Ein „Nobody“ fordert die Stars: Abraham Ancer ist 27 Jahre alt, Nummer 144 der Welt – und fordert bei der Dell Technologies Championship die Elite der Golfwelt, allen voran Bryson DeChambeau sowie Justin Rose und Rory McIlroy im erweiterten Verfolgerfeld. Nach zwei Runden im TPC Boston liegt er einen Schlag vor dem „Verrückten Wissenschaftler“ und schickt sich am heutigen amerikanischen Labour Day an, eine Art Aschenbrödel-Story zu schreiben, nachdem er vergangene Woche bei der Northern Trust den Cut verpasste und die zweite Playoff-Runde des FedEx Cup als 92. erreicht hat. Bislang stehen ein Sieg auf der Web.com-Tour 2015 und ein vierter Platz bei der Quicken Loans im Juli in Ancers sportlicher Bilanz. Interessant und in diesen Zeiten in den USA auch durchaus erwähnenswert ist, dass er zwar in Texas geboren, aber in Mexiko aufgewachsen ist, die amerikanische sowie die mexikanische Staatsbürgerschaft besitzt, unter Mexikos Flagge spielt und bei einem Sieg erster Mexikaner PGA-Tour-Gewinner seit 1978. „Eine Menge Leute fragen mich, warum ich trotz meiner Geburt in den USA für Mexiko spiele“, erzählte Ancer. „Aber meine ganze Familie ist von dort. Und alle meine Freunde wissen, dass ich sehr mexikanisch fühle und bin.“
„D. J.“ ist auch mit Old-School-Material lang
Wer kann, der kann: Dass Dustin Johnson mit dem aktuellen „Weltraum“-Material ein Longhitter ist, das weiß nun wirklich jeder. Aber wie lang wäre der Weltranglistenerste mit „vorsintflutlichem“ Material? Im „Bears‘s Club“ zu Florida hat „D. J.“ es vor der Dell Technologies Championship ausprobiert. Angestachelt von Jack Nicklaus und Gary Player griff er zu Nicklaus‘ altem Persimmon-Driver und zum Eisen 1 des „Goldenen Bären“ – und beeindruckte die beiden Altmeister mächtig. Mit dem Driver feuerte Johnson 265 Meter carry, mit dem Einser-Eisen 212 Meter. Er habe nicht voll durchgezogen, sagte „D J.“ hinterher: „Ich wollte die Schläger nicht zerbrechen.“
Cool experience today at Bears Club. @jacknicklaus and @garyplayer wanted to see @DJohnsonPGA hit Jack’s old 1 iron and Persimmon driver. pic.twitter.com/eX0joF4AgQ
— Dustin Johnson Golf School (@DJGolfSchool) 29. August 2018
FedEx-Cup-Spitzenreiter kriegt künftig Vorsprung
Alle Jahre wieder: Die PGA Tour spielt mal wieder mit dem Reglement des FedEx-Cup-Play-off. Laut eines Berichts von „AP“, der sich auf zahlreiche Quellen stützt, soll demnach künftig der Spitzenreiter im FedEx Cup mit einem Ergebnisvorsprung von -10 Schlägen in die finale Tour Championship starten. Auf diese Weise will man mehr Spannung erzeugen und vor allem erschweren, dass der Tour-Championship-Sieger nicht mit dem FedEx-Cup-Champion identisch ist. So wie vergangenes Jahr, als Xander Schauffele das Schlussturnier gewann, aber Justin Thomas den FedEx Cup. Oder 2009 als Phil Mickelson in Atlanta erfolgreich war, während Tiger Woods den Bonustopf abräumte.
