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Stephan Jäger bei Olympia 2024: „Morgen auf alle Fälle Vollgas und volles Risiko“

03. Aug. 2024 von Tobias Hennig in Versaille, Frankreich - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Stephan Jäger auf der dritten Runde des Golfturniers bei Olympia 2024. (Foto: Getty)

Stephan Jäger auf der dritten Runde des Golfturniers bei Olympia 2024. (Foto: Getty)

Nach seiner famosen Runde am Freitag war Stephan Jäger beim Golfturnier im Rahmen der Olympischen Spiele 2024 in Paris in Schlagdistanz zur Spitze in den Moving Day gestartet. Am Samstag konnte er seinen starken Auftritt allerdings nicht bestätigen. Zumindest nicht auf der Scorekarte. Denn, so sagte er nach der 72 (+1) gegenüber Golf Post, hätte er den Ball nicht schlechter getroffen als am Vortag. Doch einige taktische Fehler und etwas schlechteres Putten führten zu einem deutlich schwächeren Ergebnis.

Damit geht auch der 35-Jährige mit nur sehr geringen Medaillen-Chancen in die Finalrunde auf dem Le Golf National am Sonntag. Acht Shcläge trennen Jäger von der Spitze, sieben von einer Medaille. Es dürfte mehr als schwierig werden, das noch aufzuholen, zumal zwischen dem PGA-Tour-Sieger aus München und dem derzeit Drittplazierten noch 16 weitere Golfer auf ihre Chance lauern.

Stephan Jäger im Interview bei Olympia 2024

Golf Post: Stephan, was war das für eine Runde heute?

Stephan Jäger: Ja, das war eine Achterbahn-Runde. Wir haben taktisch ein paar Fehler gemacht heute. Ich habe eigentlich, muss ich ehrlich sagen, den Ball genauso gut geschlagen wie gestern. Vielleicht die Putts nicht so reingemacht. Ich habe eigentlich ganz gut gespielt, aber das Ergebnis ist halt nicht so gut heute.

Golf Post: Hat das Momentum heute gefehlt?

Stephan Jäger: Das Glück... Zum Beispiel auf der Elf, wenn das 8er-Eisner aufs Grün geht, dann mache ich eine Zwei und keine Vier. Das geht dann schnell. Wenn du zwei, drei, vier, fünf unter bist, ist es auch einfacher, mal einen Birdie-Putt zu machen. Wenn du zu viel willst, dann gehen die manchmal nicht rein.

Golf Post: Du sprichst die taktischen Fehler an. Welcher Art waren die?

Stephan Jäger: An der Zwei zum Beispiel, da war mein Fehler, ich habe eine volle Sieben geschlagen und das war eigentlich keine volle Sieben. Ein paar Mal habe ich versucht, den Ball nah an die Fahne ran zuschlagen und vergessen, dass, wie zum Beispiel an der 11, zu lang ein sicheres Bogey ist. Das liegt auch ein bisschen an diesem Format, das wir hier spielen.

Wir spielen nicht nur um den 20. Platz. Manchmal ist es okay auf der Tour. Wir spielen um Erster, Zweiter oder Dritter zu werden und sonst ist es eigentlich auch 'wurscht'. Also ein bisschen aggressiver muss man dann schon spielen, wenn man nicht vorne dabei ist. Ich lag in dem Moment, was weiß ich, sechs unter oder fünf unter und ich wollte halt tief gehen. Wenn ich auf zehn unter gekommen wäre, dann hätte ich vielleicht noch eine Chance gehabt. Manchmal geht es halt einfach nicht, wenn du ein bisschen drückst und willst da Birdies machen und dann machst du Bogeys. Es ist dann schwierig wieder zurückzukommen.

Golf Post: Das heißt morgen dann noch einmal volles Risiko?

Stephan Jäger: Das darfst du glauben! Morgen auf alle Fälle Vollgas und volles Risiko. Man weiß nie, acht, neun unter... Wenn dann ein bisschen der Föhn angeht am Nachmittag weiß man nie, wie weit man da noch nach vorne schießen kann. Ich werde morgen wieder alles geben und aggressiv spielen. Es ist leider ein Platz, wo du nicht so aggressiv spielen kannst. Vielleicht machen wir das ein bisschen schlauer aggressiv als heute. (lacht)

Golf Post: Was sagst Du zur Stimmung?

Stephan Jäger: Ja, es ist unglaublich. Ich habe gerade mit Tom gesprochen am 18. Tee und du siehst da die ganze 18 mit dem Amphitheater hinten. Brutale Stimmung. Es sind auch viele Deutsche hier natürlich, weil wir in der Nähe sind. Eine super Stimmung. Also fast besser als Majors muss ich ehrlich sagen. Wir sind jetzt auch näher als normalerweise bei Majors an Deutschland dran. Es sind mehr Deutsche hier als bei den Majors. Bei der US Open oder beim Masters, die sind alle in Amerika. Da siehst du schon mal irgendwann einen Deutschen, aber hier, glaube ich, sind die schon gut vertreten. Das macht Spaß.

Ich sehe viele Daumen oben und das Lächeln, kann viel abklatschen und das wollen ja auch die Leute sehen. Genau dafür sind wir auch ein Stück weit hier.

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