Esther Henseleit aus Hamburg bleibt nach der zweiten Runde des Damen-Golfturniers bei Olympia 2024 in Schlagdistanz. Die 25-Jährige hielt mit einer 73 (+1) ihren Score zusammen und ist im Rennen um die Medaillen noch mit Außenseiter-Chancen dabei. Bei einem Gesamtscore von eins über Par liegt sie derzeit sechs Schläge hinter dem Bronzerang. Auf dem schwierigen Albatros-Kurs des Le Golf National nahe Versailles können sich die Spielerinnen schnell Doppelbogey oder noch schlimmeres einfangen. Titelverteidigerin Nelly Korda zum Beispiel kassierte am Donnerstag auf Bahn 16 ein Quadrupelbogey und fiel deutlich zurück. Wenn alles zusammenkommt, sind aber auch tiefe Runden möglich, das bewies die Schweizerin Morgane Metraux in derselben Runde. Mit einer 28er Front Nine stellte sie einen Olympischen Rekord auf.
Dazu müsste aber auch bei Henseleit in mindestens einer, wohl eher in beiden verbliebenen Runden alles passen. Bislang, so bilanzierte sie selbst, sei ihr Spiel solide, doch das Scoring gelinge noch nicht wie gewünscht. Damen-Bundestrainer Stephan Morales traut ihr jedenfalls noch zu, oben anzugreifen. Henseleit sei gut in Form und ihre bisher gezeigte Leistung, resümierte der 60-Jährige, ließen einen deutlich besseren Score zu.
Esther Henseleit im Interview bei Olympia 2024
Golf Post: Wie ist es Dir ergangen auf dem Platz?
Esther Henseleit: Wechselhaft. Ich hatte ein paar echt gute Löcher dabei, habe aber leider ein bisschen was auf den Grüns liegen gelassen. Insgesamt ist auf jeden Fall Potenzial für die nächsten beiden Tage da. Ich glaube, da ist auf jeden Fall eine tiefe Runde auf jeden Fall drin. Der Platz ist einfach richtig gut in perfektem Zustand, und es macht auf jeden Fall Spaß.
Golf Post: Gibt es einen bestimmten Teil im Spiel, der gerade nicht so gut funktioniert?
Esther Henseleit: Einfach ein bisschen das Scoring. Ich habe das Gefühl, dass alles relativ solide ist, ich aber zwischendurch ein paar Schläge auslasse, die relativ einfach einzusparen wären. Da hoffe ich, dass es in den nächsten beiden Tagen besser wird.
Golf Post: Du bist momentan auf T22, also eigentlich noch mittendrin. Wie ist Dein Gefühl für die nächsten Tage?
Esther Henseleit: Ich habe noch kein Leader Board gesehen, aber ich glaube, es ist alles echt nah aneinander, und wenn man da eine tiefe Runde einstreut, kann man sich relativ schnell nach vorne bewegen. Das ist auf jeden Fall der Plan für die nächsten beiden Tage. Mal schauen, was möglich ist.
Golf Post: Team Esther war heute wieder mit dabei. Viele weiße T-Shirts mit Deinem Namen drauf sind Dir gefolgt. War wieder gut Alarm?
Esther Henseleit: Ja, auf jeden Fall. Es ist schön, dass es nicht so weit weg von zu Hause ist. Das heißt, meine Familie ist hier, viele Freunde sind hier, und die Atmosphäre ist richtig gut.
Golf Post: Ihr dürft hier beim Turnier Laser nutzen, um die Distanz zu messen. Ist das eine Erleichterung?
Esther Henseleit: Ja, auf jeden Fall. Auf der LPGA machen wir das jetzt seit zwei oder drei Jahren. Das heißt, es ist für uns nicht wirklich eine Änderung. Ich denke, es macht das Spiel vielleicht schneller, was auf jeden Fall hilft. Wir sind sowieso schon fünfeinhalb Stunden auf dem Platz, da brauchen wir nicht noch länger draußen zu verbringen.