Alle reden von der 17. Kein Wunder bei einem Inselgrün ohne Drumherum, außer dem Bunker- „Pickel“ am Kinn. Da ist nicht viel mit Scrambling, mit Up & Down oder Sandy Pars. Es sind die Dramen, die spektakulär gescheiterten Versuche, die das vorletzte Loch des TPC Sawgrass so berühmt-berüchtigt machen.
Loch 17 einfacher als sein Ruf
Seit 2003 wurden dort bei der PLAYERS Championship insgesamt 535 Bälle im Wasser versenkt, aber dennoch ist das 125 Meter (137 Yards) lange Par drei weit weniger schlimm als sein Ruf als „Desaster-Loch“.
Tatsächlich war es in drei der vergangenen fünf Auflagen des inoffiziellen fünften Majors, auch 2013, das einfachste der vier Par-drei-Löcher auf dem TPC Sawgrass. Vergangenes Jahr lag der Schlagdurchschnitt bei 3,06. Unter den rund 200 Par-drei-Löchern, die in jeder Saison auf der PGA Tour gespielt werden, rangierte die 17 in vier der vergangenen fünf Jahre jenseits der schwierigsten 100 Löcher.
Die 18 ist das wirklich „böse“ Loch
Da kann man mal sehen, wie rufschädigend ein bisschen Wasser sein kann. Aber auf dem TPC Sawgrass ist überall Wasser. Und das wirklich „böse“ Loch des Par-72-Kurses (6.597 Meter von den Champion-Tees) mit seinen 93 Bunkern und 24 „nassen“ Hindernissen kommt erst ganz zum Schluss: die 18. Das 422 Meter lange Par vier, das sich vom Abschlag bis zum Grün auf der linken Seite um einen See biegt, ist traditionell das härteste Loch des Kurses und rangierte 2013 mit einem Durchschnittsscore von 4,39 Schlägen an Nummer 13 der schwierigsten Bahnen auf der PGA Tour.
Sowieso ist der TPC Sawgrass in Sachen Course Rating (76,8) kaum zu toppen. Mehr als den Slope von 155 gibt‘s eh nicht. Trotzdem lassen sich auf dem Stadium Course niedrige Scores produzieren. Greg Norman gewann 1994 mit 24 unter Par (264 Schläge) und stellte damals auch die 63er-Kursrekord-Runde von Fred Couples aus 1992 ein, die Roberto Castro 2013 ebenfalls egalisierte.
Paul Azinger 1987 mit vier Birdies auf der 17
Aber noch mal zurück zur 17, denn immerhin gilt es, Bernhard Langer zu würdigen. Der Deutsche erzielte hier im Lauf seiner Karriere 24 Birdies und führt das diesbezügliche Ranking deutlich an. Top-Birdie-Schütze im aktuellen Feld ist Phil Mickelson mit 15 Schlaggewinnen. Es gibt sogar einen Spieler, der während einer Championship auf allen vier Runden mit einem Birdie vom 17. Grün ging: Paul Azinger war das, bei der PLAYERS 1987. Gewonnen hat der Kapitän des letzten US-Ryder-Cup-Sieges über Europa 2008 freilich nie in Ponte Vedra Beach.
Der einzige Sieger, der in den vergangenen neun Jahren die 17 insgesamt unter Par spielt, war K. J. Choi 2011 (-1). Dafür fielen bei der 2007er-Auflage, als Phil Mickelson PLAYERS Champion wurde, die meisten Bälle ins Wasser: 93. Allerdings begann man erst ab 2003, dies zu zählen.
Erster Sieger des PGA-Tour-Flaggschiffs war Jack Nicklaus. Der „goldene Bär“ gewann 1974 die Premiere der damaligen Tournament Players Championship (bis 1988 so genannt) im Atlanta Country Club und legte zwei weitere Erfolge nach: 1976 im Inverrary G&CC/Florida sowie ‘78 im Sawgrass Country Club von Ponte Vedra, wo das Turnier von 1977 bis 1981 ausgetragen wurde. Damit ist der 18-fache Major-Champ auch PLAYERS-Rekordsieger.
Ab 1982 fand das Event im neuen TPC Sawgrass endgültig seine feste Bleibe. Jerry Pate triumphierte beim Debüt und schubste vor lauter Begeisterung PGA-Tour-Commissioner Deane Beman und Architekt Pete Dye am 18. Grün ins Wasser, bevor er selbst hinterher sprang.
Vier Spieler mit Chancen auf die Nummer eins
Beim ganzen Hype um den TPC Sawgrass und sein „Signature“-Loch geht fast unter, dass es nach dem Turnier möglicherweise einen neuen Weltranglisten-Ersten gibt. Adam Scott müsste bloß mindestens geteilter 16. werden, um Tiger Woods vom Platz an der (Golf-) Sonne zu verdrängen.
Der Australier ließ indes alle Frager wissen, dass ihn das nicht interessiere: „Ich spiele, um Turniere zu gewinnen. Über Weltranglisten-Plätze denke ich nicht nach. Wenn du genug gewinnst, kommt das automatisch.“ Ansonsten hätte er die PLAYERS Championship auch direkt auslassen können. Aufgrund der seltsamen Weltranglisten-Arithmetik wäre Scott dann sozusagen auf dem Sofa die neue Nummer eins geworden.
Chancen auf den Top-Platz haben aber auch noch andere: Henrik Stenson muss in den Top-Sechs landen, Bubba Watson mindestens alleiniger Zweiter werden, Matt Kuchar einfach nur gewinnen.
Sollte ein Stechen die Entscheidung über den Sieger der PLAYERS Championship 2014 bringen müssen, dann wird das Playoff übrigens erstmals mit einem Zählspiel über drei Löcher ausgetragen. Natürlich die 16, 17 und 18.