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Back Nine

Gerüchte um Jon Rahm: Bei LIV Golf freikaufen und zurück auf die PGA Tour?

19. Aug. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Will Jon Rahm, der Kapitän der Legion XIII, auf die PGA Tour zurückkehren? (Foto: Getty)

Will Jon Rahm, der Kapitän der Legion XIII, auf die PGA Tour zurückkehren? (Foto: Getty)

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Jon Rahm vermisst die PGA-Tour-Events und den harten Wettbewerb: Das ist keine neue Nachricht, der Spanier hat es seit seinem Wechsel in die LIV Golf League und gerade zu Beginn der Saison mehrfach kundgetan. Mehr noch: Der zweifache Majorsieger fürchtet ganz offenkundig um seine mentale Wettbewerbsfähigkeit. Golf auf höchstem Niveau spielen kann er fraglos immer noch, doch spätestens der Kollaps auf der Schlussrunde des olympischen Turniers in Le Golf National ließ etliche Beobachter aufmerken: Ein 48-Teilnehmer-Herrennachmittag über drei Runden auf meist mediokren Kursen ist doch was anderes als die qualitative Dichte auf den Top-Plätzen des Tourbetriebs – trotz der sonntäglichen 68 bei der Open in Royal Troon.

Genug der langen Vorrede: Der renommierte US-Golfjournalist Jaime Diaz, unter anderem Senior-Autor für „Golf Digest" und Redaktionsleiter von „Golf World“, will jedenfalls von einem Tour-Insider erfahren haben, dass Rahm die mit 600 Millionen Dollar versüßte LIV-Entscheidung längst bereue und am liebsten wieder auf der PGA Tour spielen wolle. „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass Jon den Scheck gar nicht schnell genug ausstellen könnte, wenn er den Saudis das Geld zurückgeben und auf die Tour zurückkehren könnte,“ zitiert Diaz seine Quelle in „Golf Digest“.

Report: Jon Rahm desperate to rejoin PGA Tour and give back LIV millions
byu/Elliottafc1 ingolf

Und weiter heißt es: „Er dachte, seine Reputation im Golfsport sei sicher, egal wo er spielt, und das war eine böse Fehleinschätzung. Doch außer bei den Majors interessiert sich mittlerweile niemand mehr auch nur im Entferntesten dafür, ob und wie Jon spielt.“

Tja, wenn das stimmt, ist Rahms Kalkül offenbar nicht aufgegangen, sich vor einer Neuordnung im Profigolf der Herren noch mal schnell und risikolos die Taschen zu füllen. Ermuntert vom Rahmenabkommen zwischen PGA Tour und saudi-arabischem PIF, das am 6. Juni 2023 verkündet worden war, hatte der seinerzeit amtierende Masters-Champion diese Legitimation auch für sich beansprucht und das eigentlich Undenkbare gewagt – die Kollaboration mit dem „Feind“. Der heute 29-Jährige hat – dies deuten viele Zeichen und Gerüchte an – ganz offensichtlich darauf spekuliert, dass der Pakt zeitnah Früchte tragen und es zur Wiedervereinigung der LIV-Stars mit der Beletage der PGA Tour kommen werde, bei den Signature Events oder in einer neuen World League. Doch je länger sich die entsprechenden Verhandlungen zur Aufnahme des PIF in die PGA Tour Enterprises ziehen, desto mehr schwimmen Rahm ganz offenbar die sportlichen Felle davon.

Übrigens: Auch Phil Mickelson ist bei LIV kurz vor einer Art Abgang. „Lefty“ hat erklärt, er werde als Kapitän der „HyFlyer“ abtreten und auch nicht mehr spielen, sondern die Geschicke des Teams von außen lenken, sollte seine sportliche Talfahrt weiter anhalten. Der 54-Jährige erreichte heuer bislang nur eine Top-20-Platzierung und ist selbst für die wahrhaft nicht als absolute Spitzenspieler einzustufen Brendan Steele, Cameron Tringale und Andy Ogletree eher ein Hindernis denn eine Hilfe. „Wenn ich genau dazu nicht mehr in der Lage bin, trete ich beiseite und überlasse es jemand anderem, die HyFlyers zu neuen sportlichen Höhen zu führen“, sagte Mickelson in einem Telefonat mit „ESPN“.

