TaylorMade drängt im Markt für Golfbälle auf einen größeren Marktanteil. Mit verschiedenen neuen und überarbeiteten Golfbällen will das Unternehmen 2024 den nächsten Schritt machen. Besonders setzt es dabei auf "Visual Technology", also Bälle, die nicht nur einfarbig sind. Dabei dienen die Akzente und Symbole zum Teil der besseren Ausrichtung, zum Teil der Optik. Besonders wichtig werden soll die Personalisierung, um mehr Identifikation mit dem Spielgerät zu schaffen. Im Interview erklärt Daniela Joy, Trade Marketing Manager bei TaylorMade, welche Neuerungen man in dieser Saison erwarten kann, welche Produkte personalisiert werden können und warum TaylorMade so viel in seine Golfbälle investiert.
Daniela Joy im Interview über die TaylorMade Golfbälle
Golf Post: Daniela, TaylorMade hat 2024 einige neue Golfbälle im Programm, andere wurden überarbeitet. Was bietet die Produktpalette zur neuen Saison?
Daniela Joy: Beginnen wir mit den Bällen aus Urethan. Für 2024 haben wir unsere neuen TP5 und TP5x Golfbälle. Im Vergleich zum 23er-Modell unseres TP5 sind beide Bälle weicher und länger. Der TP5 ist unser weichster Tourball und der TP5x unser schnellster Tourball. Die Endverbraucher können den Unterschied zwischen den beiden Bällen deutlicher erkennen als zuvor. Früher waren die Bälle zwar unterschiedlich, aber noch recht ähnlich. Jetzt wird der Unterschied deutlicher: Wer einen weichen Ball mit softem Sound bevorzugt, wählt den TP5 Golfball. Wer hingegen Wert auf Weite und Distanz legt, nimmt den TP5x Golfball.
Zusätzlich zum TP5 und TP5x haben wir das neue Pix Design verbessert. Anstelle der bisherigen Dreiecke haben wir eine Diamantform eingeführt, die mehr Orange enthält, während Schwarz weiter nach außen reicht. Der "clear path roll" ist jetzt leichter beim Putten zu sehen.
Unseren Tour Response Stripe Ball, der kein neuer Ball ist, können wir nun in höherer Stückzahl produzieren. Neu sind auch die Farben Hellblau mit Pink – eine Kombination, die natürlich total stark aussieht. Wir denken, das wird richtig gut ankommen. Und dann haben wir zusätzlich Blau und Orange, was man bisher nur im Multipack kaufen konnte, auch separat als Dutzend verfügbar.
Golf Post: Wie sieht es bei den TaylorMade Golfbällen aus anderem Material aus?
Daniela Joy: Es gibt natürlich noch unsere Ionomer-Golfbälle. Das ist eine große Kategorie für uns, denn wir verkaufen hier die meisten Golfbälle aufgrund des niedrigeren Preises. Wir stellen den Soft Response ein und führen den neuen Speed Soft Ball in Weiß und Gelb ein. Diese haben unseren weichsten Kern, mit einer Kompression niedriger als 50. Ein großer Kern ist das, ein weicher Kern, trotzdem verliert der Ball nicht an Distanz. Das Ganze zu einem niedrigen Preis, was natürlich auch wichtig ist für manche. Wir wissen, nicht alle wollen TP5 oder TP5x kaufen, dafür haben wir jetzt einen Speed-Soft Ball. Was cool ist, ist dass wir jetzt Visual Technology auch in diesem Bereich haben.
Als einzige Marke können wir in dieser Preiskategorie mit unserem Speed Soft Ink Design Visual Technology anbieten. Speed Soft Ink ist dazu da, dass ein Golfer seinen Ball sofort identifizieren kann. Die Neonfarben, die wir darauf drucken, Blau, Pink, Grün und Rot, sind wirklich etwas anderes. Und nicht nur im Bereich Visual Technology und Speed Soft Ink werden wir My Symbol haben.
Golf Post: Was hat es mit My Symbol auf sich?
