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Golfreisen

Entspanntes Golfen im Königreich Marokko

03. Dez. 2024 von Jürgen Linnenbürger in Köln, Deutschland

Kunstvoll gestaltete Obststände und abwechslungsreiche Golfplätze (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Kunstvoll gestaltete Obststände und abwechslungsreiche Golfplätze (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

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Dem König sei Dank

Marokko verzeichnet eine steigende Besucherzahl aus Deutschland. Hierzu tragen auch die Golfer:innen bei, die das muslimische, jedoch westlich orientierte, Land zunehmend mehr für sich entdecken. Golf gespielt wird in Marokko bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts, als die ersten Grüns in Tanger im Norden des Landes entstanden.

Einen bedeutenden Aufschwung erlebte der Golfsport dann in den 1970er Jahren unter König Hassan II. Zu seinem Plan der Entwicklung des Landes zu einer Tourismus-Destination zählte auch der Bau von Golfplätzen. Mit der Eröffnung der damals größten Golfanlage des Landes, dem Royal Golf Dar Es Salam in Rabat, setzte Marokko neue Maßstäbe im Golfsport.

Die Einführung der prestigeträchtigen Hassan II Golf Trophy trug zusätzlich dazu bei, den Bekanntheitsgrad von Marokko als attraktives Golfziel zu steigern. Das Turnier war diverse Male Austragungsort der European Tour und ist seit 2022 Teil der PGA Champions Tour.

Heute hat man die Qual der Wahl aus mehr als 45 Plätzen in allen Teilen des Landes. Auf Grund des milden Klimas eignet sich der Norden ganzjährig für einen Besuch, der Süden insbesondere für einen Aufenthalt zwischen Oktober und April. Während meiner vom Marokkanischen Büro für Tourismus veranstalteten Rundreise lerne ich fünf Plätze im Süden des Landes kennen.

Magisch und mystisch

Seit meinem letzten Trip in die Bilderbuch-Stadt aus 1001 Nacht sind einige Jahre vergangen. Schon damals hat mich Marrakesch, eine von vier Königsstädte des Landes, mit ihrem einzigartigen Flair und den verführerischen Sinnesreizen in ihren Bann gezogen. Der Djemaa el Fna, der berühmte Platz der Gaukler, hat nichts von seinem märchenhaften Charme verloren.

Faszination Djemaa el Fna. (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Faszination Djemaa el Fna. (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Kunstvoll drapierte Obststände, Open-air Restaurants und Garküchen, Gaukler, Musiker, Wasserverkäufer und Schlangenbeschwörer entführen die Gäste in eine eigene, fremde Welt. All dies macht den Charme dieses wuseligen Ortes aus. Rauchschwaden mit ungewohnten Gerüchen ziehen mir in die Nase. Die fremden Klänge der Musik der Berber betören mich. Je später es wird, umso mystischer wird die Stimmung.

Diese einzigartige Atmosphäre setzt sich in dem angeschlossenen Souk, der zu den berühmtesten weltweit zählt, nahtlos weiter. So wie wir, besucht man ihn am besten mit einem offiziellen Guide. Ansonsten besteht die Gefahr, sich in den engen, verwinkelten und stets sehr gefüllten Gassen hoffnungslos zu verlaufen.

Unser schleust uns gekonnt durch die der Gerber, Färber, Schlosser, Schuhmacher, Teppichhändler und Goldschmiede. Seine Ratschläge beim üblichen Feilschen um faire Preise beim Erwerb von Souvenirs sind im wahrsten Sinne Gold wert.

Eine einzige Farbenpracht im Souk von Marrakesch. (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Eine einzige Farbenpracht im Souk von Marrakesch. (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Hotels in ruhiger Umgebung

Ein Juwel unter den zahlreichen noblen Herbergen in Marrakesch ist das fünf Sterne Luxus-Hotel Fairmont Royal Palm. Es befindet sich ca. 20 Pkw-Fahrtminuten südlich vom Zentrum, wo es in völliger Ruhe inmitten eines riesigen Gartens mit Palmen, Oliven- und Orangenbäumen liegt.

Eine imposante Anlage. (Foto: Fairmont Royal Palm Hotel)

Eine imposante Anlage. (Foto: Fairmont Royal Palm Hotel)

Die 230 Hektar große Anlage bietet einen idealen Rückzugsort von der hektischen City. 134 elegante Zimmer, Suiten und Villen bieten schöne Blicke auf die Gärten, auf den angeschlossenen Golfplatz oder die beeindruckende Silhouette des Atlas-Gebirges. Je nach Jahreszeit glitzern deren schneebedeckten Bergkuppen in der strahlenden Sonne.

Der beheizte 2.000 qm große Pool lädt ebenso zum Entspannen ein wie das 3.500 qm große Spa.

Die leckeren Mezze, das zarte Lamm und das Hühnchen mit Oliven, die in den aus Lehm gebrannten Schmorgefäßen, den Tajinen, zubereitet werden, sowie die süßen Nachspeisen machen den Abend in einem der drei Gourmet-Hotel-Restaurants zu einem Erlebnis.

Nur ein Holz Drei bis zum Abschlag

Der Fairmont Royal Palm Golf Club grenzt direkt an das Hotel. Die zumeist breiten 18 Bahnen führen durch das ebene Gelände, vorbei an einer Vielzahl von wunderschönen Palmen.

Die Bunkerlandschaften und Wasserhindernisse der fünf Seen tragen nicht nur zu seinem großartigen, abwechslungsreichen Layout bei, sondern verleihen dem Platz auch seine spielerischen Herausforderungen.

Reichlich Platz auf dem gepflegten Gelände.(Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Reichlich Platz auf dem gepflegten Gelände.(Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Cabell B. Robinson hat 2013 den Par 72 Platz mit einer Länge von 6.608 m von den hinteren Abschlägen geschaffen, der Freude zu spielen macht und einen guten Score zulässt.

Der Pflegezustand der Fairways und der Bunker ist prima. Lediglich die Grüns können mit deren hohen Qualität nicht mithalten. Der Golfmanager verspricht jedoch schnellst-mögliche Besserung.

Gut Lachen am Abschlussloch. (Foto: Jürgen Linnenbürger)Gut Lachen am Abschlussloch (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Gut Lachen am Abschlussloch. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Al Maaden Golf Resort

Eine preisgünstigere Hotel-Alternative ist das nur zehn Minuten vom Zentrum entfernt liegende Al Maaden Villa Hotel & Spa. Die Anlage ist an die einer Medina angelegt. Seine Villen sind für Familien und kleine Golfgruppen geeignet. Unsere verfügt über vier eigenständige Zimmer mit jeweils eigenem Bad in der oberen Etage sowie einen großen, modern eingerichteten Wohnbereich und einer voll ausgestatteten Küche im Erdgeschoss. Den angeschlossenen Golfplatz erreicht man nach einer kurzen Fahrt.

Blick über den Al Maaden Golf Course. (Foto: Al Maaden Golf Resort)

Blick über den Al Maaden Golf Course. (Foto: Al Maaden Golf Resort)

Gestaltet wurde der Par 73 Platz Anfang 2010 von dem renommierten Golfplatz-Architekten Kyle Phillips, der das Flair einer marokkanischen Oase mit einem schottischen Touch versehen hat. Von den hinteren Abschlägen hat er eine Länge von 6.568 m. Seine breiten Fairways rollen über das teils hügelige 27 Hektar große Gelände.

Der Platz ist aufgrund seiner großzügig gestalteten Fairways äußerst fehlerverzeihend. Rough gibt es so gut wie nicht, so dass lediglich die Wasserhindernisse und die brettharten, bestens gepflegten und schnellen Grüns einen guten Score verderben können.

Im Dezember 2024 ist er, gemeinsam mit dem Royal Golf de Marrakech, Austragungsort des Finales der Lalla Aicha Q-School der LET (Ladies European Tour).

Wahrlich königlich

Der Royal Golf de Marrakech ist der zweitälteste Platz Marokko’s und der älteste in Marrakesch. Er verfügt über 27 Löcher. Der 18 Loch, Par 72 Old Course, ist ein wunderschöner Parkland-Course, der auf eine eindrucksvolle Geschichte zurückblickt. Seine Anfänge resultieren aus dem Jahr 1927, als die ersten vier Löcher durch den Pascha von Marrakesch eröffnet wurden. Sein letztes Facelift erhielt er von dem Architekturunternehmen Axe International Studio. 2008 wurden die neun Löcher des New Course eingeweiht.

Nach Durchqueren des imposanten Eingangstores breitet sich ein riesiger Garten vor uns aus. Die zum Großteil nicht sehr breiten, jedoch gerade verlaufenden Bahnen sind von hohem, alten Baumbestand umgeben. Insgesamt befinden sich ca. 15.000 Palmen, Zypressen, Eukalyptus-, Oliven-, Orangen- und Aprikosenbäumen in der äußerst gepflegten Parkanlage. Der Platz zählt mit 5.310 m zu den kürzeren der mittlerweile 12 Golfplätzen in Marrakesch, was seinen Reiz jedoch nicht schmälert.

Zahme Gazelle auf dem Royal Golf de Marrakech. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Zahme Gazelle auf dem Royal Golf de Marrakech. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Das in 2019 im Kolonialstil errichtete Clubhaus wurde vom GOLF INC MAGAZINE im selben Jahr zum besten neuen seiner Art weltweit gewählt. Es erweckt den Anschein, als würde es sich dort schon seit Jahrzehnten befinden. Innen überzeugt es durch sein modernes, elegantes Design aus klaren Linien und schwarz-weißer Eleganz.

Ein Clubhaus vom Feinsten. (Fotos: Jürgen Linnenbürger (links) und Royal Golf Club)

Ein Clubhaus vom Feinsten. (Fotos: Jürgen Linnenbürger (links) und Royal Golf Club)

Meer und Golf gefällig?

Ideal lässt sich ein Aufenthalt in der Wüsten-Oase mit einigen Tagen am Meer verbinden. In knapp vier Pkw-Stunden erreichen wir das Hyatt Place Hotel Taghazout Bay, das sich ca. sieben km nördlich der Küstenstadt Agadir befindet. Es ist das höchst gelegene Hotel in dem Ort, der auch bei Surfern hoch im Kurs steht, die von den rollenden Wellen des Atlantiks angezogen werden.

Von meinem im dritten Stock liegenden, geräumigen Zimmer habe ich einen perfekten Ausblick auf die Gartenanlage mit Pool, den Golfplatz und auf das Meer.

Einladender Pool zwischen Palmen. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Einladender Pool zwischen Palmen. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Herausfordernd und spektakulär

Keine hundert Meter vom Seiteneingang des Hotels entfernt, erreiche ich den Tazegzout Golf Club. Er liegt teils auf einem Plateau, achtzig Meter oberhalb des Meeres, und bietet wunderschöne Ausblicke auf die Bucht und den Atlantik. Kyle Philipps hat ein großartiges Layout mit anspruchsvollen Bahnen durch das teils recht hügelige Gelände geschaffen, das von Waste Areas und Schluchten durchzogen ist.

Die 18 Löcher der grünen und roten Schleife des 2014 eröffneten Platzes sind die herausforderndsten auf unserer Rundreise. Von den hinteren Tees haben sie eine Länge von 6.765 m. 2022 wurde die Anlage um neun Löcher der blauen Schleife erweitert. Diese führen teilweise durch ein tiefes Tal.

Perfekt angelegte Tee Boxen, kurz gemähte Fairways und exzellente Grüns tragen dazu bei, dass der Platz in Marokko’s Golf Platz-Ranking aktuell an Nummer Sechs zu finden ist. Fortgeschrittene Spieler:innen werden hier viel Freude haben. Die letzten drei Löcher entlang des Kliffs sind atemberaubend. Die riesige rote Nationalflagge mit dem grünen Pentagramm, das die fünf Säulen des Islams symbolisiert, thront oberhalb des Grüns der 18. Bahn (siehe Foto zu Beginn des Artikels).

Durch felsiges Gelände hoch über dem Meer. (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Durch felsiges Gelände hoch über dem Meer. (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Der Name ist Programm

Tags darauf fahren wir in das nahe gelegene Agadir und lernen dort den Golf Du Soleil kennen. Der Club verfügt über eine 36-Loch Anlage, die von der Tikida-Hotelgruppe betrieben wird und eine von vier Golfanlagen in Agadir ist. Sowohl der Championship Course als auch der Tikida Course sind perfekt gepflegte, typische Parkland Resort-Plätze, die zufriedenstellende Ergebnisse zulassen.

Eine Vielzahl von Palmen, Bäumen und Büschen ist geschmackvoll auf dem Platz angeordnet. Einige frontal zu überspielende Wasserhindernisse tragen zu dem optischen und spielerischen Reiz des meist flach verlaufenden Platzes ebenso bei wie seine Doglegs, die schön angelegten Bunker und die höher liegenden Grüns. Der von den hinteren Tees 5.976 m lange Championship-Platz zählt mit zu den Highlights unserer Rundreise.

Abschlusslöcher im Golf Du Soleil. (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Abschlusslöcher im Golf Du Soleil. (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Doch nicht nur die beiden Plätze überzeugen mich durch ihre Qualität. Auch das großartige Angebot des Club-Restaurants verdient Erwähnung. Nach einem großartigen Lunch vor der Runde, lasse ich mir danach auf der Clubterrasse den im ganzen Land in silbernen, kunstvoll verzierten Kannen gereichten leckeren Minz-Tee ebenso schmecken wie die großartige Tarte.

Heiß und lecker. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Heiß und lecker. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Das angetroffene Preis-/Leistungsverhältnis in den Golfclubs ist nahezu unschlagbar. Die teuerste Einzel-Greenfee beträgt auf den gespielten Plätzen in der Hochsaison umgerechnet € 99,--. Aber die meisten liegen darunter. Und Gäste profitieren in den Hotels von Reduktionen und Packages. Auch diesmal bin ich von dem faszinierenden Land mit seinem vielfältigen Angebot und freundlichen Menschen begeistert, dessen Besuch ich sehr empfehlen kann.

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