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Back Nine

Einladungen auf die PGA Tour: Golf-Party des Michael Block geht munter weiter

22. Mai. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Michael Block, mehr als der heimliche Star der PGA Championship 2023. (Foto: Getty)

Michael Block, mehr als der heimliche Star der PGA Championship 2023. (Foto: Getty)

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Märchen mit Fortsetzung: Brooks Koepka mag der erneute Gewinner der Wanamaker Trophy sein, aber der Star dieser 105. PGA Championship war eindeutig Michael Block. Der 46-jährige Club-Professional krönte die Golfreise seines Lebens mit einer Finalrunde an der Seite von Rory McIlroy („Mein Flightpartner heute hat etliche bemerkenswerte Schläge gemacht, das war echt beeindruckend“) und einem Ass auf der 15, das die Mitglieder im heimischen Arroyo Trabuco Golf Club in Mission Viejo/Kalifornien komplett ausrasten ließ.

Zum Schluss rettete er mit einem Up and Down auf dem 18. Grün seinen 15. Rang und darf damit im kommenden Jahr in Valhalla erneut mittun.

Rechenkünstler haben flugs ermittelt, dass Block daheim 2.307 seiner 125 Dollar teuren Unterrichtsstunden geben muss, um auf die gestern in Oak Hill gewonnenen 288.333 Dollar zu kommen. Die Finanzspritze dürfte nach dem Ass mehr als willkommen sein, denn nicht nur Koepka wird bei der Gratulation gefragt haben: „Ich hab gehört, hier gibt’s nachher ein paar Bier?“

Doch es gab weiteres zu feiern: Noch im Clubhaus erhielt Block einen Anruf von Michael Tothe, dem Direktor der Charles Schwab Challenge, der ihn für diese Woche zum Turnier im Colonial Country Club in Texas einlud. „Sag bloß nicht, weswegen Du anrufst, sonst fange ich direkt an zu heulen“, meinte Block bereits nach der Begrüßung. „Doch“, antwortete Tothe, „ich werde Dir ganz genau sagen, weswegen ich anrufe: Wir hätten Dich allzu gern bei unserem Turnier und würden uns sehr freuen, wenn Du bei uns spielst. Wir haben noch einen freien Startplatz, und es gibt niemand besseren dafür als Dich.“ Natürlich kamen Block die Tränen. Auch seine neben ihm sitzende Frau Val konnte es kaum fassen.

Anschließend legte die RBC Canadian Open mit der nächsten Einladung nach, die Golf-Party des Michael Block geht also munter weiter:

Und das vorläufige Schlusswort unter den denkwürdigen Auftritt von Block im Rampenlicht des Profigolf auf der Weltbühne gebührt Brandel Chamblee, dem Experten vom „Golf Channel“, der gern kritisiert, aber diesmal nur schwärmt:

Hovlands schwacher Trost: „Die richtige Tendenz“

Ein Schlag machte alles zunichte: Er war nah dran, nur einen Schlag hinter Brooks Koepka bei noch zu spielenden drei Löchern. Doch der Ball, den Viktor Hovland im Fairway-Bunker auf der 16 per Eisen 9 in die Bunkerkante hämmerte – nahezu so wie Corey Conners am Tag zuvor übrigens –, machte alle Hoffnungen des 25-jährigen Norwegers auf den ersten Majorgewinn zunichte.

„Das tut richtig weg“, war er auch eine Stunde später noch mächtig angeschlagen, als er den Medien Rede und Antwort stand: „Ich hab halt den Ball einfach nicht aus dem Bunker gekriegt und mir dadurch ein Doppel-Bogey eingefangen. Mehr ist dazu nicht zu sagen.“ Nach dem geteilten vierten Platz beim Masters zeige die Tendenz mit diesem geteilten zweiten Platz eindeutig in die richtige Richtung, fügte Hovland noch an: „Das ist cool, und ich bin sicher, dass es bald klappen wird.“ Für jetzt freilich war das ein schwacher Trost.

Fußball-Managerin als Friedensstifterin?

Vermittlerrolle: Nach einem Bericht der britischen Zeitung „Daily Mail“ soll Amanda Staveley, die Geschäftsführerin des englischen Premiere-League-Fußballclubs Newcastle United, als eine Art Friedensstifterin zwischen der LIV Golf League und der PGA Tour fungieren, um die Beziehung zwischen beiden Circuits zu glätten und die schwelenden Konflikte zu besänftigen. Staveley (50) ist im Nahen Osten bestens vernetzt und hat die Übernahme von Newcastle durch Saudi-Arabien oder etwa den Einstieg von Abu Dhabi bei Manchester City eingefädelt. Die Kapitalmanagerin war beispielsweise auch federführend für das Engagement der Herrscherfamilie von Abu Dhabi und des Staatsfonds von Katar bei der Barclays Bank. Ihre Firma PCP Capital Partners gilt als Vehikel für Geldanlagen aus dem Nahen Osten. Außerdem ist Staveley befreundet mit Yasir Al-Rumayyan, dem Direktor des saudi-arabischen Staatsfonds PIF, der wiederum Vorsitzender von Newcastle United ist.

Derweil hat das zuständige Gericht in den Kalifornien im Kontext der laufenden Kartellrechtsklage gegen die PGA Tour und deren Gegenklage einer Berufung der LIV-Anwälte stattgegeben und das ursprünglich angeordnete gerichtliche Erscheinen von Al-Rumayyan und anderer PIF-Vertreter in den USA ausgesetzt.