PIF und PGA Tour: Funkstille seit Juni

Schweigen im Walde: Zur Rahm-News kommt folgende Nachricht geradezu maßgeschneidert. Commissioner Jay Monahan hat bei seiner Pressekonferenz anlässlich des Play-off-Auftakts um den FedEx-Cup berichtet, dass es nichts zu berichten gibt. Jedenfalls nichts in Sachen Rahmenabkommen zwischen PGA Tour und saudi-arabischem Staatsfonds PIF. Falls es in Vergessenheit geraten sein sollte: Der PIF will und soll sich als Minderheitsinvestor in der neuen Unternehmung PGA Enterprises engagieren, die Monahan als „tolle Voraussetzung für Innovationen“ bezeichnet, aber bislang ebenfalls noch nicht in Erscheinung getreten ist.

Doch dass dies ziemlich schnell und jedenfalls noch in diesem Jahr passiert und dass aus dem Pakt eine neue World League für die besten Spieler beider Lager entsteht, darauf hatte nicht zuletzt Jon Rahm spekuliert. Bislang freilich ist außer Absichtserklärungen und ein paar Nettigkeiten nichts passiert; auch im gerade von der PGA Tour veröffentlichten Spielplan fürs kommende Jahr geht alles wie gehabt seinen Gang. „Es sind sehr komplizierte Diskussionen“, sagte Monahan in Memphis. „Was den Zeitrahmen und den Stand der Dinge angeht, kann ich nur sagen, dass wir mit den Gesprächen vorankommen und auf einem guten Weg sind, und das ist das Wichtigste.“ Er bestätigte immerhin, sich im Juni in New York mit PIF-Boss Yasir Al-Rumayyan getroffen zu haben. Seither freilich haben keine weiteren Gespräche stattgefunden, nicht mal Telefonate, wie auch Rory McIlroy als Mitglied des Transaktionsunterausschusses der PGA Tour durchsickern ließ.

Die Auguren gehen ohnehin davon aus, dass die ganze Chose erst im Sommer kommenden Jahres wieder Fahrt aufnimmt. 2025 laufen etliche der Vierjahresverträge mit den übergelaufenen Golfstars aus, und spätestens dann wollen die Saudis ohnehin Kassensturz hinsichtlich der Rentabilität ihres auf dem Franchisekonzept basierenden Konstrukts machen.

Erstmals gewinnt ein Spanier die „US Amateur“

Historisch: Jose Luis Ballester hat etwas geschafft, was nicht mal der große Namensähnliche Severiano Ballesteros oder Sergio Garcia und Jon Rahm erreicht haben – er gewann als erster Spanier die US Amateur Championship. An seinem 21. Geburtstag schlug der Student der Arizona State University, die auch Alma Mater von Jon Rahm war, im gestrigen 36-Loch-Finale Noah Kent aus Iowa mit 2 up. Damit sind Ballester und Rahm, der 2021 in Torrey Pines die US Open gewonnen hat, auch die bislang einzigen spanischen Sieger einer USGA-Meisterschaft. „Wir haben im Golf viele große Spanier, viele Legenden. Meinen Namen in diese Geschichte einzubringen, ist einfach großartig“, sagte Ballester anschließend, der sich mit seinem Erfolg die Spielberechtigung für Masters, US Open und Open Championship im kommenden Jahr sicherte. Letzter europäischer US-Amateur-Champion vor Ballester war übrigens Viktor Hovland 2018 in Pebble Beach.

