Bereits nach ihrem Studium - einen Bachelor in Finance an der Universität Mississippi - galt sie als grosses Golftalent. Nach dem College-Sport wurde sie bereits Profi. Die erste Profisaison war geprägt von einem Aufstieg, wie ihn eine Schweizer Golferin noch nicht erlebt hatte. Auf Anhieb wurde sie, mit nur 25 Jahren, auf der LET nicht nur Rookie des Jahres , sondern gewann als erste Schweizerin die Order of Merit, also den Gesamtsieg in einer grossen Golf-Liga. Insagesamt hat sie drei Turniere gewonnen.
Ihr Aufstieg könnte sich fortsetzen, weil sich jetzt die Gelegenheit bietet, ihre grösste Chance zu nutzen, nämlich die Teilnahme an der LPGA-Tour bietet. Ab Morgen (5. Dezember) spielt sie in Alabama um eine Spielberechtigung auf der genannten Tour. Falls sie ähnlich stark wie auf der LET-Tour spielt, doch sie sagt selbst, dass ihr Selbstvertrauen gefährlich sein könnte. Deshalb das Wort "Falls". Sie geriet in ein kleines Tief, weil sie sich nicht für Olympia in Paris qualifizieren konnte. Sie hat aber auch den Vorteil, dass sie schnell in den Wettkampfmodus schalten kann.
Die Suche nach einem (professionllen) Caddie gestaltet sich als schwierig. Als Profi formierte sie ein eigenes Team. Doch ein fester Caddie fehlt ihr noch. Denn es ist schwierig, den passenden Begleiter zu finden. Am liebsten hatte Tamburlini ihre Mutter oder ihren Freund als Caddie dabei, doch auf der LPGA-Tour wird sie nicht darum herumkommen, einen Profi einzustellen. Angebote hat sie genug: Je erfolgreicher sie wurde, desto mehr Anfragen erhielt sie von Caddies.
Wenn es auf der LPGA-Tour nicht wie gewünscht laufen würde, kann Tamburlini auf die LET zurückkehren. Dank der Order of Merit hat sie dort eine Spielberechtigung für die nächsten sechs Jahre. Das hohe Preisgeld auf der LPGA-Tour reizt natürlich. Denn das Sponsoring im Frauengolf wurde massiv ausgebaut. Doch auf der LET sind noch keine Millionen zu gewinnen. Mit 440000 Dollar verdiente sie dennoch deutlich mehr, als sie erwartet hatte.