Lage und Anreise
In der Nähe von Gibraltar, liegt die Anlage Finca Cortesin am Rande des Örtchens Casares auf einem Hügel in einer durch Security gesicherten Anlage. Man nennt der freundlichen Security die Startzeit (Englisch ist in dem Areal überhaupt kein Problem, falls man kein Spanisch spricht) und bekommt den Weg zum Golfclub angewiesen.
Rund herum
Neben dem Golfplatz befindet sich das exklusive Hotel Cortesin - ein im andalusischen Landhausstil gebautes Hotel. Des Weiteren umfasst das Resort Villen und weitere Residenzen; selbstverständlich gibt es auch Sport & Spa Einrichtungen, einen Beach Club sowie eine Exklusive Shopping Area. Da die gesamte Anlage auf einer Anhöhe liegt, hat man immer wieder wundervolle Blicke Richtung Mittelmeer und je nach Wetter ganz in der Ferne nach Afrika.
Service
Am Clubhaus angekommen wird man von einem der Caddymaster mit dem Cart empfangen. Das Golfgepäck wird dann von ihm aufgeladen und zum personalisierten Cart an der Driving Range gefahren - allerdings erklärt der freundliche Herr vorher kurz, wo welche Lokation des Clubs zu finden ist, wenn man zum ersten Mal vor Ort ist.
Im Clubhaus angekommen, kann man vor der Runde noch einen Tee oder Kaffee genießen, bzw. auch nach der Runde hervorragend Essen Wir haben uns nach der Runde 2 unterschiedliche Burger gegönnt - beide schmeckten hervorragend.
Der ProShop vor Ort - wo man sich auch anmeldet - bietet auch alles was das Golferherz begehrt. Natürlich haben wir noch ein Polo käuflich erworben - wenn man schon mal an so einem bekannten und einmaligen Ort ist, ist das für uns ein Muss ein Souvenir dieser Art mitzunehmen.
Vor der Runde findet man auf dem Cart ausreichend Wasser für die Runde und am Start selber noch Obst (Äpfel und Bananen) - damit ist eine Runden Verpflegung sicher gestellt. Auch auf der Runde wird man mit einer - wie wir finden - schmackhaften "Chicken Soup" verpflegt - da schlägt man doch gleich mal den Ball vor Freude einen Meter neben die Fahne.
Insgesamt sind alle Mitarbeiter sehr freundlich und auf das Wohl ihrer Gäste bedacht - das hat uns Richtig gut gefallen. Der Service ist für uns der Beste, der uns je auf einem Golfplatz begegnet ist - man bekommt für sein Geld wirklich ein Rundum-Sorglos Paket - quasi Urlaub im Urlaub.
Der Platz
Für Golfsport-Begeisterte Spieler ist dieser Platz ein muss! Es wurden bereits 3 Volvo World Matchplay Masters dort ausgetragen und ein Höhepunkt war im September 2023 der Solheim Cup, in dem die Europäerinnen den Cup erfolgreich verteidigen konnten. Dieses Turnier war einfach ein Märchen, wo ausgerechnet die Spanische Spielerin Carlotta Ciganda, das entscheidende Match für Europa auf der 17 gewonnen hatte.
Nach dem Solheim Cup möchte die Finca Cortesin auf dieser erfolgreichen Veranstaltung weiter Ihr Engagement in Frauengolfsport aufbauen. Des Weiteren sind sie offen für neue Turniervorschläge, die das Vermächtnis des Solheim Cups ergänzen - wir dürfen also wirklich gespannt sein, welche Events auf diesem Platz noch folgen werden.
Vor der gebirgigen Kulisse der Sierra Bermeja, mit immer wieder auftauchenden wundervollen Blicken Richtung Mittelmeer, lag also unser Highlight des Urlaubs. Der Golfplatz gilt als einer der Besten in Spanien - zurecht!
Von den hinteren Abschlägen hat er eine Länge von 6.727 Metern und ist damit mit einer der längsten Plätze in Europa. Für uns war das Par 72 von Gelb (Herren - 5.884 m) und Gold (entspricht dem Blau der Damen mit 5.215 m) gut spielbar. Die 18 Loch sind von Cabell Robinson entworfen und fordern den Spieler immer wieder auf's Neu heraus. Alle Grüns waren schnell und spurtreu - so macht Golf richtig Spaß!
Der Start auf Tee 1 ist ein angenehmer Anfang für die Runde. Der Abschlag sollte sich rechts im Fairway orientieren, denn der Ball wird nach links springen aufgrund der Topographie. Ein präziser Schlag ins Grün erhöht dann die Chance auf das Par.
Das Grün der 2 - einem Par 3 - wird von vielen Bunkern gut bewacht - hier muss man schauen, wie man das Grün am Besten erreicht.
Tee 3 ist dann ein wunderbares Par 5 - mit dem ersten Blick Richtung Mittelmeer. Das Wasserhindernis auf der linken Seite sollte man bestmöglich umgehen - wobei auch hier dann der Schlag ins Grün, eine Herausforderung sein kann. Liegt man in einem der Bunker rechts vom Grün, will der Bunkerschlag wohl dosiert sein, denn wenn der Ball zu schnell über das Grün läuft, läuft er ins Wasser, denn dort ist nichts mehr was den Ball vor dem Bad schützt.
Bahn 4 ist ein Risk and Reward Par 4. Ein Longhitter kann das Grün erreichen - man sollte sich das aber gut überlegen, denn auch hier ist ein Wasserhindernis links vom Fairway bzw. vor das Grün ragend im Spiel.
Am Abschlag 5 schlägt dann die Optik voll zu. Das Fairway ist eng und wird dabei immer enger, je näher man dem Grün kommt. Auch das Grün ist schmal und verlangt einen guten Schlag, denn es ist auch gut von Bunkern geschützt.
