Unabhängig von der Liga, in der sie spielen, haben einige deutsche Spieler in dieser Saison Erstaunliches erbracht: Von Marcel Siem, der mit seinem Turniersieg in Frankreich Anfang der Saison einen Vorgeschmack auf das gab, was von ihm in dieser Saison zu sehen sein würde; über Maximilian Kieffer, der den direkten Aufstieg zu den besten der Welt mit einer unheimlichen spielerischen und mentalen Stärke bewältigte; bis hin zu einem, der Europa im September den Pokal der Kontinente sicherte: Martin Kaymer hatte in 2012 mit Schwungumstellung und Ryder Cup wohl das ereignisreichste Jahr seiner Karriere. Wir haben hier die aus unserer Sicht stärksten deutschen Vertreter auf den Golfplätzen der Welt in 2012 zusammengestellt:
Max Kieffer
Der Start in die Saison 2012 begann für den 22-jährigen Düsseldorfer überraschend spektakulär. Er konnte die Gujarat Kensville Challenge am ersten Extraloch für sich entscheiden. Nach diesem ersten Triumph in seinem zweiten Challenge-Tour-Jahr, verpasste Kieffer in den darauffolgenden Monaten dreimal in Folge den Cut, ehe weitere Top-30-Platzierungen folgten.
Kurz vor Ende der Saison stockte er sein Preisgeldkonto mit einem vierten Platz in Tschechien noch gehörig auf und startete von Platz 20 aus in das große Tourfinale in Italien. Dort spulte Kieffer eiskalt vier Runden unter Par ab und sicherte sich als 14. der Order of Merit die Tourkarte für die European Tour 2013.
Alex Cejka
Alex Cejka konnte die Spielberechtigung für 2012 auf der amerikanischen Tour mit Hilfe einer „medical extension“ behalten, die er aufgrund seiner akut gewordenen Grasallergie erhalten hat. Aber die Qualifying School wird ihm vielleicht nicht erspart bleiben, wenn er in Hongkong nicht noch unter die Top 125 der PGA Tour kommt.
Die Top 125 der Spieler behalten ihre Tourkarte, doch bedingt durch mehrere verpasste Cuts und nur eine Top-20-Platzierung bei der Zurich Classic Of New Orleans wird es am Ende eng für Cejka. Derzeit fehlen ihm ca. 65.000 Dollar an Preisgeld.
Marcel Siem
Mit einem einzigen Schlag Vorsprung konnte Siem die Open de France 2012 für sich entscheiden. Als 14. der Rangliste, ist er ganz klar für das große Saisonfinale in Dubai qualifiziert. Mit neun Top-20-Platzierungen, davon ein zweiter Platz bei den Avantha Masters und ein vierter Platz bei den Omega Dubai Desert Classics bringen Marcel Siem in eine sehr gute Ausgangsposition, die WGC Cadilllac Championship im März 2013 in den USA zu spielen, wofür sich nur die besten 20 Spieler des Race to Dubai qualifizieren. Siem verfolgt das Ziel, ab 2013 vermehrt in den USA aufteen zu wollen.
Bester Golfer 2012: Martin Kaymer
Verpasster Cut bei der BMW International Open, gestrauchelter 70. bei den Open de France und auch bei der British Open sowie der PGA Championship stand Kaymer nicht am Platz. Eine völlig verkorkste Saison, könnte man meinen, aber immerhin führten drei Top-10-Plätze und einige Top-20-Ergebnisse hauchdünn zu einer Ryder-Cup-Qualifikation.
Nach der Niederlage mit Justin Rose im Vierball, wurde Kaymer am Samstag die Rolle des Zaungastes zu teil. Doch ein einziger Putt machte Kaymer zum Mann der Saison! Vergessen waren die Niederlagen und Rückschläge der vergangenen Wochen, als der 27-jährige auf Loch 18 den Winning Point erzielte.
Es beeindruckte die unglaubliche mentale Stärke, als Olazabal Kaymer verlautbaren ließ, er müsse den letzten Punkt für das europäische Team gewinnen. Ein Putt, den man so schnell nicht mehr vergessen wird. Er ist dadurch zum Topspieler der Saison geworden, der nun auch ab 2013 immer öfter auf US-amerikanischen Boden zu sehen sein wird.