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Fernmitgliedschaft - Vorteile und Nachteile

Ich möchte hier meine persönlichen Erfahrungen wiedergeben.

am 21. Oct 2021 um 14:39 Uhr von Daniel Trüb

Fernmitgliedschaft - Vorteile und Nachteile
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Quellenangabe des Titelbildes: www.deggendorfer-golfclub.de/impressionen (Website eingesehen am 21. Oktober 2021, um 11.45 Uhr). 

Gerade ein umstrittener Punkt ist es, von dem ich hier schreiben will. Ich berichte hier davon, auch wenn ich glaube, dass ich dabei in ein Wespennest steche. Ich kann aber nur aus Schweizer Sicht berichten und bin gespannt, wie die Reaktionen aus deutscher Sicht und die Erfahrungen aus Deutschland ausfallen. Deswegen habe ich die beiden Wörter Vor- und Nachteile in den Titel gesetzt.

Zu den Nachteilen: Davon zuerst, und bewusst (noch) vor den Vorteilen. Die Begründung folgt. Da gehen mir gerade mehrere Wörter durch den Kopf: von etwas ausgehen, etwas annehmen, sich etwas vorstellen, glauben oder sich in die Sicht der privaten Golfclubs hineinversetzen? Nur schon diese Auswahl des Verbs gibt mir - ganz ehrlich - zu denken, denn ich möchte möglichst eine genaue Wortwahl treffen, um mit dem Punkt der Nachteile anzufangen. 

Also, endlich zur Sache: Ich gehe davon aus, dass ich aus Eurer Sicht wirklich einen problematischen Punkt anspreche. So weit ich das wie vom Schiff aus gesehen beurteilen kann, ist die Fernmitgliedschaft in der Schweiz nicht gern gesehen. Und jetzt möchte ich eben endlich die Begründung nennen: Einerseits gibt es die Fernmitgliedschaft in der Schweiz nach meiner Erfahrung schlichtweg nicht. Andererseits muss und möchte die Sicht der Schweizer Golfclubs darlegen. 

Die Schweizer Golfclubs sind in aller Regel als Verein gemäss Aritkel 60 ff. ZGB organisiert. ZGB steht für Zivilgesetzbuch, das am ehesten dem Bürgerlichen Gesetzbuch BGB nahe kommt oder vergleichbar ist. Wenn ich jetzt vom Schweizer ZGB ausgehe, und das ist wirklich der greifende Artikel: Jeder Verein in der Schweiz muss sich Statuten geben, die schriftlich festgehalten werden müssen. Dadurch kann sich dann der Verein auch im Handelsregister eintragen lassen. Durch die Statuten kann ein Verein auch die Mitgliedschaft regeln. 

Das heisst also: Jeder Golfclub kann selbst entscheiden, wie viele Mitglieder aufgenommen werden. So liegt der GC Lenzerheide etwa bei 650 aktiven Mitgliedern, andere, wie vielleicht der GC Hittnau, nehmen vielleicht 550 aktive Mitglieder auf. Damit verbunden ist auch die Frage, wer als Mitglied aufgenommen wird. Das bestimmt in der Regel der Vorstand des Golfclubs. Weitere Regelungen können noch hinzukommen, und zwar eben aus den erwähnten Statuten. 

Die Finanzierung spielt dabei eine wichtige Rolle: Hier möchte ich den GC Schloss Goldenberg nennen, bei dem ich ein Jahr Mitglied war (1997). Goldenberg wollte sich von Anfang an (Die Gründung erfolgte meines Wissens nach 1996.) selbst finanzieren, also aus den Beiträgen der Mitglieder. Goldenberg ist ein gutes Beispiel dafür, dass landwirtschaftliches Land sich für den Bau des Golfplatzes anbot. Denn früher war das Schloss Goldenberg ein Gutsbetrieb, der nebst der Landwirtschaft auch Rebbau betrieb. Zwei Ökonomiegebäude, die inzwischen unter Denkmalschutz stehen, standen plötzlich leer, da die Milchwirtschaft und der Ackerbau aufgegeben worden waren. Hier schloss der Golfclub mit der Besitzerfamilie einen Pachtvertrag zur Übernahme und Nutzung der Fläche als Golfplatz. Die Besitzerfamilie betreibt aber weiterhin den Weinbau. 

Goldenberg regelte damals die Beiträge für die Mitglieder folgendermassen: 10’000 Franken Aufnahmegebühr, einen Aktienkauf im Umfang von 12’500 Franken und einen Jahresbeitrag von gut 4'000 Franken. Soeben habe ich zur Überprüfung die heutigen Preise für die Mitglieder direkt auf der Website des GC Goldenberg angeschaut, und da sind die Beiträge heute anders geregelt. Die Zeiten haben sich insofern geändert (Tempora mutantur.). Gemäss den damaligen Statuten sollte so ein Vermögen von 15 Millionen Franken geäufnet werden, wovon eine Million als eiserne Reserve vorgesehen war. 

Das Beispiel Goldenberg zeigt sich auch bei vielen anderen privaten Golfclubs in der Schweiz. Gäste sind trotzdem herzlich willkommen, und zwar für das uns allen bekannte Greefee. Und jetzt kommt eben die Fernmitgliedschaft ins Spiel: Solche Spieler dürfen auch spielen, müssen aber ein erhöhtes Greenfee bezahlen. Und da möchte ich die Sicht der Schweizer Golfclubs vertreten: Sie haben alles selbst aufgebaut, sei es das Clubhaus und vor allem den Golfplatz mit allsamt seinen Infrastrukturen. Ich gehe sogar so weit, dass ich von Ungerechtigkeit spreche: Die Golfclubs stellen alles zur Verfügung, und wenn dann ein Spieler mit Fernmitgliedschaft kommt, dann geht die Rechnung irgendwie nicht auf. Das kann dazu führen, dass solche Spieler nicht zugelassen werden. 

Zu den Vorteilen: Ich habe nun vor einem halben Jahr wieder mit dem Golfen angefangen. Auch wenn ich mir bereits Ideen für die nächste Saison zurecht gelegt habe, so bin dieses Jahr doch ein Gelegenheitsspieler geblieben. Insofern könnte sich für mich eine Fernmitgliedschaft lohnen, weil ich dieses Jahr verhältnismässig wenig gespielt habe. Wenn Fernmitgliedschaft, dann ist es mir ein wichtiges Anliegen, nicht einfach bei einer Suchmaschine die Stichwörter „Fernmitgliedschaft Golf“ einzugeben. Ich ging anders vor, indem ich konkret auf der Plattform unserer Golfpost nach guten und empfohlenen Golfclubs in Bayern gesucht habe. Und so stiess ich auf den Deggendorfer Golfclub (www.golfpost.de/golfclub/deggendorfer-golfclub). Dieser hat hier eine gute bis sehr gute Bewertung erhalten. Ich habe auch mit zwei Telefonaten „vorsondiert“ und habe festgestellt: Vom Sekretariat wurde ich wohlwollend und kompetent beraten und habe vor allem auch eine gute Betreuung erfahren. So möchte ich zum Schluss festhalten: Eine Überlegung ist es mir auf jeden Fall wert. Auch deshalb, weil ich nun endlich von deutschen Golfclubs schreiben möchte. 

Nun denn, ich hoffe auf reges Interesse und bin nun wirklich gespannt, wie die Reaktionen ausfallen werden. 

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Daniel Trüb

Daniel Trüb

Deggendorfer GC

Die Plattform von Golf Post möchte ich zuerst einmal nutzen, um einerseits neue Kontakte knüpfen zu können (Vernetzung) und um über meine eigenen, gan...

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