Noch ein „Move“ von Mickelson
Körperbeherrschung: Phil Mickelson hat die „Moves“ für sich entdeckt. Nach seiner Tanzeinlage für Sponsor „Mizzen+Main“ hat „Lefty“ jetzt sein junges Twitter-Dasein mit diesem Bruce Lee reifen Kick über US-Schauspieler Chris O‘Donnell bereichert. Warum? Weil er‘s kann – schreibt er ja auch:
High kicking over @chrisodonnell. Why? Because I can! pic.twitter.com/aBizaPq4PW — Phil Mickelson (@PhilMickelson) 30. August 2018
Tyrrell Hatton: „Caddie hat den Putter gekauft“
Richtigstellung: Tyrrell Hatton musste da mal was klarstellen. Das Lob für den spontanen Kauf eines neuen Putters im Golfshop um die Ecke – 172 Dollar inkl. Griff –, mit dem sich der Engländer dann in die nächste Runde des FedEx-Cup-Play-off spielte, gebühre seinem Caddie Mark Crane. Er selbst habe lediglich die Rechnung gepostet, erklärte Hatton am Rande der Dell Technologies Championship, bei der er wieder vorn mitspielt: „Ich war viel zu sauer und mitgenommen, um irgendwo hingehen zu können.“
„Made in Denmark“ 2019 schon im Mai
Zeitverschiebung: Volles Haus, begeisterte Zuschauer, tolles Golf – Made in Denmark war einmal mehr ein Riesenerfolg und hat seinen Status als Highlight auf der European Tour bestätigt. Ab kommendem Jahr hat das Turnier auch einen neuen Termin, wandert ins Frühjahr und findet vom 23. bis 26. Mai direkt nach der US Open statt. Das Datum war bislang von der BMW PGA Championship in Wentworth belegt, ist aber durch die Neuordnung des weltweiten Golfkalenders frei geworden. „Made in Denmark“ 2019 wird wieder im Himmerland Golf & Spa Resort in Farsø ausgetragen.
Flucht vor der Polizei endet auf dem Golfplatz
Verkehrte Welt: Normalerweise sitzt man gemütlich auf der Clubhaus-Terrasse und schaut anderen zu, wie sie Loch 9 oder 18 absolvieren. Im Dryden Park Golf Course von Modesto/Kalifornien freilich wurden die Golfer Zeugen einer anderen Art von Finale, als die Flucht zweier Verdächtiger vor der Polizei an einem Baum am neunten Grün endete. Die Frau und der Mann waren offenbar in eine Schießerei verwickelt – die Schüsse waren auf dem Golfplatz zu hören – und dann per Auto geflohen. Sie rasten über ein Feld aufs neunte Grün, verloren die Kontrolle über den Pkw, flogen förmlich über einen Bunker und krachten in den Baum. Während die beiden Personen dabei leicht verletzt wurden, kam auf dem Golfplatz niemand zu Schaden. Im Auto wurde eine Waffe gefunden. Marijke Rowland vom Nachrichten-Portal „The Modesto Bee“ hat das Foto zum Vorfall:
Warm-up an der „Playstation“, dann aufs Fairway
Werbung um den Nachwuchs: Während man anderswo nicht weiß, wie man die Kids vom Computer weg und auf die Fairways kriegen soll, fordert Andrew McKinlay, neuer Chef des schottischen Verbands Scottish Golf, ein Umdenken bei den Golfclubs. „Wir sollten neben der Möglichkeit von 9- oder 12-Loch-Runden auch darüber nachdenken, Räume mit ,Playstations‘ oder ,Xboxes‘ einzurichten und Mobiltelefone auf dem Platz zu erlauben, um mehr junge Leute anzulocken“, sagt McKinlay. „Die Club müssen sich auf Familien ausrichten; das ist der einzige Weg, um zu überleben. Es gibt genug Möglichkeiten. Statt sich gegen gesellschaftliche Entwicklungen zu stemmen, muss Golf diese annehmen und sich anpassen.“
Showdown am Grün
Das Letzte! Man weiß nicht genau, was passiert ist, wo und warum – aber eins steht fest: Diese „Sportkameraden“ haben den Spirit of the Game deutlich missverstanden. Wer genau hinschaut, der sieht, dass der Aggressor von rechts gar mit dem Schläger auf seinen Widerpart losgeht…