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Golfreisen

Golfclub Lärchenhof: Das Golf-Herz von Tirol

10. Okt. 2022 von Peter Marx in Zell a.H./Schwarzwald

Der Golfclub Lärchenhof in Tirol. (Foto: Golfclub Lärchenhof)

Der Golfclub Lärchenhof in Tirol. (Foto: Golfclub Lärchenhof)

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„80 Prozent. Das haben nur wenige Hotels. 80 Prozent Stammgäste“. Während der Unternehmer Martin Unterrainer das sagt, fällt sein Blick durch die Fenster der Hotelbar über die Tennisplätze hinweg, Richtung Lärchenhof-Golfplatz, kaum 500 Meter vom Hotel Lärchenhof entfernt. Stolz schwingt in seiner Stimme mit. Stolz auf das, was er aus dem ehemaligen Bäckstätt-Bauernhof in den letzten 54 Jahren gemacht hat. Dazu später mehr.

Sanfter Einstieg in den Urlaub im Golfclub Lärchenhof

Sein Golfplatz „um die Ecke“, mit eigenem Shuttle-Service für die Hotelgäste, zählt zu den schönsten 9-Loch-Plätzen Österreichs. Der Golf- und Country-Club Lärchenhof entstand vor rund 26 Jahren. Das Ziel war damals: „Wir schaffen einen Top-Club für Sport und Gesellschaft“, sagt Gerhard Pühringer, Manager des Clubs mit rund 830 Mitgliedern. Darunter über 250 sogenannte Hotelmitglieder. Pühringer: „Das ist ein Service für unsere Hotel-Stammgäste.“ Ihr Jahresbeitrag beträgt 425 Euro, während Vollmitglieder 1380 Euro zahlen. Mehrere Staats- und Landesmeisterschaften bestätigen auch den sportlichen Anspruch.

(Foto: Golfclub Lärchenhof)

(Foto: Golfclub Lärchenhof)

Der Platz ist ideal für einen sanften Einstieg in den Golf-Urlaub. Die neun Bahnen (ab Tee Gelb 6.035 Meter, CR 71,6) im leicht hügeligen Gelände lassen sich stressfrei spielen. Das fängt schon auf der ersten Bahn an (ein Par-4, 338 Meter ab Gelb). Die einzigen Hindernisse sind die Bunker links und rechts des Fairways, das einen leichten Dogleg nach rechts macht. Auf jeden Fall die erste Chance auf ein Par oder sogar Birdie.

Taktisches Spiel ist auf Bahn 3 (Par-4, 375 Meter, gelb) nicht notwendig. Raus mit dem Driver und ein Fade über das Dogleg. Anhaltspunkt ist der große Stein links nach dem Fairwaybunker. Warnung vor Übermut: die Ausgrenze ist sehr nah. Auf diesem Golfplatz beeindruckt einmal mehr die Landschaft. Denn der Lärchenhof-Club liegt in einem Kessel, umgeben von Steinplatte, Wildem-Kaiser-Massiv und Huber-Alm. Der Clubmanager, beschreibt die Region mit nur einem Wort: „Wunderschön.“ Und dies mit Recht.

(Foto: Golfclub Lärchenhof)

(Foto: Golfclub Lärchenhof)

Denn es beeinflusst sogar das Golfspiel. An manchen Stellen sind - gefühlt - die Felswände so nah, dass es einem schwerfällt sich auf den nächsten Schlag zu konzentrieren. So wird zwangsläufig die gemütliche Golfrunde zu einem „Naturschauspiel“. Und das ist nicht einmal ein gewagtes Wortspiel. Der Golfclub hat - österreichweit - einen einzigartigen Shortgame-Park inklusive einem 6-Loch-Akademie-Platz. Dazu Driving-Range, Fitting-Center und ein gemütliches Clubrestaurant. Doch bis dahin müssen weitere sportliche Hürden überwunden werden.

Beispielsweise Bahn 6: Das erste Par-5 (466 Meter, gelb). Longhitter können mit einem gut platzierten Drive das Grün angreifen. Achtung vor der Penalty Area rechts am Grün. Ohne ein Risiko einzugehen, bleibt noch ein Annäherungsschlag mit der 9 auf das große Grün. Spieler mit einem Handicap über 20, sollten ein, zwei Schläge mehr einplanen.

Was noch fehlt, ist das „Signature-Hole.“ Für Gerhard Pühringer ist es die letzte Bahn (Par-4, 337 Meter, gelb). „Eindeutig die Neun.“ Die Bahn führt an drei Teichen vorbei, über das Wasser direkt auf das Grün.“ Wichtig: den rechten Fairway-Bunker vermeiden. Der zweite oder dritte Schlag, je nach Leistungsvermögen, geht über Wasser auf ein erhöhtes zweistufiges Grün. Wem ein Par gelingt, dem wird auf der angrenzenden Clubterrasse das Runden-Bier schmecken. Wer es nicht schafft, dem sind tröstende Worte sicher. Druck erzeugen die Gäste auf der Club-Terrasse alle mal.

(Foto: Golfclub Lärchenhof)

(Foto: Golfclub Lärchenhof)

Zurück zu Martin Unterrainer, der den Lärchenhof-Golfplatz initiierte und finanzierte. „Immer alles auf Wunsch der Gäste“, sagt Unterrainer und lacht dabei. Entsprechend seiner persönlichen Vorgabe baute er sukzessive den ehemaligen Bauernhof zu einem 5-Sterne-Sport-Hotel um, mit eigenem Skilift, Skischule, acht Tennisplätzen und inzwischen zwei Golfplätzen. Das Ergebnis: der internationale Hotel- und Gastronomieführer Gault & Millau zeichnete den Lärchenhof zu einem der besten Golfhotels Österreichs aus und Martin Unterrainer gilt inzwischen als einer der großen Golf-Förderer von Tirol.

