Am Finaltag der European Open 2024 hatten es die Spieler mit einem schwierigen Kurs zu tun. Die schnellen und ondulierten Grüns in Zusammenspiel mit starken Winden ließen am Sonntag kaum niedrige Scores zu. Laurie Canter bewältigte die Bedinungen souverän und holte sich seinen ersten Titel auf der DP World Tour. Der Engländer zeigte eine sichere Vorstellung und behielt über den gesamten Tag die Nerven, trotz der zahlreichen Verfolger die knapp hinter ihm lauerten. Sowohl Bernd Wiesberger als auch Thriston Lawrence kamen zwischenzeitlich bis auf einen Schlag auf Canter heran, mussten sich allerdings am Ende, mit zwei Schlägen Rückstand, mit dem geteilten zweiten Platz, zufrieden geben.
Gute Ergebnisse für deutsche Golfer bei der European Open 2024
Für die deutschen Golfer war das erste Heimevent der Saison durchaus erfolgreich. Jannik de Bruyn hielt sich über das komplette Turnier im oberen Bereich des Leaderboards und schied erst in der zweiten Hälfte des letzten Tages aus dem Titelrennen aus. De Bruyn tat sich am Sonntag von Beginn an schwer. Einem Bogey am zweiten Loch, folgte ein bitteres Doppelbogey an der Par-3-5. Der Deutsche verpasste auf dem tückischem Par 3 nicht nur mit dem Abschlag, sondern auch mit dem zweiten Schlag das Grün. Als er es nach drei Schlägen auf das Grün geschaffte hatte, lief auch noch der Bogeyputt des 24-Jährigen am Loch vorbei. Nachdem die restliche Front Nine ohne weitere Aufreger verlief, startete die Back Nine für de Bruyn ebenfalls mit einem Bogey. In Folge kämpfte de Bruyn um eine Top-10-Platzierung, die ihm eine Startberechtigung für das Turnier in der kommenden Woche verschafft hätte. Zu diesem Zeitpunkt fehlte de Bruyn nur ein Schlag. Aber auch auf der Back Nine gelang dem Mönchengladbacher kein Schlaggewinn und ein Bogey auf der Par-3-17 zerstörte die Hoffnungen. Nach der Runde gestand de Bruyn, dass er sich darüber ärgere, da es für ihn sehr schwierig sei Startplätze auf der DP World Tour zu kriegen. Dennoch freute sich der Youngster über einen tollen geteilten 18. Platz: "Ich konnte es aufjdenfall genießen. Es hat nicht viel gefehlt um heute gut zu spielen aber ich habe es einfach nicht geschafft das Momentum auf meine Seite zu bekommen. Trotzdem habe ich es genossen und habe eigentlich sehr solides Golf gespielt, dafür, dass es heute echt sehr taff war", so de Bruyn nach der Runde.
Tiger Christensen erlebte in Hamburg eine Premiere. Der erst 20-Jährige Amateuer schaffte bei der European Open 2024 erstmals den Cut bei einem Profievent. Nach einer überragenden 68er Runde am Freitag ließ Christensensen am Samstag zwar etwas federn, zeigte am Finaltag allerdings erneut eine solide Leistung. Der Nachwuchsstar hatte am Sonntag zunächst mit Startschwierigkeiten zu kämpfen und schloss die Front Nine zwei Schläge über Par ab. Auf der Back Nine drehte Christensen auf. Drei Birdies in Folge auf den Bahnen zehn, elf und zwölf katapultierten den Amateur im Leaderboard nach oben. "Es waren auf jeden Fall ein bisschen schwierige Bedingungen mit dem Wind, aber ich habe heute ganz gut gespielt, ich habe bis zur 15 kein Fairway verfehlt. Musste mir einfach immer wieder Chancen geben und konnte dann drei in Folge nutzen," erklärte Christensen nach der Runde. Die Freude währte allerdings nicht lange, da auf den folgenden fünf Bahnen gleich vier Bogeys auf seiner Scorecard landeten. Christensen ärgerte sich dabei vor allem über die Abschläge, auf der 15 und 17 ins Wasser und auf der 16 ins Rough. Er hätte auf den Löchern aber noch gut die Bogeys gerettet. Ein versöhnlicher Schlaggewinn auf der Par-5-18 reichte schließlich für einen tollen geteilten 46. Platz für das Talent. "Im Grunde bin ich sehr zufrieden. Ich habe den Cut geschafft, und nach einer langen Saison in Amerika ist es gut, wieder hier zu sein. Bei einem Championship-Setup wie hier, wenn die Scores nah beieinander liegen, ist der Spielraum für Fehler zwischen einer guten und einer schlechten Runde, zwei unter oder zwei über, wirklich sehr gering. Es kann passieren, dass ein Ball nach links ins Rough springt oder man den falschen Hang auf dem Grün trifft. Teilweise spielt man mit guten Schlägen ein bis zwei über Par, mit guten Schlägen kann man aber auch vier oder fünf unter Par spielen. Der Raum für Verzeihung ist sehr klein, aber man muss sich eben in die richtigen Positionen bringen," resümierte Christensen abschließend.
Bernd Wiesberger erzielt Top-Ergebnis in Deutschland
Bernd Wiesberger kämpfte am Sonntag ebenfalls um den Titel, musste sich am Ende jedoch knapp gegen Laurie Canter geschlagen geben. Wiesberger startete zunächst Verhalten in den Tag und lag nach der Hälfte des Kurses eins über Par. Doch schon zum Beginn der Back Nine wendete sich das Blatt zugunsten des Österreichers. Nach einem Birdie auf der Par-4-10 startete der achtmalige Sieger auf der DP World Tour am 13. Loch eine Birdie-Serie. Erst lochte er, nach einem präzisem Abschlag auf dem schwierigen Par 3, zum Schlagewinn ein, dann absolvierte der 38-Jährige auch die zwei darauffolgenden Par fünfs unterhalb der Vorgabe. Durch die drei Schlagewinne in Folge sprang Wiesberger auf den zweiten Platz und lag, kurz vor Rundenende, nur noch einen Schlag hinter Canter. Da dem Engländer auf der Zielgeraden noch weitere Birdies gelangen und Wiesberger ein Bogey notierte, brachte Canter seine Führung schließlich doch noch souverän ins Clubhaus. Nach der Runde berichtete Wiesberger über die schwierigen Bedinungen am Finaltag: "Es war wirklich sehr schwierig heute. Durch den Wind hat man keinen guten Rhytmus bekommen. Auch der Golfplatz hat sich durch die schwierigen Fahnenpositionen kompliziert gespielt." Der Österreicher wgab sich trotz des verpassten Sieges, durch einen Dreiputt auf der 17, zufrieden mit seiner Leistung: "In Summe war es ein sehr guter Tag. Wir haben wirklich gute Arbeit geleistet."
.@LaurieCanter rolls in a 36-foot putt to go two shots clear with two to play 🔥#EO2024 pic.twitter.com/if6O9yfYa4
— DP World Tour (@DPWorldTour) June 2, 2024