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European Tour

Green Eagle: Vorn gastiert die Tour, hinten gedeiht der Ryder-Cup-Parcours

29. Mai. 2024 von Michael F. Basche in Winsen (Luhe), Deutschland

Tour-Golf im Zeichen des Riesenrads: Die European Open auf dem Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses. (Foto: European Open)

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Konfuzius muss aber auch wirklich für alles herhalten, sogar für Golf. „Sorge dich nicht um die Ernte, sondern um die richtige Bestellung der Felder“, hat der chinesische Philosoph vor 2.500 Jahren empfohlen. Will heißen: Wenn du deinen Laden in Ordnung hast, bist du schon mal ganz weit vorn. Und kannst es dir auch leisten, eine Woche vor dem größten Ereignis des Jahres die heimische Scholle zu verlassen – zumal, wenn sie derweil in guten Händen ist.

Lob für Head-Greenkeeper Torsten Gohl

„Wir haben uns das gut eingeteilt“, sagt Michael Blesch, Inhaber der Green Eagle Golf Courses vor den Toren von Hamburg, über Head-Greenkeeper Torsten Gohl: „Er kümmert sich um den Porsche Nord Course, während ich am West und am Süd Course baue, und hat für alle Maßnahmen die Leute gekriegt, die er braucht.“ Also konnte sich „Bleschi“ trotz der nahenden European Open getrost für ein paar Tage zur Soudal Open in Belgien verabschieden, um seinem Spezi Marcel Siem während der ersten golferischen Gehversuche nach Hüftoperation beizustehen.

„Echter Mörderjob“ im Grünbereich

Viel mussten sie für diese siebte Ausgabe des Gastspiels der DP World Tour auf dem „Grünen Monster“ ohnehin nicht machen: „Bunkerkanten schneiden, Sand auffüllen, Bäume frei schneiden, Wege säubern, damit alles besonders hübsch aussieht“, zählt der Chef auf. Ach ja, und natürlich das Mustermähen auf der 18 – die signifikanten Pfeile, die in Richtung finales Grün zeigen, an dessen Rand erneut Spitzenkoch Thomas Bühner und Kollegen in der Garden Lounge zu einer kulinarischen Weltreise einladen, und die vom Riesenrad im Spectator Village so gut zu sehen sind. „Der Platz ist ja das ganze Jahr über gut“, untertreibt „Bleschi“ beinahe den fast schon legendären Pflegezustand seines Babys, der selbst im Tour-Spektrum seinesgleichen sucht, und lobt Gohl, der vor allem im Grünbereich „echt einen Mörderjob macht“.


„Ich glaube, dass wir seit Jahren einer der besten Plätze auf der Tour sind, und wir haben mit der Tour sowieso eine sehr gute Zusammenarbeit. Wir sind entspannte Partner, ziehen an einem Strang und haben dieselbe Zielsetzung, den besten Platz zu haben. Dadurch matched das wirklich gut. Und die Tour hat das Turnier auch dieses Jahr wieder toll unterstützt, damit es weitergeht.“

Michael Blesch im Podcast Radio Golfschau


Qualität der Grüns besser als in Augusta

2023 hat der damalige Tour-Chef Keith Pelley den Grüns am Finalsonntag bescheinigt, sie seien besser als in Augusta. „Diese Qualität muss man einfach nur halten“, so Blesch. „Aber ich glaube, das schaffen wir.“ Davon darf sich diesmal Pelleys Nachfolger Guy Kinnings ein Bild machen. Dessen Augenmerk wird freilich nicht nur dem Turnier gelten, sondern mindestens gleichermaßen all dem, was der umtriebige Blesch im hinteren Teil seiner Anlage treibt: dem neuen West Course, eingebettet in das größte Golfstadion der Welt, mit dem sich die Green Eagle Golf Courses bekanntlich für die Ausrichtung des Ryder Cup 2035 bewerben wollen.

Den optimalen Blick über Bleschs Baustelle dürfte Kinnings aus einer Gondel des zweiten Riesenrads haben, das heuer auf einem der Zuschauerplateaus des West Course Premiere feiert und für alle Besucher der European Open per Shuttle erreichbar ist.

