Hast Du dir schon einmal Gedanken gemacht, wieso Du genau den Golfball spielst, den Du aktuell in der Golftasche hast? Oder war es dir bisher egal, mit welchem Golfball Du auf die Runde gehst? Ich habe mich schon immer gefragt, warum so viele Hersteller so viele Millionen an Euros in die Forschung der Golfballtechnologie stecken. Bridgestone, Callaway, Srixon, Titleist oder Wilson - daneben zahlreiche unterschiedliche Modelle der Hersteller - die Auswahl gleicht einem Dschungel und ist gerade für Anfänger schwer zu verstehen.
Aus diesem Grund habe ich nach meiner Platzreife jeden beliebigen Ball gespielt, den ich während der Runde gefunden habe - Geld für Bälle wollte ich nicht groß ausgeben: der Golfball war nach ein paar Schlägen sowieso wieder im Wasser oder im Rough. Doch schon damals haben mir der Klang und das Feeling mancher Bälle nicht gefallen, der ständige Markenwechsel hat mich ebenfalls gestört. Ich hatte das Gefühl, dass gute und schlechte Schläge durchaus mit dem Ball zusammenhängen könnten - zumindest habe ich mir das eingeredet.
Und so bin ich auf Lakeballs aufmerksam geworden. Aufgrund meiner Vorstellungen, einen günstigen Golfball zu bekommen, habe ich den Wilson Staff Fifty Elite empfohlen bekommen. An bestimmte Flugeigenschaften oder Erwartungen an den Golfball habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht. Das Festlegen auf ein bestimmtes Modell hat jedoch sofort dazu geführt, dass meine Schläge konstanter wurden und ich nach und nach ein Gefühl für meine Trefferqualität entwickelte.
Durch eine Kooperationsanfrage auf Instagram habe ich jedoch erst so richtig angefangen, mich mit der Materie Golfball näher zu beschäftigen. Mein Golfschwung war mittlerweile ganz passabel und die Ansprüche an den Golfball dadurch höher. Also erzählte ich von meinem aktuellen Handicap, meiner Schlagweite und meinen Erwartungen und ließ mich überraschen - ich habe mich bewusst nicht selbst für ein Modell entschieden, obwohl ich freie Auswahl hatte.
Mit dem ersten Abschlag kam dann direkt die Überraschung: der Ball fühlte sich gut an und hatte eine tolle Flugkurve. Kann aber auch einfach ein guter Schlag gewesen sein, dachte ich mir. Doch mit jedem weiteren Schlag merkte ich, dass der Ball wohl zu meinem Spiel passte. Doch ich wollte diesen Eindruck nicht so stehen lassen und habe deswegen ein anderes Modell mit anderen Eigenschaften ausprobiert. Und plötzlich waren die Ergebnisse nicht mehr so gut wie zuvor. Es scheint also tatsächlich den "richtigen" Golfball für den eigenen Schwung zu geben.
Bedenkt man, dass der Golfball bei jedem einzelnen Schlag zum Einsatz kommt, merkt man erst, welche Bedeutung dem Ball zukommt. Daher kann ich jedem Golfer nur raten, seinen Ball an das Handicap und die eigenen Erwartungen anzupassen. Dabei gibt es keine grundsätzliche Empfehlung für einen bestimmten Hersteller oder ein bestimmtes Modell - der Ball muss zum eigenen Schwung passen. Es gibt jedoch ein paar hilfreiche Fragen: Welches Handicap hast Du? Wie weit schlägst Du? Welche Schwunggeschwindigkeit hast Du? Die Hersteller beschreiben mittlerweile die zu erwartenden Eigenschaften der jeweiligen Modelle, sodass eine Auswahl mit diesen Fragen ermöglicht wird.
Anfängern empfehle ich einen fehlerverzeihenden Ball mit wenig Spin und einem hohen Ballstart. Der Ball sollte bei niedrigen Schwunggeschwindigkeiten ein Maximum an Gefühl und Länge ermöglichen. Auf jeden Fall solltest Du dich bereits auf ein Modell festlegen. Lakeballs stellen hier eine günstige Alternative dar.
Mit sinkendem Handicap und steigenden Schwunggeschwindigkeiten verlagern sich die Erwartungen ein wenig in Richtung Spin- und Flugeigenschaften. Eine gute Kombination aus Gefühl, Spin und Länge, bei dennoch gegebener Fehlerverzeihung ist hier die richtige Wahl.
Für Single-Handicapper stellen lange Schläge kein Problem mehr dar, während sie in der Lage sind, dem Golfball um das Grün herum den nötigen Spin für ein schnelles Stoppen mitzugeben. Daher steht hier maximale Kontrolle im Vordergrund. Wenn Du viel Wert auf Spin legst, dann sind die Tourbälle genau das richtige für dich.
Wie auch immer Du die Anfangsfrage beantwortet hast, ein genauerer Blick auf den Golfball lohnt sich definitiv. Ein Wechsel des kleinen Spielgeräts kann größeren Einfluss haben als Du vielleicht gerade denkst. Und mit dem richtigen Equipment macht Sport doch gleich noch mehr Spaß.
PS: Auf meinem Instagram-Account @golfgalerie.daniel findest Du auch tolle Bilder von verschiedenen Golfplätzen.