Der Golf Club Paradiso del Garda liegt unweit Peschieras, im Süden des Gardasees. Der Club verfügt über einen 18 Loch Par 70 Kurs, der vom amerikanischen Golfplatzarchitekten Jim Fazio auf einem 800.000 qm großen Areal gebaut wurde. Inzwischen sind einige Bahnen aufgelassen worden und neue kamen hinzu.
Die “front nine” erstrecken sich über den linken Teil des Platzes. Sie sind von langen Fairways geprägt, die von ondulierten “falszones” begleitet werden. Zudem flankieren Topfbunker und flache breite Sandabschnitte die Spielbahnen, in denen weißer Quarzitsand auch dem ungeübten Golfer ermöglicht, den Ball dort wieder herauszuspielen. Wasser kommt in diesem Abschnitt des Platzes kaum ins Spiel.
Die Qualität der Fairways war am heutigen Tag (27.08.2021) eher schlecht. Stare hatten an vielen Stellen das Gras aufgehackt, Divots waren nicht zugewachsen und zudem war der Platz sehr nass. Dadurch rollten die Bälle nicht aus, sondern blieben häufig im Boden stecken.Hier wurde anscheinend in den letzten Tage (zu) viel gewässert.
Leider fielen in den letzten Jahren drei Spielbahnen einem Autobahnausbau zum Opfer. Diese Bahnen, die man teilweise noch heute im Gelände erkennt, scheinen landschaftlich und spielerisch sehr reizvoll gewesen zu sein. Die dafür neu geschaffenen drei Bahnen können den Verlust nicht wett machen. Hier haben sich neue Golfplatz Philosophien durchgesetzt, in dem die Fairways breiter sind, Wasserhindernisse hinzugefüft wurden und die Grüns breiter angelegt sind.
Auf dem Kurs gibt es zwei Bahn-Highlights. Zum einen liegt der 11. Abschlag hoch über dem Fairway und dem Grün, sodass man in ein kleines Tal hinabschlägt. Zum anderen wird die 17. Bahn auf der linken Seite von einem See begleitet. Hier können Longhitter auch das etwa 200m entfernte Grün angreifen. Weniger versierte Golferinnen und Golfer spielen sich über das Fairway an das Grün heran, das von Bunkern verteidigt wird.
Insgesamt kann der Kurs im aktuellen Zustand nicht überzeugen. Die Qualität der Fairways müsste zu dieser Jahreszeit deutlich besser sein. Außerdem ist die neue Bahnenführung an manchen Stellen sehr verwirrend. Zudem sind nun längere Wegstreckenvon einer zur anderen Bahn zurückzulegen (so muss man z.B. die gesamte Bahn 5 entlanglaufen, um sie dann in umgekehrter Richtung wieder zurückzuspielen. Ebenso muss man einige hundert Meter zwischen der Bahn 13 und der 14 und dann wieder von der 16 zurück zur 17 gehen.)
Das 19. Loch ist darüberhinaus wenig einladend. Es gibt zwar ein a-la-carte Restaurant mit Aussichtsterrasse, die meisten Golftouristen werden sich ihre Getränke jedoch in der Bar beim Pro-Shop holen. Hier sitzt man drinnen eher ungemütlich und draußen in einem wenig ansprechenden Innenhof. Da hat man sicherlich schon schöner sitzend die Runde ausklingen lassen. Schließlich muss noch ein Wort zum Sekretariat verloren werden. Wenn sich der zuständige Mitarbeiter mehr für Videos auf seinem Handy als für seine Gäste interessiert, kann etwas nicht stimmen.
Hervorzuheben ist jedoch das aufmerksame Greenkeepingteam, das heute unermüdlich Rasen mähte, Mülleimer leerte und Divots mit Sand auffüllte. So ist zu hoffen, dass deren Einsatz in naher Zukunft auch der Qualität des Platzes und damit dem Wohlbefinden aller Golfspieler zu Gute kommt.