Nach der Längendebatte, die maßgeblich von Bryson DeChambeau befeuert wurde, flammt nun ein anderer Konflikt in der Golfwelt auf, in den "Big Bryson" ebenfalls, zumindest ein bisschen, involviert ist: Die "Armlock-Putting-Debatte". Dabei geht es um einen Puttstil, den viele Tour-Profis derzeit praktizieren - und zwar ziemlich erfolgreich. Doch es wäre kein Konflikt ohne Widersacher. Billy Horschel ist einer von ihnen und appelliert jetzt für ein Verbot dieser Putting-Methode.
Armlock-Puttig - Was ist das?
Nachdem im Jahr 2016 die Regel 14-1b der USGA in Kraft getreten war, welche das sogenannte "Anchoring" untersagt, suchten viele Golfer eine Alternative, ihren Putter sicher und ruhig zu führen. Beim Armlock-Putting wird die Bewegungsfreiheit der Hände immens reduziert, das führt zu einer präziseren Schlägerführung, da der Griff an den Unterarm der Führungshand gedrückt wird. Bryson DeChambeau ist nur einer der Verfechter dieser Methode. Auch Webb Simpson, Matt Kuchar und Will Zalatoris, der beim Masters Zweiter wurde, nutzen verlängerte Puttergriffe für ihre Armlock-Putts.
Trotz oder vielleicht wegen der enormen Effektivität dieses Putting-Stils, wie Webb Simpson und Bryson DeChambeau bei ihren Major-Siegen bewiesen, erheben sich Stimmen für das Verbot dieser Methode. Billy Horschel beschrieb es wie folgt: "Der Putter ist quasi eingeschlossen, die Jungs tun es einfach zu gut." Horschel bekundet sogar ernsthafte Bedenken daran, dass diese Methode nicht schon längst illegal sei: "Für mich sieht es so aus, als sei der Schläger verankert."
Ebenso Brad Faxon, siebenmaliger PGA-Tour-Gewinner, zeigte sich empört und schrieb: "Meiner Meinung nach sollten wir Armlock-Putting abschaffen, es ist definitiv Anchoring. Ich glaube nicht, dass die Gründungsväter des Golfsports so etwas gutheißen würden."
Deshalb ist die Methode legal
Die Regel 10-1b, die das Anchoring verbietet, bezieht sich jedoch nur auf die Ausführung des Schlages, nicht auf die Verwendung von speziellem Equipment, nämlich den etwas längeren Puttergriffen. Des weiteren wird beschrieben, warum Armlocking nicht unter die Anchoring-Methode fällt: "Berührt der Schläger des Spielers, die greifende Hand oder der Unterarm beim Schlag leicht den Körper oder die Kleidung, ohne gegen den Körper gehalten zu werden, ist dies kein Verstoß gegen diese Regel."
Das Lager der Armlock-Anwender könnte in der nächsten Zeit sogar noch deutlich wachsen. Bei der RBC Heritage wurde Kevin Kisner, einer der derzeit besten Putter, gesehen, wie er die Methode auf einem Übungsgrün trainierte. "Innerhalb von 10 Feet funktioniert es sehr gut", so Kisner. "Ich wollte es einfach mal ausprobieren.