Noch in der Stunde des Triumphs, als der neue Masters-Champion die Sprache wiedergefunden hatte, da widmete Adam Scott den Sieg Australiens „Great White Shark“ Greg Norman. „Er war der Held meiner Jugend und hat nicht nur eine ganze Nation von Golfern inspiriert, sondern uns jungen Spielern so viel Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet“, sagte Scott über seinen Mentor, der in Augusta drei Mal dramatisch Zweiter geworden war. Dann wurde der 32-Jährige wieder australisch-lässig: „Ich würde mich demnächst gern mal mit ihm auf ein Bier treffen und das alles bequatschen.“
Caddie mit 14 Majors
„Erfolgreichster Teilnehmer“ im Stechen um den 77. Masters-Titel war Adam Scotts Caddie Steve Williams. Der 49-jährige Neuseeländer kassiert zum 14. Mal seinen Anteil an einem Major-Preisgeld. Zuvor kamen die Überweisungen stets von Tiger Woods, für den er zwölf Jahre lang Caddie war. Williams hat‘s übrigens mit australischen Chefs. Er arbeitete für Peter Thomson und Ian Baker-Finch sowie von 1982 bis 1989 für Greg Norman. Jetzt wies er Adam Scott vor allem auf dem zweiten Extraloch den Weg: „Steve hat die Linie gelesen und mich gewarnt, dass der Break stärker ist als er scheint.“
Langstiel-Grand-Slam
Karriere-Grand-Slam für die langstieligen Putter: Nach dem Gewinn der PGA Championship durch Keegan Bradley 2011 sowie den Siegen von Webb Simpson bei der US Open und Ernie Els bei der Open Championship 2012 ging durch Adam Scotts Erfolg jetzt auch das Masters an einen Spieler mit Belly- oder Broomstick-Putter.
McIlroy pausiert in Monaco
An der Côte d’Azur will Rory McIlroy die Masters-Depression vergessen. Der Weltranglisten-Zweite gönnt sich 14 Tage in Monaco, bevor er Anfang Mai bei der Wells Fargo Championship antritt. „Nach dem zweiten Platz in Texas dachte ich, meinen Top-Level zu haben“, maulte McIlroy, als er am Sonntag mit Mutter Rosie den Augusta National Golf Club verließ. „Aber dieser Platz ist einfach frustrierend, wenn Du nicht 72 Löcher lang dein bestes Golf zeigst.“
„Gut gemacht, Tiger!“
Tiger Woods hat eine nicht immer schmeichelhafte und letztlich enttäuschende Masters-Woche hinter sich. Dafür erntete der Weltranglisten-Erste in privater Hinsicht mal Zuspruch. Dank Freundin Lindsey Vonn. Der US-Skistar, trotz Beinschiene nach Knie-OP zum Masters angereist, kam bei den „Patrons“ gut an. Überliefert ist z. B. folgender Dialog: „Ist das da drüben nicht Lindsey Vonn?“ Zuschauer 2: „Ja, das ist sie.“ Zuschauer 1: „Gut gemacht, Tiger, gut gemacht!“
Masters mit TV-Rekord
Der Sportsender ESPN verzeichnet einen neuen Rekord für den Masters-Freitag: 4,2 Millionen Amerikaner verfolgten am TV-Schirm das Geschehen in Augusta. Diese sechsprozentige Steigerung gegenüber 2012 enthält ein Plus von 20 Prozent in der Altersgruppe zwischen 18 und 34 Jahren. Die Wochenendquoten dürften nach dem Drop-Ballyhoo um Tiger Woods und dem dramatischen Finale noch imposanter ausfallen. Den Golf-Rekord im US-Kabel-TV hält mit 4,9 Millionen Fern-Sehern der Masters-Donnerstag 2010, als Tiger Woods nach privaten Eskapaden sein Comeback gab.
Tipps vom Großmeister
Clever, dieser Nicolas Colsaerts. In der Masters-Vorwoche gelang dem Belgier ein Treffen mit Großmeister Jack Nicklaus. Eine Stunde lang holte sich der Augusta-Debütant vom sechsfachen Masters-Sieger Tipps über „Fahnenpositionen, die man kennen, und Schläge, die man besser nicht spielen sollte“, berichtete Colsaerts, der dann doch den Cut (+4) um drei Schläge verpasste.
10.000 Dollar fürs Ticket
Das Masters 2013 hat wieder eine Inflation der Ticket-Preise ausgelöst: Die Viertages-Turnier-Karte wurde im Wiederverkauf für über 7.000 Dollar gehandelt. In den Internet-Ticketportalen wurden sogar über 10.000 Dollar aufgerufen. Allein ein 50-Dollar-Billet fürs Dienstags-Training kostete über 1.000 „Bucks“.
Zuschauer getroffen
Es war der erste Trainingstag und das achte Loch von Augusta National, als José María Olazábal vom Abschlag einen ziemlichen Querschläger produzierte. Der Ball des zweifachen Masters-Siegers aus Spanien traf einen Zuschauer und fügte ihm eine blutende Platzwunde am Kopf zu. „Ollie“ entschuldigte sich mit einem signierten Handschuh.