Bernd Wiesberger gört nicht zu den großen Namen des Golf. Noch nicht. Mit einer furiosen 65er Runde spielte sich der Österreicher am dritten Tag der PGA Championship auf Rang 2, nur einen Schlag hinter dem Führenden. Nun sind alle Augen auf ihn gerichtet, wenn er heute Abend um 20.55 Uhr mit dem Weltranglistenersten Rory McIlroy auf die finale Runde geht.
Der lange Weg ins Profileben
2007 beschloss der damals 21-jährige Wiesberger ins Profigeschäft einzusteigen. Über die European Challenge Tour kämpfte er sich 2009 in die erste Liga des europäischen Golfsports. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Schon ein Jahr später fand er sich erneut eine Liga tiefer wieder. Der Durchbruch gelang 2011, als er vier Top-5 Ergebnisse und 469,499 Euro Preisgeld einspielte. Auf den ersten Sieg musste er noch ein weiteres Jahr warten. Im April 2012 war es dann soweit. Wiesberger gewann die Ballantines Championship in Seoul.
Beflügelt vom Triumph in Süd Korea legte er im Juli des selben Jahres nach. Mit drei Schlägen Vorsprung gewann Wiesberger die Lyoness Open in Atzenbrugg . Für einen Profigolfer gibt wohl es kaum etwas Schöneres, als den ersten European-Tour-Sieg in der Heimat einzufahren. Im folgenden Jahr gelang ihm zwar kein Sieg, aber auf der European Tour verpasste er bei 16 Starts lediglich ein einziges Mal den Cut.
Bernd Wiesberger und die Majors
Bei seiner sechsten Teilnahme an einem Major hat er nun bei der PGA Championship erst zum zweiten Mal überhaupt den Sprung ins Wochenende geschafft. Am dritten Turniertag lag Wiesberger zwischenzeitlich völlig unerwartet auf Position 1. Logisch, dass die Freude nach dem Moving Day riesig war.
What a day! So looking forward to tomorrow now! Thanks for all the support from all over the World, especially... http://t.co/PMHoezsY7K
— Bernd Wiesberger (@BWiesberger) 10. August 2014
Spektakuläres Golf am Moving Day
Mit teilweise spektakulären Schlägen spielte sich der Burgenländer in einen Rausch. Auf der 17. Spielbahn schlug er einen Ball aus 153 Metern Entfernung mit dem Eisen 8 beinahe ins Loch. Das Publikum tobte. Wiesinger schob lässig zum Birdie, nur Eines von Dreien auf den Bahnen 16, 17 und 18. Doch schon an den ersten Löchern fühlte er sich wohl und konzentriert - ganz zur eigenen Überraschung: "Ich war überrascht, dass ich heute so ruhig war am ersten Tee. Den ersten Abschlag dann mittig auf die Bahn zu spielen, war eine Erleichterung."
Die Satistiken des dritten Turniertages sprechen ebenso für den 28-jährigen. Mit zwölf von 14 getroffenen Fairways, 16 von 18 Greens in Regulation und nur 28 Putts liegt er in allen drei Kategorien unter den besten Zehn des Tages. Zu verdanken hat Wiesberger das nicht zuletzt seinen Eltern, die ihn schon im Alter von drei oder vier Jahren mit auf den Golfplatz nahmen. 25 Jahre später könnte er nun die Sportgeschichte des kleinen Alpenlandes umschreiben. Die beste Platzierung, die ein Österreicher bei einem Major Turnier je erreichte, war der zwölfte Rang von Markus Brier bei der Open Championship 2007.
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