Bei dem darauf folgenden langen Par 3 sollte der Fehlschlag eher nach links gehen, denn rechts liegen tiefe Bunker, die vielen Spielern das Leben schwer machen wollen.
Danach verlässt man das erste Tal und fährt hinüber auf die andere Seite, wo der Rest des Platzes liegt. Dort findet man dann das längste Par 4 an der Costa del Sol. Für die Herren hat dieses Loch HCP 1. Es eröffnet sich ein weites Fairway und an dem Tag an dem wir gespielt hatten, hatten wir auch noch reichlich Gegenwind, was ein GIR unmöglich gemacht hat. Das war auch nicht schlimm, denn so hat man dann eher einen Chip, den man besser etwas zu kurz lässt, damit man keinen fiesen Downhill Putt hat.
Auf Bahn 8 ist man mit einem Fade gut bedient, denn links lauern einige Bunker. Auch beim zweiten Schlag sollte man sich lieber rechts halten - auch in der Zone liegen Bunker. Wenn man dies gemeistert hat, hat man auch eine gute Möglichkeit mit dem dritten Schlag gut ins Grün zu kommen.
Den Abschluss der ersten neun Löcher bildet dann ein Par 4, dass einigermaßen kurz ist. Der Blick auf das Hotel im Hintergrund ist schön. Ein gerader Schlag geradeaus oder rechts ins Fairway ermöglicht auch hier ein gutes Erreichen des Grüns mit dem 2. Schlag.
Nach einer kurzen Fahrt mit dem Buggy links an der Driving Range vorbei erreicht man das spektakulärste Par 3 des Platzes: Man schaut links auf einige Villen und geradeaus in die Berge von Estepona. Das Grün in Form eines Gitarrenkörpers liegt im Tal dieser Bahn - es spielt sich also kürzer als es ist. Dennoch will der Golfschläger gut ausgewählt sein, je nach Windverhältnissen.
Tee 11 ist dann ein Par 5, in dem man einigermaßen Blind ins Fairway schlägt, weil man in ein Dogleg muss, wo ein Hügelchen und ein Bunker vor liegen. Den zweite Schlag hält man dann besser links im Fairway an, um sich eine gute Möglichkeit zu erhalten, das Grün mit Schlag 3 bequem zu erreichen.
Es folgt erneut ein Par 3, das aber fair und gut zu spielen ist. Die Tees liegen leicht erhöht und ermöglichen einen guten Schlag ins Grün. Dort sollte der Ball auch bestenfalls landen, denn das Grün wird erneut von vielen Bunkern verteidigt.
Danach macht sich ein wunderschönes Par 4 auf - landschaftlich toll - mit Blick auf die Finca am Ende. Es ist das Signature Hole und wirklich eine Freude es zu spielen. Der Abschlag sollte platziert und nicht zu lang werden, denn es zieht sich ein Wasserhindernis links entlang des Fairways und kreuzt die Spielbahn komplett vor dem Grün. Das Grün ist groß und onduliert - man hat also genügend Fläche, um mit dem 2. Schlag das Grün zu erreichen.
Bahn 14 ist dann ein kurzes Par 4 - auch hier hat man durchaus die Chance, das Grün mit dem ersten Schlag zu erreichen. Das will - wie üblich - aber gut überlegt sein, denn um das Grün tummeln sich einige Bunker. Zumindest erreicht man auch dieses Grün bequem mit einem kurzen zweiten Schlag, wenn der Abschlag gut platziert wird. Das Grün der 14 ist auch das, was man vom Clubhaus hinter der Driving Range sehen kann.
Die 15 ist wieder ein spektakuläres Loch - zumindest von den seitlichen Abschlägen. Leider war Gold an dem Tag hinter Rot und hinter dem Fairway gesteckt - da machte der Abschlag von Gelb doch mehr Spaß. Für den zweiten Schlag empfiehlt es sich mindestens einen Schläger mehr zu nehmen, denn zum Grün hin steigt das Fairway an.
Das Fairway der 16 hat ein großes Dogleg von links nach rechts und die Landezone ist nicht . Dort muss man sich gut überlegen, wie man den Ball platziert. Longhitter spielen rechts knapp über die Bäume - ein blinder Schlag und man muss sich überraschen lassen, ob der Ball dann wohl noch im Spiel ist (je nach Windrichtung). Das Grün hat auch wieder seine Herausforderungen - links liegen Bunker und wenn man rechts liegt, hat man einen bergab Putt oder Chip.
Das kürzeste und jetzt das "Europa behält den Solheim Cup 2023" Loch (wie schon zuvor beschrieben) erfordert Präzision, weil es gut verteidigt ist und dazu hat das Grün auch noch spannende Slopes, die beim Putten einiges fordern. Der Blick auf die Berge Esteponas im Hintergrund ist wieder wunderschön.
Zum Abschluss kommt man auf ein Par 5 mit 519 Metern, dass gut spielbar ist. Das Fairway ist mit das breiteste auf der Anlage. Auch hier will der zweite Schlag überlegt sein, denn es liegt ein Bunker in der Landezone. Das Grün ist schmal, gut verteidigt von Bunkern auf der rechten Seite und links winkt das Aus. Ein toller Abschluss mit vielen Möglichkeiten für das letzte Loch des Golfplatzes.
Fazit
Es ist jedenfalls ein großartiger Golfplatz, spielerisch herausfordernd, dennoch gut und fair zu spielen. Die Grüns sind ein Traum - der gesamte Platz in einem hervorragendem Zustand (Anfang Januar 2024).
Der Service ist der Beste, der uns je begegnet ist - man fühlt sich einfach nur wohl auf dieser Anlage. Wir kommen wieder.