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Ratgeber

Ratgeber: Was bedeutet Schaft-Flex und welcher passt zu mir?

18. Jun. 2024 in Köln, Deutschland

Der Golf-Schaft-Flex erklärt von HIO Fitting. (Foto: Getty)

Der Golf-Schaft-Flex erklärt von HIO Fitting. (Foto: Getty)


Flex ist erst einmal nur die Abkürzung für Flexibilität und beschreibt damit die Härte bzw. Biegesteifigkeit eines Schaftes, deswegen ist auch oft von einem Schaft-Flex die Rede. Typischerweise spielen Damen weichere Schäfte als Herren. Hierfür gibt es eine genauere Abstufung, welche man in der Regel als Angabe auf dem Schaft findet. Unsere Experten von HIO Fitting erklären die Unterschiede.

Ratgeber: Die verschiedene Flex-Schäfte

  • L – Flex = Damen
  • A -/ M – Flex = Senioren
  • R – Flex = Herren Regular
  • S – Flex = Herren Stiff
  • X – Flex = Herren extra Stiff
  • Welchen Schaftflex sollte man spielen?

    Sinnvoll wäre es eher den „richtigen“ Flex von der Schwunggeschwindigkeit, dem Ballflug und dem subjektiven Schwung-Gefühl abhängig zu machen. Jede Person bringt andere körperliche Voraussetzungen mit und schwingt demnach auch schneller oder langsamer. Bei fast jedem Fitter lässt sich mittels eines modernen Launchmonitors wie Trackman/Foresight die eigene Schwunggeschwindigkeit bestimmen und somit Aussagen über einen sinnvollen Schaft geben. Neben dem Flex gibt es viele weitere relevante Parameter, die zudem ebenfalls geprüft werden sollten. Der korrekte Schaftflex, das Schaftgewicht und Schaftprofil tragen zu einem 100 Prozent richtigen Schläger bestehend aus Kopf, Schaft und Griff bei.

    Vor kurzem wurde ein ganz besonderer Schaft, der Autoflex Schaft vorgestellt, mehr Infos zu der spannenden Produktstory finden Sie hier.

    Probleme bei der Normierung des Flexes

    Einzig das Problem bleibt, dass es keine Norm für die Buchstaben Klassifikation auf den Schäften gibt. Zwar halten sich fast alle Hersteller an die Angaben L, A/M, R, S, X auf dem Schaft, jedoch ist nicht festgelegt, wie hart oder weich der jeweilige Schaft genau sein muss. Somit ist es leider mehr als üblich das ein Schaft von einem Hersteller mit z.B. R-Flex deutlich härter/weicher ist als ein Schaft von einem anderen Hersteller. Selbst innerhalb eines Schaftherstellers gibt es Produktlinien, die bewusst härter oder weicher produziert werden, um zum Beispiel eine bestimmte Zielgruppe besonders stark anzusprechen.

    Wer es genau wissen will, sollte einen professionellen Fitter mit hauseigener Werkstatt aufsuchen – hier findet man meist eine sogenannte „Frequency Machine“, mit welcher die exakte Schwingung bzw. Härte bei jedem Schaft gemessen wird. Dies wird im Detail durch den CPM-Wert des Schaftes angegeben. Bei der Messung der Härte wird der Schaft mit einem normierten Gewicht unter Biegung gebracht und dann schwingen gelassen. Je stabiler der Schaft ist, desto geringer ist die Biegung und desto höher ist die Frequenz der Schwingung (Oszillation). Je weicher, desto niedriger ist diese Frequenz. Unter vorher festgelegten Bedingungen lässt sich so der CPM-Wert eines jeden Schaftes messen. Je hochwertiger ein Schaft ist, desto geringer sind die Fehlertoleranzen. Dies betrifft sowohl den CPM-Wert, genauso aber auch Parameter wie Gewicht und Torque des Schaftes.

    Die Experten von HIO Fitting verwenden After-Market Schäfte, dies sind Schäfte mit besonders feinen Fehlertoleranzen. Dies ist essentiell, damit der Fitting-Prozess bestmöglich unterstützt wird. Die verschiedenen Erkenntnisse zu passendem Gewicht, Flex, Torque etc. sollten dann natürlich auch zu bauenden Schläger umgesetzt werden, weshalb die feinen Fehlertoleranzen so wichtig sind.

    So lässt sich zum einen Sicherstellen das z.B., innerhalb eines Eisensets alle Schäfte gleich sind und zum anderen, dass es die richtige Steifigkeit für den Spieler oder die Spielerin ist.

    Der Schaft im Detail

    Um das Thema auf die nächste Komplexitätsebene zu heben, kann man sich nicht nur die resultierende Gesamt-Steifigkeit des Schaftes angucken, sondern den Schaft zudem in unterschiedliche Bereiche einteilen und die Steifigkeit im Detail analysieren. Diese ist nämlich nicht an jedem Punkt gleich. Manche Schafthersteller haben beispielsweise eine besonders weiche „Tipping-Section“. Das bedeutet, dass das untere Ende des Schaftes überproportional weich ist, sich um Schwung mehr verbiegt und dadurch einen höheren Abflug des Balles ermöglicht. So hat jeder Schaft seine eigene Charakteristik und ist in unterschiedlichen Bereichen mal mehr und mal weniger stabil. Genau das versteht man unter dem sogenannten Schaftprofil. Das Schaftprofil zeigt auf, wie stabil der Schaft in unterschiedlichen Bereichen ist. An dieser Stelle kann man auch den Mythos „Kick-Point“ aufgreifen. Das Prinzip des Kickpoint hat sich im Golf-Jargon etabliert und suggeriert, dass es einen Punkt gibt, an dem der Schaft „kickt“. Dieser kann mal höher und mal niedriger sein. Dies ist nicht korrekt, lässt sich aber mit dem erklärten Sachverhalt des Schaftprofils gut spezifizieren.

    Geht man die ganze Sache etwas simpler an, so sollte eine normal gebaute Dame mittleren oder älteren Alters einen L-Flex Schaft spielen, sportliche Damen oder auch älteren Herren einen A-Flex, Herren mittleren Alters mit einer durchschnittlichen Schwunggeschwindigkeit einen R-Flex, sportliche Herren einen R- bis S-Flex und jüngere sehr schnelle Spieler einen S- bis X-Flex. Bei den Eisen und Wedges gibt es dann zudem noch die Wahl zwischen Graphit und Stahl, welche das Schaftflex Thema dann auch nochmal etwas beeinflusst.

    Text: HIO Fitting

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