 

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Mix aus Süd und West Course

Wobei Baustelle es eigentlich nicht mehr trifft: Bis auf die Bahnen, die unmittelbar am unlängst auf gut 600 Quadratmeter erweiterten Clubhaus mit dem Restaurant Beavers liegen werden, ist der erste Teil des West Course bereits fertig und grün. Blesch hat zudem längst mit der Renovierung von etlichen Bahnen des  „alten“ Süd Course begonnen und will kommendes Jahr eine Kombination aus West und Süd Course für den Spielbetrieb freigeben. Er spricht vom Mixed Course, „denn auf Dauer kann man es sich nicht leisten, einen Platz einfach liegen zu lassen. Wir brauchen die Einnahmen.“

Range-Gebäude auf 1.200 Quadratmetern

Gebaut wird trotzdem weiter. Woanders eben. Das Hotel kommt noch, und die Bahnen 3 bis 11 des finalen West-Course-Routings auf zusätzlichen Flächen. Zuerst aber steht die neue Driving Range auf dem Programm. Wenn der letzte Putt dieser European Open 2024 auf dem 18. Grün gefallen ist, beginnen die Arbeiten hinter dem ersten Abschlag des Porsche Nord Course. Im Gegenzug soll die bisherige Range später die Fläche für Loch 17 und 18 des West Course beziehungsweise Schluss- und Auftaktbahn der Ryder-Cup-Variante liefern.

Die künftige Übungswiese bekommt ein „standesgemäßes“ Domizil: Auf 1.200 Quadratmetern Fläche ist nebst Abschlagboxen und separaten Räumlichkeiten für die Golflehrer beziehungsweise den Golfunterricht unter anderem ein Indoor-Puttinggrün geplant. Und die Range selbst wird nicht bloß grünes Niemandsland mit ein paar Fahnen und Distanzschildern: Blesch legt sie teilweise wie eine Golfbahn an, samt Fairway und Grün, sodass sich aus der Tee Box tatsächlich das Spiel auf dem Platz simulieren lässt. State of the Art halt.

Viele Stars – und ein besonderer Gast aus den USA

Apropos Spiel auf dem Platz: Bei all dem berechtigten Rummel um das Duell der deutschen Professionals Siem, Max Kieffer, Yannik Paul, Freddy Schott, Marcel Schneider, Nick Bachem und Hurly Long mit Top-Europäern wie Bernd Wiesberger, Matthias Schwab, Rasmus Højgaard, Ryder-Cup-Vizekapitän Edoardo Molinari, Rafa Cabrera Bello, Alex Fitzpatrick oder Eddie Pepperell und nicht zuletzt Danny Willett, dem Masters-Champion von 2016, geht ein Gast aus den USA beinahe unter. Sein Name ist Jordan Weber, seine Geschichte außergewöhnlich.

Der Enddreißiger aus Iowa hatte im Januar dieses Jahres mit einer 62 auf dem Stadium Course von PGA West in La Quinta/Kalifornien die vierte Runde der Indoorliga NEXT Golf Tour 2023/2024 für sich entschieden. Er setzte sich dabei gegen 623 Spieler in 36 Ländern der Welt durch, darunter auch die deutsche LET-Proette Patricia-Isabel Schmidt, Gewinnerin der Belgian Ladies Open 2023. Neben der Siegprämie von 30.000 Dollar gab’s für den Top-Platz in der Order of Merit des von Trackman veranstalteten Circuits als Sonderpreise drei Starts auf der Challenge Tour und ein Auftritt im Turnierreigen der DP World Tour.

„Ordentlicher Beruf“ statt Profikarriere

Weber hatte seine Träume von einer Profikarriere 2011/2012 nach dreieinhalb Jahren auf US-Minitouren ad acta gelegt, obwohl er als Amateur der University of Southern Iowa ziemlich erfolgreich war. Doch er war dem Druck mental einfach nicht gewachsen, besonders beim Putten, und suchte sich einen „ordentlichen Beruf“. Nun teet er morgen auf dem Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses in Winsen (Luhe) bei Hamburg im Kreis derer auf, zu denen er vor über zehn Jahren so gern gezählt hätte – was für eine Story.

 

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