Nach einem gesundheitsbedingten Unterbruch habe ich mich wieder auf eine Runde getraut, obwohl ich mich doch noch etwas schwach in den Beinen fühlte. Aber es hat sich zuerst und vor allem auf der menschlichen Seite gelohnt, weil wir sehr nette Menschen - Mitarbeiter und Spieler - kennengelernt haben. Bevor ich auf den Platz und die Runde eingehe, möchte ich folgenden Punkt an die erste Stelle setzen, der auch mein Titelbild erklärt, nämlich:
Die Wahl des Schlägers
Nein, ich möchte keine Kritik üben, sondern einer Kritik entgegentreten, nämlich "Ready Golf!?". Bereits im Vorfeld überlegte ich mich, welche Strategie ich für mich selbst entwickeln konnte, und dies mit der Frage verbunden, in welcher Situation ich welchen Schläger einsetze. Ja, ich gebe zu, und dazu stehe ich auch, dass ich mich doch wieder (leider) als Anfänger gefühlt habe. Und ich spreche nur für mich und dann für meine Erfahrungen sowohl auf der Driving Range als auch auf dem Platz. Meine Überlegung war folgende: Ab Abschlag den Driver, für die langen Schläge auf dem Fairway das Eisen 3 und für die mittellangen Schläge das Eisen 7. Es hat sich höchtens in Bezug auf die kurzen Schläge die Gretchenfrage gestellt: Eisen 9 oder Pitching Wedge? Aber: Dank der Driving Range hat sich diese Frage rasch in Luft aufgelöst, denn mit dem Pitching Wegde kam ich einfach von Anfang sehr gut zurecht. Daher noch ein Bezug zum Titelbild: Ich habe bewusst den Driver und den Pitching Wegde ausgesucht, um die ganze Bandbreite unseres "Werkzeugs" aufzuzeigen.
Über die Driving Range möchte ich schreiben: Mit dem Abschlag ab Matte kam ich (dieses Mal) wirklich nicht zurecht. Aber die Driving Range ist sehr grosszügig ausgestattet, so dass wir (wie immer mein Caddie und Partnerin) sehr schnell einen Abschnitt fanden, von dem man eben ab Rasen abschlagen konnte. Zwar erfordert es sehr Konzentration und hat auch entsprechend Zeit in Anspruch genommen, doch es war wirklich zu meinem Vorteil. Und die Schlägerwahl, die ich mir im Vorfeld durch den Kopf gehen liess, ging auf und hat sich bewährt. Fazit: Das war der erste Schritt, um die Argumentation von "Ready Golf!?" zu entkräften.
Die Golfanlage und ihre Plätze
Endlich lüfte ich nicht nur ein "Geheimnis", sondern gleich mehrere. Wobei: Geheim ist dabei nichts, denn ich will es schreiben und mache dies auch sehr gerne. Und: Wir sind schliesslich nicht im Geheimarchiv des Vatikans. Aber nun zur Sache: Dieses Mal besuchten wir den Golfpark Holzhäusern im Kanton Zug, der eben auch zur Migros gehört. Und die "Migros" ist die zweite Kritik, der ich entgegentreten will. Ein Teil dieses Golfparks liegt direkt an der Zugsstrecke Zürich-Zug-Luzern. Nein, das ist keine Kritik, denn diesen Punkt erwähne ich nur deshalb, damit es etwas (geographische) Einordnung gibt. Holzhäusern bietet drei Golfplätze an: Den 18 Loch-Championship Platz, einen weiteren 9 Loch-Championship Platz und als dritten Platz eine Einmaligkeit in der Schweiz: Ein 9 Loch-Par 3 Platz mit dem Namen Pilatus, auf dem alle, und wirklich alle, spielen dürfen, seien es Anfänger, solche mit Platzerlaubnis und natürlich erst recht alle mit Platzreife oder Handicap. Diese Runde habe ich ausgesucht. Das, was ich gerade schreiben wollte, vermutlich eine Begründung, habe ich vergessen. Und da bin und bleibe ich streng: Ich bitte in diesem Punkt um Rücksicht, weil ich das Kurzzeitgdächtnis verloren habe und selbst darunter selbst sehr leide. Mein Hausarzt konnte mich wenigstens beruhigen, denn es lässt sich wieder antrainieren.
Bevor ich aber auf die Runde zu sprechen komme, wende ich mich an die Kritik "Migros": Für die Orientierung erhielt ich mehrfach Hilfe von einem Ranger und einem Greenkeeper. Erstens befand sich quasi oben das Restaurant und erst unten das Klubhaus mit der Rezeption. Da war schon einmal ein erster Schritt getan, denn dort habe ich sofort das Startloch für unsere Runde gefunden. Was ich schwierig fand, war insofern die Orientierung: Wie finden wir die Driving Range? Und da kommt zuerst der Ranger ins Spiel: Er hat uns nicht nur den Fussweg gezeigt, sondern obendrein auch noch dargelegt, wo die Driving Range was bietet. Und jetzt kommt der Greenkeeper ins Spiel, der uns wirklich gerettet hat, denn wir hatten uns hofflungslos verlaufen. Unser Fehler war aber ganz einfach zu lösen. Anstatt des rechten Weges, von dem wir gekommen war, mussten wir ab dieser Stelle einfach nur den linken Weg einschlagen. Hier möchte ich beiden Mitarbeitern einen herzlichen Dank aussprechen, nicht nur wegen der Hilfe, sondern weil ich sie ausgesprochen zuvorkommend und sympathisch finde. Das ist also mein erstes Entgegentreten an die Kritik "Migros".
Endlich komme ich zur Runde selbst: Da haben wir nochmals Glück gehabt, indem wir zwei ebenso sympathische Spieler kennengelernt haben. Der erste von beiden hatte die Startzeit vor uns gebucht, und da konnten wir uns nur sehr kurz unterhalten, dafür aber nachher noch etwas länger. Und auch er hat die Regel bestätigt, dass man Spieler überholen lassen soll, wenn sie schneller spielen. Diese Regel haben wir auch zweimal uns zu Nutzen gemacht, weil ich einfach noch nicht so schnell gehen konnte. Dies beziehe ich mit ein in meiner Argumentation gegen "Ready Golf!?". Auch der folgende Text soll "Ready Golf!?" entgegenwirken: Die Schlägerwahl, zuerst in Gedanken und nachher auf der Driving Range, hat sich gelohnt und bewährt. Bis und mit dem fünften Loch ging es doch zügig voran, aber eben, wie das Leben so spielt, musste ich eine Pause einlegen und mich auf eine Bank setzen. Dabei sah ich auf dem Green des vierten Lochs eine Spielerin und habe gemäss der erwähnten Regel ihr das Zeichen gegeben, dass sie uns überholen soll. Und das ist und bleibt wirklich die zweite sympathische Begegnung: Wir kamen sofort ins Gespräch, und sie erzählte uns, dass auch sie (wie ich) einen Unterbruch eingelegt hatte und jetzt, nach fünf Jahren, wieder mit dem Golfen angefangen hat. Wir haben uns gegenseitig vorgestellt, und Monika hat sogleich auch das Golfer-Du angeboten. Wir entschlossen uns, dass wir gemeinsam weiterspielen wollten, und war einer Meinung, dass wir uns nicht stressen und hetzen lassen wollten. Denn hinter uns drängte schon die nächste Spielerin, also auch hier: überholen lassen. Nacher hatten wir aber das Glück, dass (zumindest unmittelbar) keine weiteren Golfer kamen. So, und jetzt mein Erfolgserlebnis: Ich und Monika haben als "Spielerteam" den "Teamgeist" hochleben lassen: Es gelang auch mir, wieder zügig zu spielen, und oft lagen meine und Monikas Bälle gleichauf auf dem Fairway. Auch kam es einmal vor, dass wir beide - aber ganz unabhängig voneinander - denselben Schläger gewählt hatten. Nun denn, ist es mir gelungen, mich der Kritik "Ready Golf!?" entgegenzustellen.
Und nun, er kann es nicht lassen, frage ich meinen Kritiker "Migros": Habe ich nun wohlwollend und anständig, auch mit Lob verbunden, über die Migros geschrieben?
Aber ich wünsche mir, dass mein Bericht nicht mit etwas Schlechtem oder mit bösen Worten enden soll. Auch in Holzhäusern hätte ich ebenso wie in Otelfingen Kritik üben können, was ich aber wirklich vermeiden wollte. Ich bin zwei Kritikern entgegengetreten, weil ich der Meinung bin, dass sie beide mit ihrer Kritik über Otelfingen sich deutlich in der Wortwahl vergriffen haben. Dass ich Kritiken auch annehmen kann, hat sich gerade bei Otelfingen gezeigt. Das war eine sachliche und objektive Diskussion, in der wir Missverständnisse ausräumen konnten und uns gemeinsam sagen konnten, wie jeder selbst und individuell den Platz wahrgenommen hatte.
Und nun endlich zum Schlusswort: Mir war es ein wichtiges Anliegen, hier die schönen Erlebnisse hervorzuheben, und das waren die vier Personen, die ich hier kennengelernt habe: Den Ranger, den Greenkeeper und die beiden erwähnten Golfer.