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Back Nine

Adam Scott zur PGA Tour: Mehr Entertainment statt ewige 72-Loch-Turniere

11. Jan. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Adam Scott wünscht sich mehr Entertainment auf der PGA Tour (Foto: Getty)

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Spiel und Spaß: Adam Scott hat ein paar fromme Wünsche für künftigen Spielzeiten auf der PGA Tour. Statt rund um das Dutzend Top-Turnier wie die Majors etc. noch 40 andere Standard-Events in die Saison „zu quetschen“ (Scott), sollte die Tour nach Ansicht des australischen Masters-Siegers von 2013 mehr Augenmerk auf unterhaltsame Formate richten. „Ich denke irgendwie, dass im Jahreskalender nicht genug Platz für 50 Stroke-Play-Turniere ist“, sagt der 40-Jährige am Rande des Tournament of Champions auf Hawaii. „Das können nicht ernsthaft immer nur die ewigen 72-Loch-Turniere sein. Es darf nicht immer nur um Wettbewerb gehen, sondern auch um mehr Entertainment. Die Tour müsste da eine neue Balance finden.“ Im Übrigen seien die „Entertainment-Turniere“ (Scott) für die Spieler durchaus ideal, um sich damit auf die Top-Turniere vorzubereiten. Der Australier kann sich zum Beispiel mehr Match-Play-Wettbewerbe oder Turnier mit gemischten Teams sowie mit LPGA-Proetten im Feld vorstellen, die parallel ihr eigenes Turnier spielen.

Harmon soll Spieth helfen, weiß aber von nichts

Letzte Hoffnung: Wie der Golfjournalist Adam Shedloski von „Golf Digest“ erfahren haben will, hat sich Jordan Spieth an Trainerlegende Butch Harmon gewandt, um endlich aus seiner Formkrise herauszukommen und wieder Golfturniere gewinnen können. Der 27-jährige Texaner, seit seiner Open Championship von Royal Birkdale 2017 ohne Sieg, soll demnach bei Harmon nachgefragt haben, ob er mit den Schwungänderungen auf dem richtigen Weg sei, die er mit seinem etatmäßigen Coach Cameron McCormick erarbeitet hat. Harmon (77) hat eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit freilich dementiert. „Das ist nicht wahr und ich habe keine Ahnung, wer das gesagt hat“, schrieb er zu entsprechenden Meldungen auf Instagram.

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Gewalttätig? Interpol jagt Ex-Masters-Champ Cabrera

Schlimmer Verdacht: Der argentinische Golfstar Angel Cabrera (51) ist auf der Flucht, angeblich versteckt sich der US-Open-Sieger von 2007 und Masters-Champion von 2009 in den USA, weil er wegen gewalttätiger Übergriffe gegen mehrere seiner Ex-Frauen von Interpol per Haftbefehl gesucht wird. Das jedenfalls berichten übereinstimmend internationale Medien. Sein letztes Turnier spielte Cabrera im September in Kalifornien, das letzte Signal gab es Ende November via Twitter anlässlich des Todes von Diego Maradona, Einige Wochen zuvor war er in Argentinien angeklagt worden wegen des Vorwurfs, vier ehemalige Partnerinnen überfallen, geschlagen und bedroht haben. Laut der spanischen Zeitung „El Mundo“ soll Cabrera seine einstige Frau Silva Rivadero gedroht haben „Ich werde einen Privatjet mieten und dich töten. Die Richter sind mir egal“, nachdem diese ihn wegen Körperverletzungen und Drohungen im Jahr 2017 und wegen Körperverletzungen und Diebstahl im Jahr 2018 zweifach angezeigt hatte.

Koepka und die 2021er Majors

Vorfreude: Brooks Koepka hat sich in einem Interview mit dem „SiriusXM PGA Tour Radio“ zur kommenden Saison und zu den Majors geäußert. Der einstige Weltranglistenerste und vierfache Majorsieger, von seiner Knie-Verletzung genesen, bezeichnete die kommenden Schauplätze als „wie für mich gemacht“. Vor allem auf die PGA Championship freut er sich, die er wie die US Open zwei Mal gewann. „Ich mag Kiawah Island“, sagte Koepka (30). „Das Set-up liegt mir, und bei der PGA Championship habe ich immer gut gespielt.“ Am diesjährigen US-Open-Schauplatz Torrey Pines schätzt er das Poa-Annua-Gras, „denn ich habe zwei meiner Majors auf Poa gewonnen, obwohl das nicht mein Lieblingsgras fürs Putten ist. Aber Torrey Pines ist ein Platz für ,Ball Striker‘.“

