Freundschaftlicher Seitenhieb: Als Justin Thomas noch nicht am Frust der Play-off-Niederlage gegen Collin Morikawa kauen musste, da konnte sich der PGA Champion von 2017 eine Frotzelei gegen Kumpel Tiger Woods nicht verkneifen. „Ich freue mich, dass er fürs Memorial Tournament zurück kommt“, sagte Thomas am Samstag der Workday Charity Open. „Aber ich habe ihn auch etwas aufgestachelt und gesagt, dass er bloß deswegen zuhause rumsitze, weil er sich nicht traut gegen uns zu spielen.“
Woods freilich bekannte unterdessen in einem Video-Interview mit seinem Sponsor „Golf TV“, dass er selbst sich nur vor einem in Acht nehmen müsse – seinem Sohn Charlie. Nach etlichen Runden mit dem Elfjährigen, unter anderem im Frederica Golf Club auf St. Simons Island/Georgia, bekannte Woods: „Noch gewinne ich – derzeit jedenfalls. Aber er holt auf, beginnt das Spiel zu verstehen, stellt die richtigen Fragen. Ich wünschte, ich hätte noch mal seine Beweglichkeit, aber das ist lange vorbei. Und wenn er es wirklich will, dann wird er richtig gut sein, vielleicht sogar meine Rekorde brechen. Derzeit ist es jedoch einfach nur toll, das mit ihm zu erleben. Das erinnert mich so sehr an meinen Vater Earl und mich.“
Twitter-Animation: Koepka verdächtigt DeChambeau
Eindeutige Aussage: Seit Bryson Dechambeau als „unglaublicher Hulk“ aus dem Corona-Lockdown zurückgekehrt ist und mit Hochgeschwindigkeits-Drives von über 320 Metern die Tour-Plätze zerlegt, spaltet der „verrückte Wissenschaftler“ die Geister noch mehr als zuvor schon. Jetzt hat Brooks Koepka via Twitter neues Öl ins Debatten-Feuer gegossen, als er eine Animation des „Helden“ Kenny Powers aus einer bekannten US-Comedy-Reihe postete, der seine Baseball-Karriere wegen Drogen und Alkohols beenden musste und in dem GIF wütend auf Steroid-Vorwürfe reagiert. Das wird nun natürlich landauf landab als Anspielung darauf gewertet, dass Koepka bei DeChambeau, mit dem er ohnehin schon mehrfach aneinander geraten war, mehr als nur den Genuss üppiger Proteinshakes vermutet, obwohl der 26-Jährige weder erwähnt noch angesprochen wird. Während die „Golf Channel“-Moderatorin Paige Mackenzie wegen der Anabolika-Unterstellung von der PGA Tour eine Bestrafung Koepkas fordert, amüsiert sich die Twitter-Gemeinde köstlich.
— Brooks Koepka (@BKoepka) July 7, 2020
PGA Tour: Auch Rest der Saison ohne Fans?
Gerüchteküche: Wenn man den üblichen gut unterrichteten Kreisen Glauben schenken will, dann wird die PGA Tour auch alle restlichen Turniere dieser Corona-Saison 2019/2020 ohne Zuschauer über die Bühne bringen. Nach Informationen des „Golf Channel“ steht eine entsprechende Ankündigung unmittelbar bevor; diverse Standorte kommender Gastspiele bieten auf ihren Webseiten allerdings noch Tickets an. Die für ausrichtende Anlagen so lukrativen Pro-Ams sollen ebenfalls weiterhin nicht stattfinden. Zuvor war bereits die Entscheidung rückgängig gemacht worden, das anstehende Memorial Tournament in Muirfield Village mit maximal 8.000 Besuchern zu gleicher Zeit auf der Anlage durchzuführen.
