Die Hickory-Society-Cologne hatte eingeladen
Andreas Biste, Gründer und Captain der „Hickory-Society-Cologne“ (HSC), vergleicht das Golfspiel mit historischen Schlägern aus der Zeit vor 1935 mit Jazz-Musik im Gegensatz zur “Rockmusik” des modernen Golfs. Gemeint ist das entspannte, entschleunigte Spiel mit dem antiken Material, bei dem der Weg das Ziel ist!
Wie zutreffend dieser Vergleich ist, davon konnten sich am letzten Wochenende über 60 Teilnehmer*innen des von der HSC veranstalteten Turniers im “Europäischen Golfclub Elmpter Wald e.V.”, in der Nähe von Mönchengladbach, überzeugen. Mit historischen Schlägern und Golftaschen, die vor Ort geliehen werden konnten, traten sie in stilechter Kleidung der 30’er Jahre an.
Ein besonderer Ort mit Geschichte
Bereits der Weg zum Golfclub gleicht einer Zeitreise: Die Golfanlage ist in den 50’er Jahren des letzten Jahrhunderts als Teil einer ehemaligen “Royal Air Force” Militärbasis entstanden. Hiervon zeugen neben dem “Wachhaus”, in dem man sich vor Befahren des Geländes anmelden und ausweisen muss, u.a. leerstehende Wohnhäuser, überwuchernde Kontrollposten, ungenutzte Hangars und Bunker sowie allmählich von der Natur zurückeroberte Sport- und Exerzierplätze.
Nach etwa 5 Minuten Fahrt erreicht man das im englischen Stil errichtete Clubhaus mit seinem holzgetäfelten Gesellschaftsraum mit Namen auf Messingschildern an den Wänden, die von Gewinnern aus vergangenen Tagen zeugen sowie einer Bar mit Polstermöbeln. Betritt man die Umkleiden, so scheinen jeden Augenblick britische Soldaten in Tarnanzügen aufzutauchen, die ihre Uniform gegen die in den grauen, verbeulten Metallspinden verwahrte Golfkleidung tauschen, um nach einem anstrengenden Dienst bei einer Golfrunde zu entspannen.
Der Turniertag
Am Turniertag zeigte sich auch das Wetter zunächst von seiner englischen Seite: Statt des blauen Himmels der vorangegangenen Tage hatte sich morgens Nebel breitgemacht, der aber von Stunde zu Stunde lichter wurde. Somit konnten sich die Teilnehmer*innen nach einem ausgiebigen englischen Frühstück, u.a. mit “Bacon and Beans”, zum obligatorischen Gruppenfoto aufstellen. Nach den letzten Informationen von Andreas Biste, der u.a. auf den Preis für den Gewinner des Pro-Turniers, eine Wochenendausfahrt in einem Elektro-Spitzenmodell von Mercedes Benz hinwies, ging es auf die Startpositionen.
Hickory-Golf
Das Spielen mit den antiken Schlägern ist gewöhnungsbedürftig, wenn man vorher noch nie mit „Hickorys“ üben konnte. Der Leihschlägersatz bestand aus sechs Schlägern: einem Holzschläger, i.d.R. ein Driver oder ein sog. Brassie, vergleichbar mit einem Fairwayholz, außerdem 5 Eisenschlägern mit Hickoryholzschäften. Im Gegensatz zu der modernen Schlägernummerierung spielte man mit einem Niblick, Niblick-Mashie, Mashie sowie einem Mid Iron. Diese Schläger entsprechen in etwa den Lofts eines modernen Sand- und Pitching-Wedges, eines Eisen 7 oder 8, sowie eines Eisen 5 oder 4. Komplettiert wurde der Schlägersatz durch einen Putter, der, im Gegensatz zu heutigen Modellen, einen sehr dünnen Schlägerkopf hatte, wodurch das Ballgefühl ungewöhnlich war. Trotzdem kam man nach einer Eingewöhnungsphase auch mit einem mittleren Handicap gut mit den Schlägern zurecht. Wichtig beim Spielen mit “Hickorys” ist das Schwingen und weniger das Schlagen, was eigentlich ja auch noch für das moderne Golf gilt. Abgerundet wurde die Ausrüstung durch leichte Tragebags in Lederoptik zum Transportieren des Materials. Somit gut ausgerüstet ging es auf die 18 Bahnen und ein schöner Golftag begann.
Coming Soon
Im 2.Teil von „Hickory-Golf ist wie Jazz“ erfahrt ihr alles zum Turnierverlauf, den Ergebnissen sowie zu kommenden Events der HSC
Golf Post
“Hickory-Golf ist wie Jazz-Musik” Teil 2Im 2. Teil meiner Reprotage zum Hickory-Turnier im “Europäischen Golfclub Elmpter Wald e.V.” geht es um den Turnierverlauf, Ergebnisse sowie Pläne für kommende Events.
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