprechend gespannt – auch weil lange Eisen als vergleichsweise schwer zu spielen gelten. Aber auch hier vermittelt der Schläger großes Vertrauen und die Fehlerverzeihung bleibt auf (vielleicht auch notwendigem) hohem Niveau. Mittlerweile hat sich das Eisen 3 aus der P790-Serie für mich zu einem Art „Driving Iron“ entwickelt, da es eine wunderbare Kombination aus Länge und Präzision auf engeren Fairways bietet.
Der einzige Wermutstropfen ist für mich, dass die Schläger der P790-Serie einen etwas niedrigeren Loft als meine alten Schläger haben, sodass sich jetzt die Frage stellt, ob nicht ein neues Gap Wedge her muss, damit die Lücke zum Pitching Wedge nicht zu groß wird. Diesbezüglich wird über den Winter aber erstmal etwas experimentiert und eventuell bietet die Vielseitigkeit des Pitching Wegde aus der P790er-Serie ausreichend Möglichkeiten, die Lücke doch nicht zu groß werden zu lassen.
Abschließend kann ich sagen, dass die neue Eisengeneration von Taylormades P790-Serie technologisch beeindruckend wie auch optisch bestens gelungen ist. Ich bin sehr froh, dass ich die Gelegenheit hatte, die 2023er Generation von Taylormades P790-Serie testen zu dürfen. Nach den letzten Wochen, in denen mich die Eisen einige Male beeindruckt haben, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir sie in der neuen Saison in vielen Bags sehen werden. Herzlichen Dank an Golfpost und Taylormade für die tolle Erfahrung!