Im heutigen Beitrag beleuchten wir, in meinen Augen, eines der spannendsten Systeme; Unser Gleichgewicht (vestibuläres System) ist grundlegend für folgende Dinge verantwortlich:
- misst Beschleunigung von Kopf und Körper
- sendet Befehle zur Stabilisierung des Körpers
- schafft ein Umfeld für die Augen, damit „scharfes“ Sehen möglich ist
- hilft bei der Anpassung von Atmung und Blutdruck
Für unser Gehirn ist es essenziell zu wissen in welche Richtung der Kopf und somit die Augen ausgerichtet sind. Zudem stellt es sich immer die Fragen: „In welche Richtung(en) werde ich beschleunigt?“ & „Wo ist oben?“
Denn ist der Schutz des Kopfes und der inneren Organe ist oberste Priorität in der Sicherung des Überlebens.
»Du bewegst dich nur so schnell, wie dein System dich auch wieder sicher abbremsen kann.«
Wir besitzen zwei „Messinstrumente“, eins in jedem Innenohr. Jedes Gleichgewichtsorgan hat fünf „Sensoren“; drei sgn. Bogengänge oder Kanäle, welche Beschleunigung in Rotation und Neigung wahrnehmen und zwei Ohrsteine, oder auch Makulaorgane. Diese nehmen lineare Beschleunigung in der Horizontalen und Vertikalen auf.
Unser Gleichgewicht arbeitet durchgängig und schickt entsprechende Befehle zur Anpassung von bspw. Muskelspannung bzw. Entspannung. Erhält das vestibuläre System keine ausreichenden Reize oder arbeitet nicht zu 100%, kann es zu einem „Missmatch“ kommen, welches häufig zu Aktionssignalen des Körpers kommt. Es können Schwindel, Reisekrankheit, Schmerzen uvm. auftreten!
Doch im sportlichen Kontext wird es ebenfalls spannend. Denn bei Informationen, welche sich nicht gleichen und ungenügend sind, wird das System niemals schnelle Bewegungen zulassen. Ebenso wenig ausreichen Beweglichkeit und somit hohe Muskelspannungen, zum Schutz!
Einfaches Gleichgewichtstraining beinhaltet Kopfbeschleunigung.
• Als Beispiel:
Stell' dich auf ein Bein, schließe die Augen. (Dies ist teilweise schon Herausforderung genug, doch hat ohne Kopfbewegung nichts mit Gleichgewichtstraining zu tun.) Dann rotiere deinen Kopf schnell nach rechts, kippe den Kopf auf die Schulter, leg’ ihn in den Nacken, fahre das Alphabet mit der Nasenspitze nach und halte die Position.
Kurze Randnotiz: Solltest du auf einem Bein immer in eine Richtung kippen / gezogen werden, kann dies ein Anzeichen sein, in welche Richtung dein Gleichgewicht mehr Informationen braucht.
Zum Ende ziehen wir noch eine Parallele zum Golfschwung. Ein Klassiker, welchen man immer wieder hört, ist dass der Kopf stabil bleiben soll. Eine leichte Bewegung findet dennoch statt. Dafür zuständig ist der sgn. vestibulo-okkulare Reflex (VOR). Dieser hält die Augen auf einem Fixpunkt, während sich der Kopf in Bewegung befindet.
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Der VOR lässt sich mithilfe eines VOR-Charts hervorragend trainieren.
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Sollten individuelle Fragen auftreten, zögere nicht mich direkt zu kontaktieren.