Zach Johnson und LIV’ler beim Ryder Cup

Diplomatische Antwort: Wie schon sein europäischer Gegenüber Luke Donald wurde natürlich auch US-Ryder-Cup-Skipper Zach Johnson nach der Teilnahme von LIV-Spielern beim Kontinentalwettbewerb im September in Rom gefragt. „Wenn sie sich über die Punkteliste qualifizieren, sind sie dabei“, beschied der 47-Jährige, wohlwissend, dass gerade durch die noch ausstehenden Elevated Events noch eine Menge Punkte auf der PGA Tour vergeben werden, an denen die LIV’ler nun mal nicht partizipieren können. Es ist jedoch zu erwarten, das Brooks Koepka durch seine tollen Major-Resultate mit dem geteilten zweiten Platz beim Masters und nun dem Gewinn der PGA Championship auf Rang 2 rücken wird und somit in den Kreis der potentiellen Team-Mitglieder aufsteigt.

Einige seiner sechs Captain’s Picks für Akteure vom Konkurrenz-Circuit vorzuhalten, schien Johnson bislang eher auszuschließen: „Ich kenne die meisten Plätze nicht, auf denen sie spielen, und kann daher auch ihre generelle Leistungsfähigkeit nicht beurteilen.“ Und auf den Hinweis, dass die LIV Golf League vom CW Network übertragen werde, antwortete der zweifache Majorsieger: „CW? Das kenne ich nicht. Da muss ich mal meine Kids fragen, aber ich glaube nicht, dass wir den Sender haben.“ Aber spätestens seit Oak Hill stellt sich die Frage, ob er vor allem Koepka für Rom ignorieren darf?

Nach Querschläger: Spendabler Joel Dahmen

Sechs Bier für den Mann mit der Wade: Stell Dir vor, nach einem verirrten Abschlag trifft Dich ein Ball am Bein und ein paar Minuten später drückt Dir einer einen Hundert-Dollar-Schein für Gerstenkaltschale zur Schmerzlinderung in die Hand. Genau das passierte Caleb McGuire am ersten Tag der PGA Championship, der „Unglücksschütze“ war Joel Dahmen, der sich anschließend besorgt nach dem Befinden und dem Preis für einen Becher Bier am Getränkestand erkundigte: „17 Dollar“, erwiderte McGuire, worauf Dahmen den „Hunni“ zückte und grinste: „Dein Bier heute geht auf mich.“ Sechs Becher für sich und seine Buddies konnte McGuire dadurch füllen lassen, und ein paar Dollar für Trinkgeld waren auch noch übrig.

McIlroy und Co.: Wenn das Cap klatschnass ist …

Dresscode verletzt? Den klatschnassen Moving Day bei der PGA Championship würden viele der fürs Wochenende verbliebenen Professionals gewiss am liebsten vergessen. Dennoch bleibt eine offensichtliche Frage: Seit wann tragen Turniergolfer ihre Kappen verkehrt herum? Rory McIlroy hatte den Schirm nach hinten gedreht, Adam Scott und Justin Thomas ebenso. Das sah aus wie ein schwerer Etikettefehler, hatte aber einen simplen Grund. Durch das Spielen im Regen waren die Basecaps irgendwann derart durchnässt, dass beim Ansprechen des Balls mit gesenktem Kopf das Wasser vom und aus dem Mützenschirm tropfte oder gar im Rinnsal lief, was der Konzentration vor dem Schlag wenig zuträglich ist. Also, Krempe in den Nacken. Tiger Woods war vor vielen Jahren der erste, der sich diesen für Profis unkonventionellen Look erlaubt hatte.

 

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Gareth Bale und sein erste Hole-in-One

Völlig aus dem Häuschen: Gareth Bale hat im Januar seine Fußballkarriere beendet, muss sich nicht mehr mit Kickerei bei Real Madrid, Tottenham Hotspur oder Los Angeles rumplagen und kann sich endlich dem widmen, was er am meisten liebt: Golf. Und prompt erzielte der 33 -jährige Waliser das erste Hole-in-One seines Lebens. Dass er es entsprechend ausgelassen feiert, versteht sich von selbst. Schauplatz von Bales Begeisterung ist übrigens das 182 Meter lange Loch 3 auf dem South Course von Torrey Pines in Kalifornien, im Hintergrund schwappt der Pazifik.

 

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Zalatoris: Erstmals seit zwei Jahren schmerzfrei

Comeback: Will Zalatoris (26) plant, im September wieder in den Turnierbetrieb auf der PGA Tour einzusteigen. Nach seiner Rücken-OP wegen eines chronischen Bandscheibenvorfalls ist die Nummer 9 der Welt „erstmals seit zwei Jahren wieder schmerzfrei“: „Keine Kopfschmerzen, keine Beschwerden im Bein. Ich habe mich lange nicht mehr so gut gefühlt“, sagte Zalatoris im Gespräch mit „ESPN“, der als einziger aus den Top-100 der Welt bei der PGA Championship im Oak Hill Country Club gefehlt hatte.

Putten unter erschwerten Zuschauerbedingungen

Zum Schluss: Eine ruhige Hand ist beim Putten das A und O. Schon ein paar Zuschauer bringen den einen oder anderen Hobby-Golfer gewiss zum Flattern – aber wenn ein solcher Gast in der Kulisse auftaucht wie dieser Meister Petz hier, dann muss man den Sportkameraden mehr als nur bewundern, dass er seinen Ball seelenruhig spielt und auch noch versenkt, als sei nichts Besonderes. Oder ist es eher tollkühn, gar lebensmüde, in einer solchen Situation einfach weiterzumachen statt sich dezent zurückzuziehen?

 

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