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Back Nine

Absage für Hero, PNC unklar: Bleibt Tiger Woods bis zum TGL-Start unsichtbar?

02. Dez. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

Bei der Hero World Challenge nur Gastgeber, nicht Teilnehmer: Tiger Woods, der sich nach seiner sechsten Rücken-OP noch nicht wettkampftauglich fühlt. (Foto: Getty)

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Die schlechte Nachricht kam am Montag vergangener Woche: „Ich bin enttäuscht, dass ich dieses Jahr nicht an der Hero World Challenge teilnehmen kann, aber ich freue mich immer darauf, Gastgeber des Turniers zu sein …“, verlautbarte Tiger Woods in den sozialen Medien zum Turnier, das diese Woche wieder im Albany Golf Club auf den Bahamas steigt. Man hätte es fast erwarten können, ist die sechste OP an der Wirbelsäule seit 2010 doch keine drei Monate her. Der 48-Jährige hatte sich erneut einer Mikrodisektomie, eines minimalinvasiven Eingriffs gegen die Bandscheibenschwächen und -vorfälle unterzogen, um die Rückenschmerzen und die Krämpfe in der Rückenmuskulatur zu lindern, die ihn bis zur Open in Royal Troon beeinträchtigt hatten, wo er das bislang letzte Turnier bestritt und am Cut scheiterte. In der Vergangenheit war die „Hero“ für Woods des Öfteren eine Art Comebackbühne, um wieder Wettkampfluft zu atmen, aber daraus wird diesmal nichts. Stattdessen komplettieren Justin Thomas, Jason Day und der Rookie-des-Jahres-Anwärter Nick Dunlap das 20er-Feld.

 

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Und die Tiger-Fangemeinde fragt sich, wann sie ihr Idol wieder am und mit dem Schläger sehen wird? Womöglich erst am14. Januar, wenn Woods mit dem Jupiter GC am zweiten Spieltag der Tomorrow’s Golf League im SoFi-Center in Palm Beach Gardens gegen den Los Angeles Golf Club antritt. Denn auch hinter der fünften Teilnahme in Folge mit Filius Charlie beim Familienturnier PNC Championship vom 19. bis 22. Dezember steht ein Fragezeichen. Die beiden tauchen noch nicht in der Starterliste auf, die von den Titelverteidigern Bernhard und Jason Langer angeführt wird. Allerdings sind auch noch zwei der 20 Plätze frei.

Selbst in Sachen TGL ist ein aktiver Einsatz des Tigers Woods keineswegs garantiert: Die aus vier Spielern bestehenden Teams entsenden immer nur ein Trio in den Wettbewerb. Doch sofern Woods nur halbwegs fit ist, dürfte er sich den werbewirksamen Auftritt vor den TV-Kameras von „ESPN“ allerdings gewiss nicht nehmen lassen, um die von ihm und Rory McIlroy initiierte und inszenierte Hallensause nicht nur bei den repräsentativen Pflichten am Premierenabend des 7. Januar zu promoten.

Einblicke und Ansichten: die Arena fürs TGL-Spektakel

Impressionen: Je näher der Termin für den Start der Tomorrow’s Golf League (TGL) rückt, desto mehr Eindrücke von der Dimension des Indoorgolf-Spektakels tauchen auf, das Tiger Woods und Rory McIlroy mit ihrer gemeinsamen Unternehmung TMRW Sports ab 7. Januar 2025 im eigens erbauten SoFi-Center auf dem Campus des Palm Beach State College in Palm Beach Gardens/Florida inszenieren. Es ist wahrhaft gigantisch, was sich auf dem Feld mit einer Fläche 89 Metern, zwischen ScreenZone und GreenZone und umrahmt von Zuschauerrängen, Laufbändern und Videoschirmen abspielt. Aber sehen Sie selbst, nachfolgend eine kleine Auswahl von TGL-Clips:

 

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The Showdown: Krypto-Kohle für Koepka und Co.

Digitaler Schotter: The Showdown, das Duell zwischen PGA-Tour- und LIV-Stars im Ryder-Cup-Modus, hat einen Hauptsponsor und heißt nun „Crypto.com Showdown“. Wenig überraschend wird das Preisgeld denn auch in Kryptowährung ausgezahlt. Der Gegenwert von mindestens zehn Millionen Dollar soll am 17. September in Las Vegas unter den beiden Teams mit Scottie Scheffler und Rory McIlroy auf der einen und Brooks Koepka sowie Bryson DeChambeau auf der anderen Seite verteilt werden. Die genaue Quote für Sieger und Verlierer wurde allerdings noch nicht bekanntgegeben.