GC Kaiserwinkel-Kössen fordert präzises Spiel

Zum Lärchenhof-Reich von Unterrainer gehört seit drei Jahren auch der Golfclub Kaiserwinkel-Kössen, rund 15 Kilometer vom Hotel entfernt. Der 5.645 Meter lange 18-Loch-Platz wurde vom britischen Architekten Don Haradine 1988 umweltschonend gestaltet. Der alte Baumbestand, die Geländestruktur und auch die Wasserhindernisse sind anspruchsvoll integriert. Auch dieser Golfplatz fügt sich harmonisch in die wild-romantische Kulisse des Wilden und Zahmen Kaisers ein, verlangt aber den Golfern einiges ab. Die ersten neun Löcher sind anspruchsvoll und fordern ein präzises Spiel auf engen Fairways. Diese sind gesäumt von dichtem Wald, in dem es sich erst gar nicht lohnt nach verschlagenen Bällen zu suchen.

Bahn 13 (Foto: GC Kössen-Kaiserwinkel)

Bahn 13 (Foto: GC Kaiserwinkel-Kössen)

Der Einstieg in dieses Golf-Abenteuer fängt für unerfahrene Golfer schon auf Bahn 1 (Par-4, 305 Meter, gelb) an. Der erhöhte Abschlag lässt einem schnell zum Driver greifen. Aber Vorsicht! Das schmale Fairway verlangt einen präzisen Abschlag. Gelingt der Drive, reicht schon ein Annäherungsschlag, um das mittelgroße Grün zu treffen, das an diesem Tag sehr schnell war.

Loch 3 (Par-5, 448 Meter, gelb) bietet viel Sumpf und Gewässer. Das scharfe Dogleg nach links vorbei an einem Teich, den Naturoptimisten als Blaue Lagune bezeichnen, verlangt Konzentration. Dies schon beim Abschlag, bei dem es zunächst über eine sumpfige Wiese geht. Orientieren kann man sich am rechten Bunker in Höhe von 222 Metern. Das Grün tröstet mit einer Größe von 378 Quadratmetern. Für Clubmanager Mathias Auer ist diese Bahn „das Highlight“ des gesamten Golfkurses.

Balance zwischen Mitgliedern und Greenfee-Spielern

Der Club Kössen-Kaiserwinkel hat 500 Mitglieder und zählt damit schon zu den mitgliederstärksten Golfvereinen in der Region. Doch wie in allen touristisch geprägten Golfclubs sorgen steigende Mitgliedszahlen auch für Unruhe unter den Betreibern. Denn Clubs in Ferienregionen leben oftmals mehr von den Greenfee-Spielern.

Das 16. Grün (Foto: GC Kössen-Kaiserwinkel)

Das 16. Grün (Foto: GC Kaiserwinkel-Kössen)

In Kössen sind das jährlich rund 8.500 Greenfee-Runden, was ein durchschnittlicher Wert ist für die Clubs dieser Tiroler Region. Auer: „Wir achten auf ausreichende Abschlagszeiten für Greenfee-Spieler.“ Der Manager versucht diesen Spagat zu meistern, indem er die verschiedensten Golfangebote macht: Von der normalen Vollmitgliedschaft bis zur Freizeitmitgliedschaft. Dahinter verbirgt sich ein Punktesystem für Gelegenheitsspieler für rund 420 Euro jährlich. Dafür gibt es 100 Punkte. Für jede Runde werden dann zwischen fünf und 20 Punkte abgezogen, abhängig vom Tag und der Uhrzeit. Aus der Sicht von Matthias Auer kommt dieses Angebot jungen Spielern entgegen, genauso wie die lockere Handhabung der Etiketten-Regeln. Auer: „Wir jagen niemanden weg, nur weil er in Jeans spielt.“ Wie im GC Lärchenhof dürfen auch auf dem Platz in Kössen Hunde mit auf die Runde gehen. Angeleint, versteht sich.

Das beste Panorama auf dieser Runde bietet sich auf Bahn 15 (Par-4, 337Meter, gelb) mit einem langgezogenen Fairway, das selten breiter ist als 30 Meter. Das Grün wird hier stark verteidigt durch einen langgezogenen und tiefen Bunker auf der gesamten rechten Seite. Die Bahn 18 (Par-3, 164 Meter, gelb) sieht einfacher aus als sie ist. Wieder verteidigt ein großer Bunker das Grün mit einer Gesamtfläche von 441 Quadratmetern. Zu überwinden ist noch ein Bach in Höhe von 134 Metern.

Die 17. Bahn im Golfclub Kössen-Kaiserwinkel. (Foto: GC Kössen-Kaiserwinkel)

Die 17. Bahn im Golfclub Kaiserwinkel-Kössen. (Foto: GC Kaiserwinkel-Kössen)

Was dann noch kommt, ist purer Genuss. Die Regionen zwischen den Gemeinden Kössen und St. Johann sind für ihre kulinarischen Angebote bekannt. Angefangen bei der Traditionswurst, die Sainiha°nser, quasi die Tiroler Antwort auf Frankfurter und Wiener. Dazu passt Brötchen, ein Schuss des örtlichen Krensenf und ein Huber-Bier. „Eine unschlagbare Kombination“ zum Ende einer Golfrunde, so Gernot Riedel vom Tourismusverband der Region St. Johann. Kulinarischer Höhepunkt ist das Knödelfest in der Marktgemeinde. An einem Tisch von knapp 600 Metern Länge bieten Festwirte 26 000 Knödel in 22 Varianten an: von süß bis pikant. Wohl bekommt`s.

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