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Major

Salzige Bälle und Schläger mit Namen: Bryson DeChambeau vor dem zweiten Major

16. Jun. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Allerlei zur FInalrunde der US Open 2024. (Quelle: Getty)

Allerlei zur FInalrunde der US Open 2024. (Quelle: Getty)

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Golfs most interesting man“ ist 18 Loch von seinem zweiten Majortitel entfernt: Bryson DeChambeau gehörte vor dieser 124. US Open zu den Mitfavoriten und der 30-Jährige ist den Vorschusslorbeeren und seinen Ruf insgesamt in den Tagen von Pinehurst mehr als gerecht geworden. Auf dem Kurs No. 2 mit Runden von 67, 69 und außerhalb mit weitschweifigen wissenschaftlichen Vorträgen. Beispielsweise, warum seine im 3-D-Drucker gefertigten Eisen bei hohem Schwungtempo in Sachen nicht sauber mit dem Sweetspot getroffener Bäller fehlerverzeihender sind als bei niedrigem Schlägerkopfspeed. Oder warum er seine Bälle in Salzlake einweicht, um die Balance zu testen und Unwuchten zu ermitteln. In die Schlagzeilen freilich haben es vor allem die Namen geschafft, die er tatsächlich seinen Schlägern  gegeben hat:

 

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Heute geht der US-Open-Champion von 2020 erstmals bei einem Major als Führender in die Finalrunde und hat bei drei Schlägen Vorsprung trotz seiner Hüftbeschwerden den Ausgang auch weitgehend in der eigenen Hand. Mit einem Sieg würde BDC nicht nur manifestieren, dass er trotz des Wechsels in die LIV-Liga nach wie vor zu den besten Spielern der Welt gehört, was er heuer beim Masters (geteilter Sechster) und bei der PGA Championship (Zweiter) ohnehin bewiesen hat. Der „Scientist“ würde zudem unterstreichen, dass er mit seinem Spiel auf jedem Geläuf und auf jedem Set-up nicht nur bestehen, sondern sogar Majors gewinnen kann – in der „grünen Hölle“ von Winged Foot ebenso wie auf dem kargen Parcours von Pinehurst.

 

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Eine Schlag-Fertigkeit, die Scottie Scheffler bei aller Brillanz auf den US-typischen Plätzen offenbar nicht zu eigen ist: Auf Pinehursts Kurs No. 2 schaffte es der Weltranglistenerste bislang nicht unter Par. Deswegen macht die Performance von Pinehurst diesen Bryson DeChambeau so besonders – und zum Favoriten für die Open Championship nächsten Monat im schottischen Troon.

 

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McIlroy mit Cantlay: Frostiges Finalklima garantiert

Brisante Finalpaarung: Um 14.10 Uhr Ortszeit kommt es bei dieser 124. US Open zum Showdown. Nein, es ist nicht die Rede vom Schlussflight mit Bryson DeChambeau und Matthieu Pavon. Es geht um die Gruppe davor, wenn Rory McIlroy ausgerechnet mit Patrick Cantlay in die Finalrunde über Pinehurst No. 2 startet. Jenem Cantlay, den der Nordire bereits öffentlich als „Dick“ bezeichnet hat, was hier mal zurückhaltend mit „Dödel“ übersetzt werden soll. Jenem Cantlay überdies, mit dessen Caddie Joe LaCava „Rors“ beim Ryder Cup in Rom erst auf dem Grün aneinander geraten ist und dem er abends am Ausgang des Clubhauses von Marco Simone beinahe an den Kragen gegangen wäre, wenn Shane Lowry sich nicht dazwischen geworfen hätte. Wie sind eigentlich heute die Tagestemperaturen in diesem Teil von North Carolina? Partiell zumindest dürfte es sehr frostig zugehen, und nicht bloß weil Cantlay bekanntlich den Spitznamen „Patty Ice“ hat …

 

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Cam Smith und sein beschwipstes Hemd“

No-Go: Vergessen sind alle gelegentlichen Modesünden von Viktor Hovland und Jason Day, über Geschmack soll man bekanntlich ja eh nicht streiten. Und sowieso ist das alles nichts, gegen die Geschmacksverirrung, mit der Cam Smith gestern zur dritten Runde antrat. Der Australier trug tatsächlich ein Hemd seines Klamottenausstatters Penguin, das mit dem Periodensystem von Alkoholika bemustert ist – von Aquavit bis Whisky. Irgendwie passt das zu ihm. Aber wie war das noch mit Alkoholwerbung? Kein weiterer Kommentar zu diesem beschwipsten Shirt, von dem man nun befürchten muss, dass es ein Verkaufsrenner wird.

