So unterschiedlich können Herangehensweisen an ein und das selbe Problem sein: Während der DGV sich in Deutschland seine ganz eigenen Gedanken dazu macht, wie Golf populärer werden kann und die Mitgliederzahlen gesteigert werden können, gehen die Verantwortlichen in den USA andere Wege. Hier gibt es eine Initiative, die gravierende Veränderungen am Golfspiel umsetzt, um den Spaß am Spiel zu steigern - Hack Golf.
Mark King ist ein Mann der Tat
Anfang des Jahres erschien es einem fast noch als lustiger Scherz, angesichts so mancher Ideen, die die Initiative “Hack Golf” in Amerika vorstellte, um Kindern, Anfängern und Hobbygolfern die Lust am Golf spielen zu erhalten und zurückzubringen. Alle Menschen, denen Golf am Herzen liegt, haben auf Initiative von Taylormade, mit dem persönlichen Engagement von Taylormade-CEO Mark King, die Möglichkeit in dem Online-Blog Hack Golf Ideen zu liefern, konstruktive Gedanken zu äußern und sich dem Thema anzunehmen - denn eines ist hüben wie drüben des großen Teichs klar: Um Golf und seine Faszination einem breiteren Publikum zu öffnen, braucht es Veränderung.
Und einer, der mit ganzem Herzen daran glaubt und mit Leib und Seele dafür arbeitet, ist Mark King. Als er Anfang des Jahres ankündigte, in den kommenden Jahren fünf Millionen US Dollar in Projekte investieren zu wollen, die den Golfsport voran bringen, war der Ottonormal-Golfer angesichts seiner Erfahrungen mit derarten Versprechen aus Industrie und Politik noch vorsichtig. Doch Mark King scheint ein Mann der Tat zu sein, Ende März wurde das erste Projekt vorgestellt: Beim Golfturnier in Atlanta mit 15 Inch (gut 38 Zentimeter !!!) großen Löchern.
Wo es am Spaß fehlt, fehlt es im Grunde am Ernst
Im Zentrum der Idee steht vor allem eines: Der Spaß! Den Gesichtsausdruck, wenn Sie ihren Golffreunden davon erzählen, wird sich wahrscheinlich jeder vorstellen können. "Wir spielen hier Golf und nicht Basketball!" - oder - "Lass uns einfach direkt die Bunker als Ziel nehmen". Zugegeben, dem Bild, das man als leidenschaftlicher Golfer angesichts dieses Projekts vor seinem geistigen Auge hat, widerstrebt sein eigenes Verständnis von Golf. Aber es lohnt sich, der Idee eine Chance zu geben.
Denn was ist es eigentlich, das den sportlichen Reiz, abgesehen von dem Natur-Erlebnis und der Geselligkeit, des Golfsports ausmacht? Es ist ein Mix aus Konzentration und Bewegung, aus Frustration und Erfolgserlebnis, und worüber freut man sich am meisten? Ganz klar, den eingelochten Fünf-Meter-Putt, Zehn-Meter-Putt, Chip-In oder gar das Hole-In-One! Und warum dann nicht für ein paar mehr Erfolgserlebnisse - und damit mehr Spaß - auf dem Golfplatz sorgen?
Eine Variante um das Slow-Play zu bekämpfen
Beim ersten dokumentierten Golfturnier dieser Art war sogar die Prominenz aus der ersten Liga am Start: Sergio Garcia und Justin Rose, der amtierende US-Open-Champion, gaben sich die Ehre und probierten die neue Golf-Variante aus. Man sollte glauben, es wäre ein Kinderspiel für die beiden gewesen und eine Herausforderung wäre diese Form vielleicht für hohe Handicapper - weit gefehlt. Klar, die beiden spielten 33 und 30 Schläge, aber gefordert hat es sie trotzdem, nur halt etwas anders. Nach seiner 30 sagte der Spanier mit einem Augenzwinkern: "Ich hatte drei Chip-In-Chancen, die ich nicht gemacht habe. Also bin ich ziemlich enttäuscht."