Proetten attackieren Twitter-Lästermaul
Frauen-Power: Ein heftiges Echo handelt sich ein anonymer „Fan“ namens JPJ ein, der sich via Twitter despektierlich über Damen-Profigolf ausgelassen hat. Er hatte eine Twitter-Kritik von „Golf Channel“-Mann Randall Mell an der vorgesehenen Entschädigungszahlung für LPGA-Proetten in Quarantäne von lediglich 5.000 Dollar gegenüber den pauschal 75.000 Dollar der PGA Tour für Herren so kommentiert: „Die Leute schauen den Männer zu, weil Pros auf dem Platz Dinge tun, die keiner von uns tun könnte. Es gibt indes tausende Männer, die jede Woche auf der LPGA Tour gewinnen könnten. Jeder mit einem Vierer-Handicap kann von den vorderen Abschlägen Runden in den Mitte-60ern spielen.“ Der Gegenwind aus dem Lager der Proette kam prompt – und heftig:
I’m 7 months pregnant. Want to go head to head? https://t.co/qWyMCf9EjS
— Jane Park (@TheJanePark) July 10, 2020
HAHAHA okay man... I wanna see you hit 80% of your GIR, 80% of your fairways, and have a putting avg of 1.75 per GIR for 25 events from 6400 yard avg. No breakfast balls bro
— Marina Alex (@Marina_Deee) July 9, 2020
— Meghan MacLaren (@meg_maclaren) July 9, 2020
Auftakttag: Warren musste Bag selbst tragen
Erschwerte Erfolgsspur: Auf seinem Weg zum Gewinn des European-Tour-Restarts im Diamond CC in Atzenbrugg musste Marc Warren (39) den ersten Tag der Austrian Open ohne Caddie bewältigen und sein Bag selbst tragen. „Looper“ Ken Herring hatte das Ergebnis des obligatorischen Covid-19-Tests nicht rechtzeitig bekommen und durfte folglich nicht auf den Platz. Trotz der Bürde legt sein schottischer Chef eine 66er Runde hin und damit den Grundstein zum dritten Sieg seiner European-Tour-Karriere.
Winning without a caddie... ?
Yep, that's what @MarcWarrenGolf did this week.#AustrianOpen
— The European Tour (@EuropeanTour) July 12, 2020
Müller und Lahm putzen Rodel-Olympiasieger
Prestige-Duell: Fußball gegen Rodeln hieß es dieser Tage im bayerischen Golf Resort Achental am Chiemsee, auf dem Golfplatz maßen sich Bayern-München-Star Thomas Müller und sein Ex-Kapitän Philipp Lahm mit den Eiskanal-Olympiasiegern Tobias Wendl und Tobias Arlt. Der Foursome endete mit einem knappen Erfolg für die Kicker, die Verlierer mussten 50 Liegestütze absolvieren. Ob Wendl/Arlt das in Doppel-Lage wie auf dem Schlitten absolvierten, ist nicht überliefert …
Außenseiterin Dryburgh dominiert Rose Ladies Series
Außenseitersieg: Gemma Dryburgh hat das Gastspiel der Rose Ladies Series auf den Links von Royal St. Georges, nächstes Jahr Schauplatz der wegen Corona verschobenen 149. Open Championship, gewonnen und durch ihren zweiten Sieg die Gesamtwertung des von Olympiasieger Justin Rose und seiner Frau Kate ausgerichteten Mini-Circuits übernommen. Die 27-jährige Schottin, Nummer 221 der Welt, ließ dabei die favorisierten Engländerinnen Charley Hull, jetzt Gesamtzweite, und Georgia Hall hinter sich.
„G-Mac“ und sein Traum vom Ryder Cup 2027
Sehnlichster Wunsch: Graham McDowell hat einen Traum. Darin führt der Nordire im Jahr 2027 als Teamchef Europas Ryder-Cup-Riege ins Duell mit den USA – und zwar auf der luxuriösen Anlage von Adare Manor irischen County Limerick. „Beim 100. Jahrestag des Ryder Cup Kapitän sein zu dürfen, und das auch noch auf heimischem Boden, würde meine wildesten Träume wahr werden lassen“, hat der 40-jährige US-Open-Sieger von Pebble Beach 2010 verraten. „G-Mac“ wäre dann der fünfte Europäer, der als Skipper beim Kontinentalduell ein Heimspiel hätte, vor ihm war das der Spanier Seve Ballesteros 1997 in Valderrama. Mit Luke Donald, Ian Poulter und Henrik Stenson könnte McDowell aber starke Amts-Konkurrenz bekommen, nachdem Lee Westwood für Rom 2023 gesetzt scheint.
Pat Perez und die Jordan-Sneaker
Zum Schluss: Dass Pat Perez ein im positiven Sinne verrückter Typ ist, hat der Amerikaner auch hierzulande bei der Porsche European Open bewiesen. Jetzt aber offenbarte er eine völlig neue Seite, die das Klischee gemeinhin eher im weiblichen Gen-Pool verortet: Der 44-Jährige ist ein Schuh-Fetischist. Aber es sind nicht irgendwelche Treter – Perez hat eine Sammlung von über 1.000 Paar Sneakers aus den Kollektionen von Basketball-Heros Michael Jordan oder für Promis wie Hollywood-Star Mark Wahlberg designte Jordans, hat zuhause in Scottsdale/Arizona sogar einen eigenes „Jordan-Schuhzimmer“ und trägt die edlen Teile selbstverständlich auch beim Golf. „Aber nur, wenn die Bedingungen absolut perfekt sind“, sagt er. Den Rest verrät Perez im Video: