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Normans LIV-Nachfolger steht fest – Das weckt Hoffnung auf die Golf-Einheit

29. Nov. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

(Fotos: Getty & Instagram.com/@scottoneil)

"The Great White Shark“ geht: Sportmanager Scott O’Neil (r.) wird wohl Nachfolger von Greg Norman bei LIV Golf – und das Foto aus O’Neils Instagram-Account hat durchaus Symbolcharakter. (Fotos: Getty & Instagram.com/@scottoneil)

Die Tage von Greg Norman an der Spitze von LIV Golf sind gezählt: Im August 2025 läuft der Vertrag des 69-jährigen Australiers aus, wie er selbst offiziell kundgetan hat – und der neue CEO steht bereits fest. Das jedenfalls wollen die Golfmedien „ESPN“ und „Golf Digest“ aus zuverlässigen und seriösen Quellen erfahren haben, nachdem vor ein paar Wochen „Sports Illustrated“ und „The Athletic“ vom Headhunting des saudischen Staatsfonds PIF berichtet hatten, der mit einem Anteil von 93 Prozent die Majorität an LIV Golf Investments hält und die LIV Golf League finanziert.

Von Legoland zur LIV-Liga

Normans Nachfolger soll demnach der amerikanische Sportmanager Scott O’Neil sein, über dessen Ansprache mit dem PIF bereits Gerüchte im Umlauf waren. Jetzt wurde bekannt, dass O’Neil seinen Job als Geschäftsführer des in London ansässigen und weltweit als Betreiber von Freizeit- und Themenparks wie Legoland agierenden Unterhaltungskonzerns Merlin Entertainments gekündigt hat und zum Jahresende ausscheiden wird. Die Personalie wurde bislang weder vom PIF noch von LIV bestätigt, aber sie lässt Perspektiven fürs Profigolf der Herren aufploppen: die Hoffnung auf eine günstigere Konstellation für die laufenden Verhandlungen in Sachen Wiedervereinigung.

Über 25 Jahre im amerikanischen Sportbusiness

O’Neil war CEO von Harris Blitzer Sports & Entertainment, dem Besitzer der Philadelphia 76ers in der National Basketball Association (NBA) und der New Jersey Devils in der National Hockey League (NHL); er leitete als Präsident von Madison Square Garden Sports die geschäftlichen Geschicke der New York Knicks (NBA) sowie der New York Rangers (NHL) und pflegte die Verbindung zu Großsponsoren wie JPMorgan Chase, Anheuser-Busch, Coca-Cola oder Delta Air Lines. Zuvor war der Harvard-Business-School-Absolvent bei der NBA als Senior Vice President fürs Teammarketing und für die Kanada-Abteilung zuständig. Und und und. Kurz: Der Mittfünfziger hat die DNA des US-Sportbusiness.

 

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Wie sind die Kontakte zu John Henry und Steve Cohen?

Man darf also davon ausgehen, dass O’Neil nach wie vor gut vernetzt ist. Beispielsweise mit Sportmagnaten wie John Henry, Steve Cohen oder Arthur Blank, die wiederum VIP der Strategic Sports Group sind, dem Investmentpartner von PGA Tour Enterprises; und die über Boston Common beziehungsweise den New York Golf Club und Atlanta Drive auch in Tiger Woods’ und Rory McIlroys Indoorgolf-Spektakel Tomorrow’s Golf League (TGL) mitmischen.

Da liegt die Annahme nicht fern, dass O’Neils Verpflichtung der Tonlage zwischen LIV-Liga und PGA Tour sowie dem Umgang miteinander durchaus förderlich sein könnte. Das Verhältnis der beiden konkurrierenden Organisationen hat bislang unter der Unversöhnlichkeit und den Giftpfeilen eines Greg Norman ebenso gelitten wie unter der anfänglichen Hartleibigkeit von Commissioner Jay Monahan, der seinen Laden im teuren Krieg mit dem Konkurrenzcircuit bis an die Grenzen der Liquidität geführt hatte und sich schließlich in ein Rahmenabkommen mit dem PIF flüchtete, das bis heute nicht in trockenen Tüchern ist.

Gerüchte über Deal zwischen PIF und European Tour Group

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass PIF und European Tour Group nunmehr angeblich parallel und intensiv über eine Zusammenarbeit und gar über eine Fusion von LIV-Liga und DP World Tour verhandeln. So will es jedenfalls die Golf-Gerüchteküche wissen und wird es vom Nachrichtensender „Bloomberg“ verbreitet.

Derartiges geistert schon seit jenem ominösen Malta-Meeting 2021 durch die Golflandschaft, galt bislang indes wegen der Strategischen Allianz mit der PGA Tour und Europas Nibelungentreue zur großen Schwester in Ponte Vedra Beach als undenkbar. Doch der Auftritt von Saudi-Arabiens Wirtschaftswesir Yasir Al-Rumayyan bei der Alfred Dunhill Links Championship 2024 – diesmal ohne Alias – und seine Gespräche mit Tour-Chef Guy Kinnings und Gastgeber Johann Rupert brachten die diesbezüglichen Mutmaßungen wieder aufs Tapet.

„Greg muss weg, damit nur die Erwachsenen am Tisch sitzen“

Andererseits rankten sich schon seit Monahans Schulterschluss mit PIF-Boss Al-Rumayyan eine Menge Spekulationen um die Zukunft von Greg Norman, der als Impresario einer LIV-Liga unter dem Mantel von PGA Tour Enterprises ohnehin keine hätte. Allein schon, weil allen voran Tiger Woods ihn nicht leiden kann. Doch das ist ja bald geklärt: Der „Great White Shark“ wird weggelobt und soll angeblich einen wie auch immer gearteten Ehrenposten bekommen, O’Neil übernimmt das Tagesgeschäft.

Damit erfüllt sich gleichsam, was Rory McIlroy irgendwann mal mit Blick auf Normans Revanchismus gegenüber der PGA Tour postuliert hat: „Greg muss weg.“ Es könne im Schisma des Herren-Profigolf erst eine Einigung geben, wenn „die Erwachsenen am Tisch sitzen“. Der könnte mit O’Neil künftig um einiges runder werden.

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