Mehr Quote als PGA Tour: DeChambeau landet Click Hit

Einschaltrekord: Bryson DeChambeau hat das Hole-in-one übers eigene Haus geschafft. Am 16. Tag und beim 134. Versuch insgesamt sowie beim 14. des Tages rollte der Ball mit etwas Backspin ins Loch des 88,7 Meter entfernt und etwas tiefer liegenden Grüns im Garten der unlängst fertiggestellten neuen BDC-Behausung außerhalb von Dallas/Texas. Legt man die statistische Wahrscheinlichkeit eines Asses durch einen Tourspieler aus 90 Metern zugrunde (1:500), hätte DeChambeau das erst im Lauf des 32. Tages schaffen können, er war schon zur Hälfte im Ziel. Dass der zweifache US-Open-Sieger, der im Lauf seiner Turnierkarriere erst ein Hole-in-one erzielt hat (Masters 2019), darob Kamera-wirksam ausrastete, versteht sich von selbst.

Aber DeChambeau hat auch noch andere Gründe zu feiern: Er landete mit seiner Challenge einen absoluten Click-Hit. Die TikTok-Videos während der 16 Tage wurden insgesamt 81,4 Millionen Mal angesehen – durchschnittlich 5,2 Millionen Mal pro Video –, erhielten mehr als sieben Millionen Likes und brachten dem 31-Jährige 450.000 neue Follower. Mehr noch: Schon nach einer Woche hatte DeChambeau mehr „TV“-Zuschauer als die PGA Tour in diesem Jahr an einem durchschnittlichen Turniersonntag.

Und mit dem Ass entging er auch dem Schicksal, Zielscheibe von Gags zu werden, die zum Thema bereits im Netz kursieren:

Bryson : Day 7300
byu/Only-Platypus-2758 ingolf

Mega-Putt und gelochter Rettungsschlag

Noch’n paar Kunstschüsse: Auch andere können Besonderes mit dem Schläger. Beispielsweise der Australier David Micheluzzi, der bei einem Sonderwettbewerb im Rahmen der Abu Dhabi HSBC Championship auf dem siebten Loch von Yas Links einen Schlag über 127,1 Meter landete, den die DP World Tour jetzt als längsten Putt fürs Guinness-Buch der Rekorde verkündete, der jemals außerhalb eines offiziellen Turniers eingelocht wurde. Das löst zwar in den Kommentaren einigen Widerspruch aus, sehenswert ist Micheluzzis „Schubser“ dennoch. An der Challenge nahmen übrigens 65 Spieler teil, darunter auch Yannik Paul, Tommy Fleetwood, Min Woo Lee, Robert MacIntyre und Justin Rose.

 

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Oder den Recovery Shot, den die spätere Siegerin Jiyai Shin bei der Women’s Australian Open im Kingston Heath Golf Club spielt:

 

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Spieler des Jahres: Auch McIlroy steht zur Wahl

Kandidaten-Trio: Die Entscheidung um den Titel „Player of the Year“ auf der PGA Tour wird zum Dreikampf. Ponte Vedra Beach hat jetzt neben den längst quasi feststehenden Scottie Scheffler und Xander Schauffele offiziell auch Rory McIlroy für den Jack Nicklaus Award zur Wahl gestellt. Klarer Favorit ist natürlich der siebenfache Saisongewinner, Masters- und Players-Champion sowie Olympiasieger Scheffler, der die Auszeichnung als Erster nach Tiger Woods (2005, 2006, 2007) zum dritten Mal in Folge gewinnen könnte. Schauffele wirft seine zwei Majortriumphe (PGA Championship, The Open Championship) in die Waagschale; McIlroy, der bereits drei Mal „Player of the Year“ war, gewann die Zurich Classic und die Truist Championship (ehemals Wells Fargo). Beim Rookie of the Year (Arnold Palmer Award) gehen Nick Dunlap als Favorit sowie Max Greyserman, Jake Knapp und der Franzose Matthieu Pavon ins Rennen. Die Entscheidung wird von den Tour-Spielern getroffen und Ende des Jahres verkündet.

