Der Begriff Flow (Foto: Getty) ist mittlerweile allgegenwärtig und hat auch schon Einzug in den täglichen Sprachgebrauch gefunden. Wahrscheinlich hast auch du schon den Satz „Ich bin gerade voll im Flow!“ gehört oder selber genutzt. Ähnlich wie bei YIPS ist Flow ein Begriff der häufig genutzt aber noch häufiger falsch oder nur halb verstanden wird.
Was macht Flow eigentlich aus?
Flow ist eine spezielle Art der eigenen inneren Motivation (intristic motivation). Es handelt sich um einen Zustand, in dem eine Person komplett in einer Aufgabe aufgeht und alles außenrum nicht mehr wahrgenommen wird. Diese Erfahrung bringt Menschen dazu diese Aktivität, die den Flow hervorgerufen hat, wiederholen zu wollen, selbst wenn diese hohe Kosten bedeutet. Die Kosten können sowohl körperlich als auch, wie im Fall des Golfsports, finanzieller Natur sein.
Charakteristik von Flow
Die oben beschrieben Eigenschaften treffen alle auf Golf zu. Obwohl ein Großteil von uns wahrscheinlich niemals professionell Golf spielen wird, geschweige denn 10-Mal hintereinander den Sweetsport treffen wird, gehen wir wieder und wieder auf den Golfplatz. Entweder sind wir alle total verrückt oder wir erleben von Zeit zu Zeit auch so etwas wie Flow. Laut Csikszentmihalyi (1996) gibt es neun verschiedene Schritte, die Flow optimieren:
1. Challenge-skill balance: Sowohl deine Fähigkeiten als auch die Bewegungsaufgabe an sich, sollten auf einem hohen Niveau sein. Sollte die Aufgabe beispielsweise zu einfach sein, kommt es schnell zu langer Weile.
2. Merging of action and awareness: Du wirst eins mit der Bewegung und dem Sport.
3. Clear goals: Für dich ist jederzeit klar was du zu tun hast.
4. Unambiguous feedbach: Du bewertest deine erfolgreiche Bewegung dauerhaft positiv.
5. Total concentration at the task at hand: Du bist ausschließlich auf die Bewegung fokussierst, alltägliche Sorgen und Probleme haben keinen Platz in deinen Gedanken.
6. Sense of control: Obwohl du niemals alle Bewegungsparameter kontrollieren kannst, hast du das Gefühl von totaler Kontrolle.
7. Loss of self-consciousness: Es kommt zu keiner Evaluation deiner Person oder deiner Aktivität.
8. Transformation of time: Du nimmst die Zeit nicht mehr „normal“ wahr, weil die Bewegung dich so sehr einnimmt.
9. Autoletic experience: Du führst die Bewegung aus, weil sie dir Spaß macht, ohne eine direkte Belohnung jeglicher Art dafür zu verlangen.
Jetzt weißt du was Flow ist, aber wie kommst du jetzt genau in diesen?
Bestimmte Voraussetzungen müssen gegeben sein, um optimal Golf spielen zu können. Bevor du Golfen gehst, solltest du motiviert sein gutes Golf zu spielen. Klingt einfach, wird aber häufig vernachlässigt. Du solltest während der Runde darauf achten, dass du entspannt und nicht zu sehr erregt oder zu schläfrig bist. Versuche deinen Fokus enger werden zu lassen: Lass dich nicht von Kleinigkeiten ablenken, die dein Spiel nicht beeinflussen können. Bevor du auf die Runde gehst, solltest du dir eine Spielstrategie überlegen, welche dir zusätzlich Sicherheit gibt. Zu einer guten Vorbereitung zählt auch ausgeschlafen zu sein und eine gute Rundenversorgung zu haben (damit sind Wasser oder Säfte und nicht das dritte Bier am zweiten Loch gemeint). Zu jedem Zeitpunkt solltest du an dich glauben und negative Gedanken blocken!
Lass dich nicht entmutigen, wenn es mit dem Flow die ersten Male nicht sofort oder nur zeitweise funktioniert. Wie auch dein Golfspiel bedarf der Flow regelmäßige Übung. Viel Spaß beim Trainieren!