Daniela Joy: Mit My Symbol bieten wir die Möglichkeit, Bälle zu personalisieren. Es ist ja nicht nur im Golf so, dass Leute gerne ihrer Persönlickeit Ausdruck verleihen wollen. Das wollen wir jetzt mit My Symbol auch bieten, damit es nicht mehr nur eine Zahl oder Ziffer auf dem Ball ist. Man kann da ein TaylorMade-Logo in Pink oder Grün oder Rot haben und dann sein eigenes Logo oder Symbol. Wir werden auch mehrere Symbole zur Verfügung haben, die man sich aussuchen kann. Diese Option besteht für die TP5 und TP5x Bälle, nicht jedoch für Bälle, die bereits farbig sind.
Es ist genau der gleiche Ball, also kein Kompromiss, wenn es um die Qualität geht. Aktuell können personalisierte Bälle entweder beim Händler bestellt oder aus sieben Designs auf unserer Website ausgewählt werden. In Amerika ist eine direkte Bestellung über die Website möglich, international wird diese Option erst später verfügbar sein. Weitere Optionen werden wir irgendwann haben, nur noch nicht in diesem Jahr.
Mit Weiterentwicklungen der bekannten TaylorMade TP5 und TP5x sollen noch mehr Golferinnen und Golfer überzeugt werden. Zudem gibt es mit pix Personalisierungs-Optionen.
TaylorMade investiert viel in seine Golfbälle
Golf Post: TaylorMade hat, wenn ich das richtig verstanden habe, drei neue Fabriken gebaut, oder ist dabei, diese zu bauen, um den Bedarf an Golfbällen zu decken?
Daniela Joy: Genau, wir haben sogar mehrere Fabriken. Für unsere Golfbälle nutzen wir sechs Fabriken, drei davon gehören uns. Die anderen sind Auftragsfertigungen. Wir haben viel in unsere Lieferkette investiert, um genügend Golfbälle produzieren zu können. Bestimmte Golfbälle müssen in bestimmten Ländern und Fabriken hergestellt werden. Dazu kommt der Druckauftrag. Für unseren Pix Ball verwenden wir zum Beispiel Pad Printing, eine ganz andere Technik als für unseren Tour Response Stripe und unser My Symbol, die im Digitaldruck hergestellt werden. Pad Printing dauert viel länger. Für das Pix Design muss der Ball zum Beispiel 17 Mal rotiert werden, um den Druck aufzubringen. Es steckt viel Aufwand dahinter.
Golf Post: Man macht sich kein Bild davon, wie aufwendig das ist. Euer Ziel ist es, in den nächsten Jahren um 27 Prozent zu wachsen. Wäret ihr dann schon Markführer?
Daniela Joy: Unser Ziel ist es, in den nächsten drei bis vier Jahren um 27 Prozent zu wachsen und damit wäre man Marktführer, wobei das natürlich von Markt zu Markt etwas unterschiedlich ist. Wir haben große Ziele und sehen viele Möglichkeiten im Bereich der Golfbälle. Ein Ball ist ein Teil des Spiels, ein Golfball wird bei jedem Schlag benutzt, anders als die Schläger, die ständig gewechselt werden. Wir möchten den Menschen die Wichtigkeit eines Golfballs nahebringen.
Wir investieren das Geld, nicht nur, um die Produkte zu entwickeln. Die besten Produkte, Visual Technology - das wird unser Unterschied sein. Im Bereich der Visual Technology sind wir auch schon Marktführer und werden weiterhin sehr aktiv sein. 54 Prozent unseres Angebots wird dieses Jahr Visual Technology sein. Mehr als die Hälfte unserer Golfbälle wird also nicht nur einfarbig sein.
Golf muss nicht nur Technik und weiße Bälle und langweilig sein. Es geht darum, auch seinen Charakter und sich zu zeigen, und sich so mit seinem Ball zu identifizieren. Wenn man neue Schuhe hat oder zum Friseur gegangen ist, da fühlt man sich auch besser - irgendwas Neues, Cooles. Und genau so sollte es auch mit einem Golfball sein. Wenn man zum Abschlag hingeht und das personalisieren kann - heute spiele ich einen Tiger oder eine Katze oder ich hab meine Glückszahl oder mein Geburtsdatum auf meinem Ball - schafft das viel mehr Identifikation.
Golf Post: Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Tobias Hennig