 

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Ted Long und Mannheim-Viernheim: Scheidung

Ende einer Ära: Erfolgstrainer Ted Long verlässt den   Golf Club Mannheim-Viernheim. Wie das Portal „Main.golf“ berichtet, hat der 64-Jährige seinen Vertrag mit dem südhessischen Club gekündigt und scheidet aus. Hintergrund sind laut „Main.golf“ wohl Kürzungen im Sportetat, nachdem sich eine Mehrheit der Mitglieder gegen eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge ausgesprochen hat und der Haushalt für 2025 daraufhin viele Einsparungen vorsieht. „75 Prozent unseres Etats wird von Sponsoren gedeckt, sodass der Club im kommenden Jahr für den gesamten Sportbereich nur 65.000 Euro netto hätte aufwenden müssen“, wird Long zitiert, der 2014 und 2018 mit Mannheim-Viernheims Herren Deutscher Mannschaftsmeister geworden war, dreifacher Trainer des Jahres der PGA of Germany ist und Spieler wie Yannik und Jeremy Paul, Marc Hammer und seinen Sohn Hurly Long in die internationale Spitze geführt hat. Gerüchten zufolge soll Long bereits einen neuen Club gefunden haben und in Hessen bleiben.

 

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Betrunkene Golfer attackieren Ex-Eishockey-Star

Zu viel Zielwasser: Der Ex-Eishockey-Star Paul Bissonnette ist in einem Lokal in Scottsdale/Arizona mit sechs angetrunkenen Golfern in einer Rauferei geraten. Der 39-jährige gebürtige Kanadier, der in der National Hockey League (NHL) zuletzt für die Phoenix Coyotes gespielt, seine Karriere 2017 in einer Minor League beendet hatte und seither im Medienbereich unterwegs ist, war im Houston’s, als die Golfer dort an der Bar über die Stränge schlugen. Bissonnette wollte das Management unterstützen und geriet dabei mit den Männern aneinander, die auf ihn losgingen – erst im Lokal, dann draußen auf dem Parkplatz – und schließlich von der herbeigerufenen Polizei verhaftet wurden. „Das sind bloß ein paar Tröpfe, die besoffen waren und sich in einem Familienrestaurant daneben benommen haben, nur weil sie nichts mehr zu trinken bekommen haben und das Nein nicht akzeptieren wollten“, erklärte Bissonnette später auf „X“: „Ich bin ein paar Mal zu Boden gegangen, wurde aber glücklicherweise nicht k.o. geschlagen. Ich war im Krankenhaus, weil ich natürlich was abbekommen habe, aber alles gut. Es hätte viel schlimmer ausgehen können.“ Fünf der Golfer werden nun wegen eines minderschweren Vergehens angeklagt, der sechste wegen gefährlicher Körperverletzung.

Wesentlich schlimmer ging eine Auseinandersetzung im öffentlichen Sandhill Crane Golf Club in in Palm Beach Gardens/Florida aus. Der 36-jährige Junior Boucher muss sich wegen Mordes verantworten, nachdem er im Streit den 65-jährigen Golfer Brian Hiltebeitel mit dessen eigenen Golfschlägern attackiert hat. Als die Polizei am Tatort eintraf, lag Hiltebeitel reglos am Rand eines Teichs. Laut Zeugenaussagen muss Boucher mehrfach auf sein Opfer eingeschlagen sowie Hiltebeitel in den Teich gezerrt, dort weiter zugeschlagen und ihn schließlich unter Wasser gedrückt haben. Ersthelfer hatten den Mann geborgen und Wiederbelebung versucht. Boucher wiederum hatte sich eines Teils seiner nassen Kleidung entledigt und versucht, sich in einem Waldstück zu verstecken. Die Ermittlungen über die näheren Umstände des Motivs und des Tathergangs dauern noch an.

Weil Thanksgiving war: Was mit Truthahn …

Zum Schluss: Vergangene Woche, am 28. November, war Thanksgiving, das Erntedankfest in Nordamerika, und der US-Präsident hat mal wieder ein Truthahn begnadigt und damit vor dem Schicksal als traditioneller Festtagsbraten bewahrt. Manche Vertreter der Gattung Meleagris brauchen freilich keine präsidiale Unterstützung, sondern haben ihr ureigenes Standing – wie diese Szene aus der Serie „Tierische Begegnungen auf dem Golfplatz“ zeigt:

 

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