Heute bin ich bei deutlich gemäßigteren Temperaturen die "back nine" des GC Wilhelmshaven-Friesland angegangen. Da ich mir letzte Woche das "Aufwärmen" aufgrund der Hitze gespart hatte, war ich heute auf der ausgedehnten Driving Range sowie auf dem Pitching und Putting Green. Wie bereits geschildert, sind diese Übungsanlagen großzügig gestaltet. Vor allem das Putting Green, das in Form einer kleinen Puttingrunde rund um einen Teich mit Baum und Kuh (!) gestaltet ist, weiß zu gefallen. 18 Übungslöcher sind unterschiedlich modelliert und verschieden weit voneinander entfernt. So kommt schon vor der Runde so etwas wie ein wenig Platzfeeling auf!
Bahnen 10 bis 18
Begonnen habe ich diesmal auf der Bahn 10. Ein gesliceter Abschlag flog sofort Richtung Schilfgras rechts der Bahn. Meine Hoffnung, diesen wiederzufinden, zerschlug sich als ich sah, dass der Schilfstreifen nur gut einen halben Meter breit war und danach gleich der Wassergraben kam. Dieses Setting fand sich auf fast jeder der 9 heute gespielten Bahnen. Fast immer werden die Spielbahnen an einer oder beiden Seiten von solchen Gräben flankiert. Bahn 11 biegt nach links und endet in einem großen Grün, das von Bunkern umgeben ist. Auch heute waren die Grüns wieder in einem top Zustand und schnell, obwohl es gestern den ganzen Tag geregnet hatte. Auf den Spielbahnen fand sich demgegenüber die eine oder andere feuchte Stelle, was aber nachvollziehbar und vor allem im Rahmen war.
Interessant ist die Bahn 12: ein 'dogleg' nach rechts. Wer das Können und den Mut hat, wird versuchen, die Bahn über einen kleinen Teich an der rechten Seite abzukürzen. Zum Schutz vor solchen 'longhittern' befindet sich eine Glocke rechts der Bahn, die zu nutzen ist, wenn sich der Flight davor außer Gefahr befindet. Bahn 13, eine kurze Par 3, lädt zum Pärchen (oder besser?!) ein. Die Bahnen 14 und 15 laufen in einem Kreisel um ein Wasser. Auch hier kommen Gräben und Bunker ins Spiel. Die Bahn 16 spielt sich als Par 3 nochmal kurz bevor es auf die ausgedehnten Bahnen 17 und 18 geht. Schön angelegt ist das Ende der letzten Bahn, von Bunkern gesäumt, in Sichtweite der Terrasse des Clubhauses.
Was sonst noch gefällt
Auffällig auf den "back nines" sind zum einen die vielen Wasserhindernisse, die die Anlage durchziehen. Die Grüns sind, wie auf den ersten neun Bahnen, großzügig gestaltet und teilweise herausfordernd onduliert. Schön sind zudem die oft als Plateaus kreisrund angelegten Teeboxen, von denen man einen leicht erhöhten Blick auf die Spielbahnen hat. Der Bewuchs ist typisch für die norddeutsche Landschaft gewählt, sodass sich der Platz harmonisch in die Umgebung einpasst. Für Sicherheit vor schlechtem Wetter sorgen über den Platz verteilte Schutzhütten. Außerdem kann man auf Sitzbänken, mit als Kaiser-Wilhelm-Brücke stilisierten Rückenlehnen, ausruhen oder etwas warten, wenn man zu nah hinter dem vorausgehenden Flight spielt.
Greenfees
Die Greenfeepreise entsprechen den üblichen Kursen. 18 Loch kosten werktags 50 Euro, am Wochenende 60. Es gibt Greenfeekooperationen, Nachlässe für Jugendliche, Abendgreenfees und Mehrfachkarten für auswärtige Golfspieler/innen. Letzteres ist ideal für Gäste der nahegelegenen Urlaubsorte, die häufiger hier spielen möchten. Vier Wohnmobilstellplätze für Golfspielende Camper runden das Angebot ab.
Fazit
Der Golfclub Wilhelmshaven-Friesland bietet auf 18 Loch reichlich Abwechslung. Die Bahnen sind von Golfplatzarchitekt Städler behutsam in die norddeutsche Landschaft designed. Hier finden sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene ihre eigenen Herausforderungen. Der Zustand der Bahnen sowie der Grüns war im Juni einwandfrei. Die Übungsanlagen laden zudem zum individuellen Training ein.
Das Golfsekretariat und die Gastronomie sind mit fachkundigem und hilfsbereitem Personal besetzt. Speisen und Getränke werden zeitnah zubereitet und sind schmackhaft. Auch die Clubmitglieder sind hervorzuheben. Der Großteil hat auch für einen offensichtlichen Gast immer ein "Moin" übrig, ist aufmerksam und freundlich.
Insgesamt verlebt man im GC Wilhelmshaven einen abwechslungsreichen Golftag, der in guter Erinnerung bleibt und zum Wiederkommen animiert.
Last but not least
Ich habe an beiden Tagen auf eigene Kosten gespielt und auch sonst keine Vergünstigungen erhalten. Die Beschreibungen entsprechen meiner eigenen Meinung und wurden von keiner Seite beeinflusst oder in Auftrag gegeben.
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