Natürlich richtet sich diese 15-Inch-Variante nicht an Elite-Spieler. Vielmehr geht es darum, den Einstieg zu erleichtern, für Erfolgserlebnisse zu sorgen und frustrierenden Aspekten im Golf entgegenzuwirken, wie zum Beispiel dem Slow-Play. Ein Drittel der Spielzeit einer 18-Loch-Runde verbringen Golfer rund ums und auf dem Grün. Wer auf dem Fairway schon mal darauf gewartet hat, bis der Viererflight vor ihm wie am entscheidenden 18. Loch des Masters ihre Puttlinien gelesen hat und der Ball nach drei Putts noch immer nicht drin war, weiß, dass das den Spaß verderben kann. Auf dem Oconee Course in Atlanta wurde an diesem Tag kein einziger Drei-Putt gespielt.
Golf ist nicht 15 Inch - aber 15 Inch können Golf sein
Ob sich diese Variante überall durchsetzten wird? Bitte nicht! Natürlich lieben wir alle Golf, wie wir es kennen, und sicherlich gibt es einen Haufen Gründe, warum das Viereinhalb-Inch-Loch bleiben soll und wird. Aber eine Sache gilt es zu unterscheiden: Wir sprechen hier über eine Golf-Variante, sowie Beach-Volleyball eine Volleyball-Variante und Futsal eine Fußball-Variante ist, nicht darüber, alle Plätze der Welt umzubauen.
Denkbar wäre es zum Beispiel, die Chip-und Pitch-Kurzplätze, die es schon auf vielen Anlagen gibt, damit auszustatten. Oder an bestimmten Tagen zwei Löcher im Grün zu haben. Mark King ist sich jedenfalls sicher: "In ein paar Jahren wird fast jeder Club diese Löcher haben, egal ob es nur ein Samstag-Nachmittag-Event, ein Kinder-Turnier, ein Frauen- oder Senioren-Tag ist. Ich glaube es wird Teil dessen werden, wie wir das Spiel genießen."
Bitte nicht! Oder wenn diese großen Löcher sein sollen, dann nur bei den Plätzen wo keine Platzreife benötigt wird. Was die Schnelligkeit beim Spiel betrifft, investiert lieber in Personal, was die „Trödler“ antreibt! Ich kenne auch Plätze, da wird man bei zu langsamen Spiel raus gezogen!
Mir macht der Golfsport erst dann richtig Spaß auf dem Grün, wenn man nicht einfach drauf los putten kann! 😉
Gruß Stephan
15 Inch ist etwas Zuviel , aber eine gute Ideen .
Es ist wirklich dämlich und Ausdruck fortschreitender Sozialisierung des Lebens: Jeder muss alles gut können, keiner darf zurückbleiben. Ob er Talent hat oder nicht, ob er bereit ist, Trainingszeit zu investieren oder nicht. Dann können wir doch gleich alles weglassen, was Golf schwierig (und interessant) macht: Bunker, Wasserhindernisse, doglegs, uphill par 5 Löcher, ondulierte Fairways, Ausgrenzen. Nur noch topfebene und gerade 90 m Bahnen mit Riesenlöchern. Und wer nicht mindestens -9 auf so einem Platz spielt, ist dann wieder Außenseiter! nein, danke!
Wie wahr, jedes einzelne Wort!!!
Leider haben Sie den Vorschlag nicht verstanden……
Es will Ihnen niemand „IHR“ Spiel wegnehmen….
Da habe ich noch einen guten Tip für Sie um einen persönlichen Beitrag gegen die Sozialisierung des Lebens und zur Rettung des Golfspiels in seiner ursprpnglichen Form zu leisten: Verbannen Sie die E-trolleys, raus mit den Hybriden, weg mit den fehlerverzeihenden und verstellbaren Drivern. Keine GPS-Uhr oder Entfernennungsmesser, keine Bälle mit drei oder mehr Schalen, weg mit den CB-Eisen und Grafitschäften. All diese Zeugs wurde von den Gralshütern des Golfs immer bekämpft weil es zur Vereinfachung des Sports beigetragen hat.
Viel Spass mit Hickory, Featherie und Persimmon
Sorry, aber macht uns bitte dieses Spiel nicht kaputt.
Es geht hier nicht um Topfschlagen.