 

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Kuchar: Jeder FedEx-Cup-Punkt zählt – und jeder Dollar

Nachtrag: Die absurde Entscheidung von Matt Kuchar, die letzten 200 Meter seines Schlusslochs bei der Wyndham Championship wegen einsetzender Dunkelheit am darauf folgenden Montagmorgen zu absolvieren und die gesamte Turnierorganisation Überstunden schieben zu lassen, hat weithin für Kopfschütteln gesorgt. Für das schrägste Monday-Finish aller Zeiten auf der PGA Tour wurde der 46-Jährige in den sozialen Medien zerpflückt. Nur die wenigstens empfanden Verständnis dafür, dass „Kuuuch“ unter bestmöglichen Bedingungen um seine Tour-Karte für 2025 kämpfen wollte. Die meisten unterstellten ihm Raffgier, ging es doch bei der möglichen Platzierung ein paar zehntausend Dollar mehr oder weniger – was bei einem Karrierepreisgeld von über 60 Millionen freilich nicht relevant gewesen wäre. Den besten Spruch brachte „CBS“-Kommentatorenlegende Jim Nantz: „Ich erwarte eher nicht, dass wir unsere Übertragung morgen früh fortsetzen.“

Kuchar spielte auch ohne TV-Begleitung ein Par, behielt seinen geteilten zwölften Platz und kassierte 134.695 Dollar. Bei einem eher unwahrscheinlichen Birdie auf der schwierigen 18 im Sedgefield Country Club wären es 223.000 Dollar gewesen, bei einem Bogey nur noch 77.000. Und genau da lag der Hase im Pfeffer. Bei der Rückkehr am Montag reklamierte Kuchar für seinen im Rough gelandeten Abschlag nämlich sofort eine Sichtbehinderung durch ein Leaderboard und erhielt den gewünschten Drop auf einem benachbarten Fairway; die gesamte Prozedur hätte sich am Vorabend gewiss bis in die absolute Dunkelheit erstreckt.

 

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Die Play-offs um den FedEx-Cup hätte übrigens er so oder so verpasst, nur ein Sieg hätte ihn noch zur „St. Jude“ nach Memphis bringen können. Seine Strecke von 17 Teilnahmen in Folge war also beendet. Aber der gesicherte Rang T12 bescherte ihm zehn FedEx-Cup-Punkte und einer Verbesserung auf Platz 103, was in der Fall Season zur Sicherung der Tourkarte womöglich wertvoll werden könnte.

Burns: Baby Bennett im Griff, Driver nicht

Zwischen Freundespflicht und Furor: Sam Burns und Scottie Scheffler sind beste Freunde. Das hat beispielsweise, so ätzen Kritiker, zur Berufung des 28-jährigen Burns ins US-Ryder-Cup-Team von Rom geführt – als bei den Amerikanern noch das Amigo-System herrschte, mit dem Keegan Bradley als neuer Skipper für Bethpage Black 2025 aufräumen will. Bei der FedEx St. Jude Championship in Memphis war Burns quasi in doppelter Funktion unterwegs: Als Onkel Sam, der Baby Bennett bespaßte, während Papa Scottie auf dem TPC Southwind unterwegs war, der übrigens seit zwei Jahren keinen Cut mehr verpasst hat:

 

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Und natürlich als Wettbewerber, der es in die nächste Runde zur BMW Championship schaffen will. Auf dem Weg dahin verlor „Uncle Sam“ allerdings bei einem Misshit am Samstag auf dem neunten Abschlag mal kurz die Kontrolle über sich und dann den Schlägerkopf seines Drivers.

Immerhin verhalf die durchwachsene Runde ihm zu einem gemeinsamen Finalumlauf mit Kumpel Scottie Scheffler, der ebenfalls als geteilter Vierter in den Sonntag gegangen war.

TGL: Halle fürs Indoorspektal steht

Fortschritt: Das neue SoFi-Center ist fast fertig, die Spielstätte für das Hallengolfspektakel TGL von Tiger Woods und Rory McIlroy auf dem Gelände der Palm Beach State College in Florida nähert sich der Vollendung. Das massive Gebäude mit einer Kapazität von 1.500 Sitzplätzen ersetzt die ursprünglich geplante Traglufthalle, die vergangenes Jahr durch einen Fehler in der Stromversorgung der Luftzufuhr eingestürzt war, woraufhin die TGL-Premierensaison auf 2025 verschoben wurde. Derzeit wird an der Stahlkonstruktion des Eingangsbereichs gearbeitet, wo auch Verpflegungs- und Merchandisingbereiche untergebracht sind.