Åberg: Erst Schlag des Tages, dann Triple-Bogey

Gemischte Gefühle: Ludvig Åberg hat sich gestern womöglich aus dem Rennen um diesen Majortitel geschossen, wie schon in der Finalrunde des Masters vor zwei Monaten mit dem Doppelbogey auf Loch elf. Diesmal war es ein Triple-Bogey auf Pinehursts gefürchteter 13, die zuvor schon Tony Finau drei Schläge gekostet hatte. Dafür hatte Åberg zuvor den „Shot of the Day“ gelandet, als er seine Annäherung auf der Par-5-Zehn aus 269 Metern derart an die Fahne legte. Die Mimik von Caddie Joe Skovron spricht Bände, da kann der 24-jährige Schwede seinem Bag Man nur zustimmen, wenngleich er dann das Eagle knapp verpasste:

 

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Aber vielleicht kann „Maschine“ Åberg (Finau) ja heute noch ein paar solcher Treffer setzen und vielleicht doch ins Geschehen an der Spitze des Leaderboards eingreifen.

Fans wollen grenzwertige Grüns

Der Kunde ist König: Bei allem Respekt vor der Qualität von Pinehurst No. 2, aber die Grüns sind wirklich grenzwertig. Auf den gewölbten und trockenen Oberflächen gibt es wirklich keine Toleranz. Rory McIlroy sprach gestern von gerade mal zwei Yards Spielraum, das sind 1,83 Meter: Wenn ich 151 Yards zur Fahne habe und den Ball bei 146 Yards landen lassen will, muss das genau passen. Du brauchst echte Präzision. Bei 144 Yards hält er nicht auf dem Grün, bei 148 Yards läuft er nach hinten weg.“ Freilich, den Fans gefällt es, sie wollen Drama und buhen sogar die Greenkeeper aus, wenn die mit Schläuchen anrücken und die Grüns wässern, um wenigstens ein bisschen Griffigkeit zu bewahren.

 

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Cantlay macht Zocker zum Millionär

Wer weiß, ob Patrick Cantlay heute doch noch den ersten Majortitel holt, einer jedenfalls hat dank „Patty Ice“ bereits gewonnen. Und zwar 1,183 Millionen Dollar. So viel gab’s nämlich für einen anonymen Wetter, der sage und schreibe 80.000 Dollar (!) auf eine Erstrundenführung des Weltranglistenneunten gesetzt hatte. Cantlay tat ihm mit seiner 65 am Donnerstag den Gefallen; die Buchmacher zahlten auf eine Quote von 22:1.

Max Homa und sein Humor

Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Max Homa trägt sein vorzeitiges Ausscheiden bei der US Open ganz offensichtlich mit Fassung und mit seinem üblichen Witz und der sympathischen Attitüde eines Menschen, der über sich selbst lachen kann.

 

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Die Geschichte von „Putter Boy“

Zum Schluss: „Putter Boy“, der Golfjunge mit den Schlabberhosen und dem Schlapphut, ist das unverwechselbare Markenzeichen und Maskottchen von Pinehurst. Die Figur war eine Idee von Frank Presbrey, dem ersten Marketingmanager des Resorts, der Anfang der 1900er-Jahre von Inhaber James Walker Tufts berufen worden war, die neue Destination irgendwie zu promoten und zu vermarkten. Also warb der „Golf Lad“ als Karikatur in Zeitungen und Anzeigen für Pinehurst.

Als dann Pinehursts Hausarchitekt Donald Ross durch Werke wie den Kurs No. 2 zu einer landesweiten Berühmtheit wurde, entschloss man sich, die Besucher mit Konterfei und Namen des Schotten aus Dornoch anzulocken. Bevor aber „Putter Boy“ 1923 endgültig aus der Werbung verschwand, beauftragte Tufts’ Sohn Leonard Tufts die Bildhauerin Lucy Richards aus Boston mit der Anfertigung einer Bronzestatue. Richards hatte keine Ahnung von Golf und schuf mit Anleitung von Ross, der ihr den richtigen Golfgriff zeigte, die Figur, die noch heute das Gelände ziert: ein Junge mit unergründlichem Gesicht, der mit einem Driver oder einem Fairwayholz den Ball anspricht. „Putter Boy“ heißt das Kerlchen nämlich bloß, weil er nahe dem Übungsgrün aufgestellt ist.

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