Eine Überraschung im Südwesten Frankreichs: Die Stadt Albi und ihr Golfplatz
Kultur, Wein und ein Schloss: Was will ein Golfer noch mehr?
Auch wer den Südwesten Frankreichs, das Département Tarn und dessen Hauptstadt Albi noch nicht kennt, wird sicher schon – zumindest unbewusst – davon gehört oder darüber gelesen haben. Denn Albi ist für seine Kathedrale St-Cécile bekannt, die ins Welterbe der UNESCO aufgenommen worden ist. Wie uns allen bekannt ist, gibt der rote Michelin-Guide jedes Jahr einen umfassenden Band heraus, in welchem ganz verschiedene Restaurants und Hotels vorgestellt und bewertet werden. Analog dazu führt der Verlag auch einen grünen Guide Michelin, der die Sehenswürdigkeiten in ganz Frankreich behandelt. Und damit schliesst sich der Kreis: Während die besten Restaurants drei Michelin-Sterne erhalten, so hat diese Vergabe der Sterne auch im grünen Michelin Niederschlag gefunden. Und dank der Kathedrale St-Cécile hat auch Albi drei „Grüne Sterne“ erhalten.
Da ich und meine Eltern ein Haus in Cordes-sur-Ciel haben, das nur 25 km mit dem Auto von Albi entfernt liegt, so konnte ich als Golfspieler gar nicht anders, als nach sich lohnenden Golfplätzen Umschau zu halten – und hier kommt Albi ins doppelt gemeinte Spiel: Einerseits weil der Golf d’Albi alle Ansprüche erfüllt, die sich ein Golfer nur wünschen kann, und andererseits, weil ich selbst Mitglied im Golf d´Albi-Lasbordes wurde. Nicht nur dass ich als Spieler vom Golfplatz begeistert bin, so ist es mir ein ebenso wichtiges Anliegen, quasi als „Wanderer“ die Schönheit der Natur und natürlich des Platzes hervorzuheben, der sich hervorragend in die Landschaft einfügt, so, als wäre es gar nie anders gewesen.
Um endlich auf die Frage einzugehen, die wohl jedem Golfspieler unter den Nägeln brennt, möchte ich hier den Platz vor allem aus der Sicht als Spieler, aber auch aus der Sicht eines neutralen Beobachters vorstellen: Was bietet mir der Platz? Warum soll ich ausgerechnet dort Golf spielen? Welche Löcher sind schwieriger, welche einfacher zu spielen? Der Golf d´Albi-Lasbordes verfügt über 18 Löcher. Die ersten neun Löcher sind in einer Ebene angelegt, was es einfacher macht, den Driver ab Green zu wählen und direkter die Fahne anzuspielen. Auch hier kommt eine kleine Überraschung: Zwar kommen kleine Bäche und Weiher oft auf Golfplätzen vor, aber ein einzelner, ganz bestimmter Teich ist für Fische angelegt worden – in meiner Erinnerung der Teich beim Green des zehnten Lochs. Ganz allgemein spielt in Lasbordes das Wasser eine natürliche Rolle, denn es liegt am Fluss, der dem Département den Namen gegeben hat, dem Tarn..
Die zweite Hälfte des Platzes ist nach meiner Erfahrung deutlich schwieriger zu spielen, denn jetzt wird der einzelne Spieler strategisch gefordert: Das Loch 13 ist speziell angelegt: Befindet man sich am Abschlag, so muss zuerst ein Fussweg überwunden werden. Ja, und jetzt? – Diese Frage wird sich jeder stellen, der den Platz noch nicht kennt. Man darf ruhigen Gewissens auch hier den Driver einsetzen, aber ohne Slice. Der Abschlag sollte hier perfekt gelingen, damit der Ball unten auf dem Fairway landet. Denn wenn man den Spazierweg überquert hat, steigt man ins Tal hinunter und gelangt an den Fluss Tarn, an dessen Ufer entlang der Fairway verläuft. Von der umgekehrten Seite her führt hier auch das Loch 7 entlang. Als schwierigstes Loch habe ich stets die Bahn 15 erlebt: Denn wenn man sich am Abschlag befindet, so sieht man rein nichts, also nicht den weiteren Verlauf der Spielbahn – ich habe, als ich Anfänger war, einen solchen Respekt davor gehabt, dass ich stets mit dem kurzen Eisen 7 abgeschlagen hatte. Deshalb greife ich zum Schluss nochmals die Strategie auf, die mit bestimmter Sicherheit jeder Spieler für sich selbst wählen und entscheiden muss. Zu erwähnen gibt es noch den Abschlag der Spielbahn 16: Er liegt zwischen zwei Teichen „eingeklemmt“. Doch die insgesamt fünf Teiche, aber auch der Fluss Tarn sorgen für Abwechslung auf dem Platz, und das strategische Denken belohnt den Spieler mit einer anspruchsvollen Runde, die in schönster Natur gelegen ist und auf der man absolute Ruhe geniessen kann.
Und zum Schluss kommt die schönste Überraschung: Welcher Golfplatz kann denn schon ein Schloss als Clubhaus bieten? Dieses bietet nicht nur eine gediegene Bar, sondern auch ein kleines Restaurant, in dem man sich verpflegen kann. Im Sommer und bei gutem Wetter natürlich auf der sehr gelungenen Terrasse – was wünschen sich Besucher und Golfspieler noch mehr fürs 19. Loch?
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