Distanzdebatte: Auch Chamblee fällt nur Rough ein

Noch ‘ne Idee: TV-Analyst Brandel Chamblee hat auch noch einen Beitrag zur Distanzdebatte und zu den Möglichkeiten, Golfplätze gegen die Schlaglängen des aktuellen Tour-Personals zu schützen. Dem einstigen PGA-Tour-Pro fällt allerdings ebenfalls nicht viel mehr ein, als das Rough deutlich höher wachsen zu lassen, um den Vorteil auszugleichen, den Bryson DeChambeau haben, weil sie so weit schlagen, dass sie für den Approach oft nur ein Wedge aus dem „Gemüse“ hacken müssen. So ähnlich hat sich vor einiger Zeit schon Patrick Reed geäußert. Chamblee belegt mit allerhand Zahlenspielen, dass die Ergebnisse sich auf diese Weise wieder auf Scores wie vor Jahrzehnten reduzieren ließen. Er übersieht aber, das es gar nicht ums reine Ergebnis geht. Sein Lösungsvorschlag ändert nämlich nichts daran, dass weiterhin das Platzdesign und die Strategie aus dem Spiel genommen werden und zahlreiche große alte Kurse damit nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Oder kann sich jemand einen von Rough überwucherten und zugewachsenen Old Course mit schneisenartig schmalen Fairways vorstellen?

Westwood und McDowell für Golfplatz-Öffnung

Prominente Unterstützer: Die Golfstars Lee Westwood und Graeme McDowell haben sich einer Petition an die britische Regierung angeschlossen, die eine Aufhebung des Lockdown englischer Golfplätze für Freizeitgolfer erreichen will. Premier Boris Johnson hatte die erneute Schließung am vergangenen Montag verfügt. Die von Westwood und McDowell protegierte Aktion hat mittlerweile über 100.000 Unterschriften gesammelt. Während Englands Golfverbandschef Jeremy Tomlinson darauf hinweist, dass Golf in einer Pandemie nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sei, verweist Graeme McDowell per Twitter auf die sattsam bekannten Vorzüge von sozialer Distanz und moderater sportlicher Betätigung an der frischen Luft.

Ein US-Golfplatz im Nirgendwo der Grenzschließung

Ausgegrenzt: Der Bald Eagle Golf Club in Port Roberts im US-Bundesstaat Washington ist vermutlich derzeit der einsamste Golfplatz der USA, wenn nicht sogar der Welt. Und das seit März 2020. Denn seither ist die Grenze zwischen Kanada und den USA wegen der Pandemie geschlossen, Bald Eagle liegt aber direkt an der Grenze, auf der Tsawwassen Halbinsel, deren Spitze zu den USA gehört. Kanadische Golfer dürfen wegen des verboten Grenzübertritts nicht auf den Platz, obwohl er nur 30 Autominuten von Vancouver entfernt ist; amerikanische Golfer können ihn nicht erreichen, weil die einzige Zufahrt 40 Kilometer über kanadisches Staatsgebiet führt. So bleibt das 6.280 Meter lange 18-Loch-Ensemble in dem 1.300-Seelen-Ort bis auf weiteres ein Geisterplatz.

Wohin mit Trump am 20. Januar?

Dilemma: Der abgewählte US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, nicht an der Amtseinführung seines Nachfolgers Joe Biden teilnehmen zu wollen. Gern wäre „The Donald“ während der Vereidigung des 46. Präsidenten nicht mal in den USA, sondern am liebsten auf seinem Golfplatz im schottischen Aberdeen. Die Tatsache, dass dem Flughafen Glasgow-Prestwick für den 19. Januar die Landung einer US-Militärmaschine gemeldet wurde, scheint diese Pläne zu bestätigen. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat dem Spaß-Trip freilich mit Hinweis auf Corona schon einen Riegel vorgeschoben: „Ich kenne seine Reisepläne nicht,“ sagte sie der „BBC“, „aber ich hoffe, dass diese vornehmlich darin bestehen, das Weiße Haus zu verlassen. Jedenfalls erlauben wir derzeit niemandem, ohne notwendigen Grund nach Schottland zu kommen – und das gilt auch für ihn. Golfspielen ist jedenfalls kein notwendiger Grund.“

Wie schon die Anwohner im Florida-Refugium Mar-a-Lago, wo Trump seinen Golfclub zu einer Art Oval-Office-Dependance gemacht hat, fürchten überdies auch die Nachbarn rund um die Aberdeen-Links Unruhe und Probleme durch den eher „unwillkommenen“ Besucher und wollen Trump nicht. Auch die PGA of America rückt von ihm ab und hat beschlossen, die PGA Championship 2022 entgegen der ursprünglichen Ansetzung nicht im Trump National Golf Club in Bedminster/New Jersey auszutragen. Pikanterweise hält ausgerechnet die Trump-Organisation so was für rechtlich bedenklich …

Happy Gilmore auf Kufen

Zum Schluss: Wenn das mal keine wintergerechte Kombi ist! Auf einem vereisten Bürgersteig zeigt diese Sportkamerad seine Eishockey- und Golffertigkeiten und versucht sich am Happy-Gilmore-Abschlag auf Kufen. Soweit, so gut, das Ganze wirkt durchaus gelungen. Was die Kamera freilich nicht einfängt, sind Ballflug und -landung. Wollen wir hoffen, dass es die Straße runter nicht allzu viele parkende Autos gab …

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