Veranstaltet von der Hickory Society Cologne werden an diesem Tag moderne Golfschläger und Bälle gegen antike Sportutensilien getauscht. Das Motto lautet: Beat the Pro!
Material
Mit sog. Hickory Schlägern aus der Zeit vor 1935, die aus dem Hickory Holz der gleichnamigen Wallnuss-Bäume Nordamerikas gefertigt wurden, werden Golferinnen und Golfer, Amateure wie Pros, im Rahmen eines Scramble-Turniers starten. Das Material der Schlägerschäfte gilt als besonders hart und strapazierfähig und wurde bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts nicht nur für Golf- sondern u.a. auch für Baseballschäfte genutzt. Da historische Golfbälle nicht so widerstandsfähig wie die Schläger sind, wird bei dem Turnier mit modernen Bällen gespielt. Diese werden aber in einer Softvariante gewählt, damit das historische Material nicht über die Maßen hinaus strapaziert wird. Für Spieler*innen, die erstmals mit der traditionellen Variante des modernen Golfspiels in Berührung kommen, und keine eigenen Hickory-Schläger besitzen, stellt Andreas Biste, der Initiator der Veranstaltung, Schläger zur Miete zur Verfügung. Beruhigend ist, dass in der Leihgebühr auch eine „Bruchversicherung“ enthalten ist.
Kleidung
Die Teilnehmer*innen werden gekleidet sein, wie ihre Vorgänger*innen in den 30’er Jahren des letzten Jahrhunderts. In der Broschüre zum Turnier heißt es zum Dresscode: „Gespielt wird in historischer Kleidung aus der Zeit um 1930. Bei den Herren sind plus fours, plus twos oder Knickerbocker als Beinkleider erwünscht, sowie Jacketts, Westen, Hemden, Krawatte oder Fliege, Flat-Cap, Hut. Die Damen spielen in Kleidern, Röcken (über dem Knie), Blusen, Jacketts, Hut, etc.“. Auf grelle Farben und moderne Materialen wird verzichtet. Entsprechende Kleidung ist u.a. in Kostümverleihen erhältlich.
Golfplatz
Gespielt wird auf der historischen Golfanlage des ehemaligen britischen Fliegerhorstes „RAF Brüggen“. Der Golfplatz, der quasi als „Standartausstattung“ einer britischen Kaserne innerhalb eines Jahres angelegt wurde, wurde am 09.05.1955 als „Royal Air Force Golfclub Bruggen“ mit dem ersten Teeshot eröffnet. Nach Abzug der britischen Armee, die das Golfgelände zuletzt als „West Rhine Golf Club“ genutzt hatte, ging die Anlage im Jahr 2015 endgültig in die Verwaltung des „Europäischen Golfclubs Elmpter Wald e.V.“ über. Neben den Spielbahnen hat sich auch das 1987 im typisch „britischen Ambiente“ errichtete Clubhaus erhalten, das auch heute noch von Golfer*innen genutzt wird.
Vorbereitung
Auf Einladung von „Golfpost“ werde ich in einer Woche in Elmpt starten und an dieser Stelle über das Turnier berichten. Erste Vorbereitungen sind getroffen: Knickerbockerhose, Hosenträger und Fliege sowie „Schiebermütze“, wie mein Großvater die Schirmmütze immer genannt hat, sind bereits besorgt. Auch habe ich schon ein paar Bahnen mit Hickory-Schlägern auf unserer Anlage gespielt. Allerdings konnte ich bislang nur drei verschiedene Eisen aus den 30’er Jahren nutzen, einsetzbare Hölzer habe ich nicht bekommen. Der erste Eindruck ist gar nicht so schlecht und es macht vor allem richtig Spaß. Man muss sich aber auf ein härteres Schläger-Feedback und „null“ Fehlertoleranz einstellen. Auch fliegen die Bälle nicht so weit, aber gerade im kurzen Spiel kommt man gut zurecht. Ich hoffe mal auf einen „Longhitter“ als Scramble-Partner. Dann könnte es was werden….
Der Blog für Bücher, Events und Geschichte(n) zum Golfsport