(Foto: Palm Beach Post)

Ab September soll der Innenausbau beginnen, vor allem die Aufbauten für Licht-, Kamera- und Tontechnik sowie die Installation einer 14 mal 14 Meter großen Videowand. Derweil hat TGL offiziell die Zusammenarbeit mit Toptracer verkündet, das mittlerweile nach TGL-Vorgaben die hallentaugliche Technik entwickelt hat, um publikumswirksam die Bälle nachzuverfolgen, die von den Teilnehmern im Simulator geschlagen werden. Am 7. Januar 2025 soll es endgültig losgehen.

Hole-in-one beim Durchspielen

One-Man-Show: Stell dir vor, du bist allein auf der Runde, und am ersten oder zweiten Par-3 des Platzes lässt die Dreiergruppe vor dir dich durchspielen. Und dann lochst du vor Publikum den Abschlag über 143 Meter per Eisen acht zum Ass – sozusagen im Vorbeigehen. Wenn das mal kein gelungener Auftritt ist. „Reddit“-User „Stromboli“ hat es offenbar genau so gemacht: In seinem ersten Golfjahr schon das Hole-in-one, und am Ende die erste Runde unter 100.

New Achievement: Hole-in-One in front of strangers as you play through
byu/_Stromboli ingolf

Immerhin: Korda hat ihre Kekse gekriegt

Mission erfüllt: Das mit der Titelverteidigung und der erneuten Goldmedaille hat zwar nicht geklappt, aber Nelly Korda konnte bei Olympia wenigstens ein anderes Vorhaben in die Tat umsetzen. Die Weltranglistenerste hat sich direkt beim „Erfinder“, dem Bäcker Stephane Louvard, ein paar Crookies besorgt, jene Kombination aus Croissant und Keksteig mit Schokostücken, die derzeit in den USA so gehypt werden.

 

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Genau das hatte Korda vor dem Turnier als zweites großes Ziel für Paris vermerkt und in ihrem olympischen Fazit im Kurznachrichtendienst „X“ auch entsprechend vermerkt. Also, Haken dran.

Scheidung auf dem 18. Loch

Das Letzte: Sein Nick im Social-Media-Portal „Reddit“ lautet „Pretend-Wrangler654“, er golft vornehmlich auf öffentlichen Plätzen und hat dieser Tage eine echt schräge Geschichte veröffentlicht. Demnach wurde „Pretend-Wrangler654“ neulich einem Threesome und dessen schon traditioneller Samstag-Neun-Uhr-Runde zugeteilt. Einer der drei – von seiner Familie ohnehin getrennt lebend, wie sich später herausstellte – hätte allerdings um 11.30 Uhr abbrechen müssen, weil seine Tochter an dem Tag ihren 13. Geburtstag feierte und er fürs Mittagessen zuständig war.

Um es kurz zu machen: Statt wie versprochen nach neun Loch abzubrechen, kam der Kamerad mit einer Runde Bier aus dem Klubhaus und war irgendwann auch nicht mehr ganz nüchtern. Seine Frau hatte zwischendrin mehrfach angerufen und sich nach seinem Verbleib erkundigt, war indes mit leeren Versprechen vertröstet worden, die auch in Streit am Telefon ausarteten. Und als der Flight auf der 18 war, näherte sich ein Buggy, gesteuert von einem Marschall. Besagte Gattin saß auf dem Beifahrersitz – und hatte die Scheidungspapiere in der Hand. Out of Bounds!

Das geschehe dem Typen wirklich recht, schrieb „Golf Digest“ in der Nacherzählung: „Und sei es nur um der armen Tochter willen, deren trotteliger Vater ihr die Teenager-Party torpediert hat“. Wir schließen uns dem an. Es gibt doch ein paar Dinge, die wichtiger sind als Golf.

Played with a guy that was served divorce papers on the 18th green
byu/Pretend-Wrangler654 ingolf

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