Die Konkurrenz hatte sicher gehofft, dass Bernhard Langer nach dem Verbot des Anchored Putting eine Weile brauchen würde, um sich an das neue Arbeitsgerät auf dem Grün zu gewöhnen. Es dauerte nur drei Turniere. Bei der Chubb Classic holte der 58-Jährige seinen 26 Titel auf der PGA Tour Champions. Dabei war Langer im Laufe der Woche noch mit 15 verschiedenen Puttern auf dem Übungsgrün gesichtet worden.
"Wann immer man drastische Veränderungen oder überhaupt Veränderungen irgend einer Art vornimmt", kommentierte Langer die erzwungene Rückkehr nicht-verankerten Putter, "weiß man nie genau. Ich bin jetzt 58 und wenn man auf die Statistik schaut sieht man, dass nicht mehr viele gewinnen, wenn sie um die 60 sind. Aber ich glaube, ich habe immer noch gutes Golf drauf."
Bernhard Langer: Bessere Puttstatistik als 2015
In der Tat lag Langers Durchschnit auf dem Grün in Naples, Florida, bei nur 1,6 Putts. Letztes Jahr wies seine Puttstatistik 1,7 Schläge pro Grün auf. Kein Wunder also, dass der Anhäuser sagte, er habe diese Woche wahrscheinlich sogar besser geputtet habe als viele Wochen im Vorjahr mit dem verankerten Putter. "Das gibt mir die Hoffnung, dass ich in diesem Stil weitermachen kann und trotzdem sehr, sehr gut spiele", blickte Langer voraus.
Dass sein erster Saisonsieg ausgerechnet bei der Chubb Classic gelang, ist kein Zufall. Der Par-72-Kurs des Twin Eagles Golf Club liegt dem zweifachen Masters-Sieger. 2011 und 2013 gewann er die Chubb Classic, 2012 und 2014 wurde er Zweiter. Am Sonntag startete Langer nach einer 62er Auftaktrunde und einer 66 am Samtsag mit sieben Schlägen Vorsprung ins Finale. Die eins über in der dritten Runde konnte er sich da getrost gönnen.
Fred Couples wird Zweiter
Für seinen ersten Saisonsieg erhielt Langer 240.000 US-Dollar und liegt im Charles Schwab Cup bereits wieder in Führung. Fred Couples, seit Jahren einer der ärgsten Rivalen Langers auf der PGA Tour Champions, musste sich mit Rang zwei zufrieden geben. Auch die beste Runde des Tages (-6) brachte den 56-Jährigen nicht näher als drei Schläge an den Sieger heran. Den dritten Rang teilten sich Jesper Parnevik (Schweden), Scott Dunlap und Kenny Perry (beide USA).