Erst liegt die absolute Stille über dem 18. Loch des Abu Dhabi Golf Club, dann bricht der Applaus der Zuschauer los, als Pablo Larrazabal den letzten Ball versenkt. In diesem Moment hat der Spanier die Abu Dhabi HSBC Golf Championship gewonnen und einen wahren Krimi für sich entschieden. Während Rory McIlroy und Phil Mickelson unmittelbar dahinter folgten, schafften die drei deutschen Starter in diesem Jahr leider keine Platzierung unter den Top 30.
Offenes Rennen bei der Abu Dhabi HSBC Golf Championship
Für Spannung sorgten die Golfprofis am letzten Tag zur Genüge. Die Entscheidung über den Turniersieg fiel erst am letzten Loch. Der Südafrikaner George Coetzee hatte mit einer 66er Runde vorgelegt und erreichte das Clubhaus mit 276 Schlägen bei zwölf unter Par - dies galt es zu schlagen. Pablo Larrazabal gelang dies! Mit seinem letzten Birdie verbesserte sich der Spanier auf 14 unter Par und übernahm die alleinige Spitze. Nur zwei konnten ihm zu diesem Zeitpunkt den Sieg noch streitig machen - Rory McIlroy und Phil Mickelson.
Der Nordire McIlroy setzte sich in der Folge dann zwar einen Schlag vor Coetzee, um mit Larrazabalgleichzuziehen und ein Stechen zu erzwingen reichte es aber nicht ganz. Besonders ärgerlich: Mit seiner ursprünglich am Vortag erspielten 68er Runde hätte er das Turnier tatsächlich gewonnen, nachträglich waren ihm jedoch für ein Vergehen zwei Strafschläge aufgedrückt worden. Diese machten aus seiner Sicht am Ende den knappen Unterschied zugunsten des Spaniers aus.
Ein Busch verhindert Phil Mickelsons Sieg
Ebenso tragisch und kanapp schrammte schließlich auch der US-Amerikaner Mickelson am Sieg vorbei. Bis zum 13. Loch sah er wie der sichere Gewinner aus, bis der Ball unter einem Busch im Wüstensand landete. Anstatt den Drop zu wählen, spielte er den Ball und brockte sich unglücklich ein Triplebogey ein. Da der 43-Jährige so schnell aber nicht aufgibt, kämpfte er sich eindrucksvoll zurück. An der 18 hätte im ein Eagle sogar noch ein Stechen beschehrt, welches er aber knapp verpasste.
So sicherte sich Pablo Larrazabal mit einer 67er Runde im Endeffekt den verdienten Sieg. Über vier Turniertage puttete er insgesamt nur fünfmal zu Bogeys, verzeichnete auf der anderen Seite aber die hohe Zahl von 19 Birdies.
Maximilian Kieffer mit starker Wüsten-Premiere
Ein starkes Turnier spielte Maximilian Kieffer über die vier Tage der Abu Dhabi HSBC Golf Championship. Der junge deutsche Golfer feierte in den Emiraten seine Premiere und beendete diese am Ende auf einem guten geteilten 31. Platz. Nach einer 71-71-72-Serie spielte der 23-Jährige im Finale seinen besten Durchgang. Dank dreier Birdies bei nur einem Bogey machte er mit der abschließenden 70er Runde nochmals einige Plätze im Klassement gut.
Dementsprechend zufrieden war Kieffer schließlich auch mit seiner Darbietung, auch wenn er kleine Kritikpunkte an seinem Spiel sah: "Auf den ersten neun Löchern lief es heute richtig glatt, da hätte ich locker 5 oder 6 unter Par liegen können", sagte er nach Beendigung des Turniers. "Ab Loch 11 habe ich etwas den Schwung verloren, mich aber gut gerettet. Also Zwei unter Par passt heute. Da ich bei diesem Turnier keine Runde über Par gespielt habe sollte mir das Sicherheit geben, da mein Spiel schon recht gut und konstant ist."
Kaymer und Siem mit Problemen auf der Abschlussrunde
Keinen so glücklichen Finaltag bei der Abu Dhabi HSBC Golf Championship erwischten die anderen beiden Deutschen im Teilnehmerfeld. Martin Kaymer war mit guten Aussichten auf eine Topplatzierung in den letzten Durchgang gestartet, verpasste aber ebenso wie Marcel Siem einen gelungenen Abschluss. Der ehemalige Weltranglistenerste Kaymer machte sich ein besseres Ergebnis mit der persönlich schwächsten Runde zunichte. Die 74er Runde mit zwei Bogeys und sogar einem Doppelbogey wie bereits am ersten Tag reichte im Clubhaus schlaggleich mit Kieffer ebenfalls nur für T31. Mit seinen drei Turniersiegen bleibt er dennoch weiter Rekordsieger in der arabischen Wüste.
Marcel Siem erreichte das Clubhaus mit seiner zweiten 73er Runde in Folge, womit er in der Endabrechnung drei unter Par lag. Ein Doppelbogey an der Neun kostete ihn dabei eine bessere Platzierung. Besonders ärgerlich, da er am selben Loch bereits in der Auftaktrunde zwei Schläge abgegeben hatte. Der 33-Jährige belegte schließlich den geteilten 37. Platz, zwei Ränge besser als im Vorjahr.
Überraschung: Henrik Stenson scheitert früh am Cut
Die vier Turniertage der Abu Dhabi HSBC Golf Championship boten aber auch einige Überraschungen. Neben dem Sieger, der viele hochkarätige Konkurrenten hinter sich ließ, gehörte der Schwede Henrik Stenson im negativen Sinn mit Sicherheit auch dazu. Nach seinem überragenden Saisonendspurt, als ihm das Double aus Sieg im FedEx-Cup sowie dem Race-to-Dubai gelang, scheint der Skandinavier 2014 noch nicht richtig in Schwung zu sein. Mit zwei über Par auf T79 hatte er nach der zweiten Runde überraschend den Cut und damit die Chance auf seinen ersten Sieg in Abu Dhabi verpasst.
Das selbe Schicksam teilten noch einige andere namhafte Golfer, unter ihnen der Österreicher Bernd Wiesberger, Peter Uihlein oder Padraig Harrington.
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