Zwei "Ersties" hat es in dieser Saison bereits gegeben. Nach zuvor 47 vergeblichen Anläufen gewann der Australier Adam Scott im April erstmals ein Major und durfte sich dafür in Augusta das begehrte grüne Jacket überstreifen. Im Juni folgte der Engländer Justin Rose bei der US Open. Mit dem ersten Sieg bei seiner 38. Majorteilnahme kam Rose damit deutlich früher an das ersehnte Ziel als Scott. Setzt sich diese Serie fort, dürfte es auch bei der anstehenden British Open einen Premierensieg geben. Nur: Wer kommt dafür in Frage?
Langer Anlauf für den ersten Titel bei einem Major
Brandt Snedeker (23:0) -- Wenn er sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern kann, könnte es sehr gut mit dem ersten Majorsieg klappen. Der Amerikaner Brandt Snedeker war bereits 2012 bei der British Open mit dem geteilten dritten Platz ganz nah am ersten ganz großen Titel. Es war für ihn überhaupt erst der vierte Auftritt beim bedeutendsten Turnier in Europa. In den Jahren zuvor hatte er jeweils den Cut verpasst. Der 32-Jährige ist mittlerweile im besten Alter, um die Serie von Adam Scott und Justin Rose fortzusetzen. 23 Mal ist Snedeker bisher bei Majorturnieren angetreten - es wird Zeit für den ersten Sieg.
Matt Kuchar (32:0) -- Genau wie Snedeker feierte auch der Amerikaner Matt Kuchar im Vorjahr mit dem geteilten neunten Rang seine beste Platzierung bei der British Open. Der 35-Jährige befindet sich zur Zeit in einer ausgesprochen guten Form. Drei Top-10-Ergebnisse bei Majors in den vergangenen zwei Jahren und Siege auf der diesjährigen PGA Tour schüren Kuchars Hoffnung, dass es im 32. Anlauf endlich mit dem ersehnten Majorsieg klappen könnte.
Luke Donald (40:0) --Ein weiterer Kandidat auf sein "erstes Mal" ist der Vorjahresfünfte Luke Donald. Zweimal erreichte er bislang diese Platzierung in seiner Heimat. Für einen Majorsieg hat es beim ehemaligen Weltranglistenersten jedoch noch nicht gereicht. Zusätzliche Motivation braucht er deshalb aber nicht - Scott und Rose siegen zu sehen dürfte ihm genug Ermutigung gebracht haben, um nach 40 Versuchen fest an den Durchbruch zu glauben. Vielleicht mit einem Sieg in Muirfield.
Ian Poulter (42:0) -- Immer für einen Sieg der British Open in Frage kommen bei ihrem "Heimspiel" die britischen Golfer. Allen voran spekuliert ein Trio auf den ersten großen Coup. Ian Poulter, der im Vorjahr unter den Top 10 landete, ist einer von ihnen. Sein bestes Ergebnis erzielte er 2008, als er auf dem zweiten Platz abschloss und seinen ersten Majortitel nur ganz knapp verpasste. Der 37-jährige Engländer war schon mehrfach Ryder-Cup-Sieger und stellte seine Fähigkeiten bei vielen hochklassigen Wettbewerben unter Beweis. Auf den einen großen Moment wartet er mittlerweile jedoch seit 42 Majorevents.
Sergio Garcia (59:0) -- Vielleicht beendet aber auch "El Niño" die Zeit des Wartens. Sergio Garcia war schon siebenmal unter den Top Ten bei der British Open. 2007 wurde er Zweiter kratzte am Sieg, als er über drei Runden führte, um im Stechen doch gegen Padraig Harrington zu unterliegen. Das ewige "Wunderkind" hat zuletzt gezeigt, dass es auch mit anspruchsvollen Plätzen und schwierigen Situationen zurecht kommen kann. Nach 59 vergeblichen Anläufen zieht Garcia Zuversicht für einen bevorstehenden Durchbruch aus dem letzten Auftritt in Muirfield; 2002 lag er am Ende auf T8.
Lee Westwood (60:0) -- Der Dritte in der englischen Aspirantenriege ist Lee Westwood. Dessen positive Enwicklung bei der British Open wurde mit dem verpassten Cut 2011 abrupt gestoppt. Vorher verzeichnete er eine Steigerung bis auf den zweiten Platz hinter Louis Oosthuizen im Jahr 2010. So langsam läuft dem 40-Jährigen jedoch die Zeit davon. In der Golfgeschichte schafften lediglich sieben Spieler ihren ersten Majorsieg, nachdem sie älter als 40 Jahre waren. Und die Quote? 61 Majorteilnahmen und bis heute noch kein Sieg - da wird es wirklich allmählich Zeit.