Reisebericht: High-End-Golf in Andalusiens Sotogrande

Reichlich Sonne und fantastische Golfplätze

In der südspanischen Provinz Andalusien scheint an mehr als 300 Tagen die Sonne. Damit ist sie Spanien’s Spitzenreiter unter den Regionen mit den meisten Sonnenstunden, noch vor den Kanarischen Inseln und den Balearen. Wegen seiner mehr als 70 Golfplätze ist dieser Küstenabschnitt auch als Costa del Golf bekannt.

Residieren auf höchstem Niveau

Sotogrande ist die größte private Wohnanlage in Andalusien. Sie befindet sich in der Gemeinde San Roque in Cádiz und erstreckt sich über eine Fläche von 20 Quadratkilometern am Mittelmeer, 25 Kilometer östlich von Gibraltar.

In diesem Jahr feiert sie ihr 60-jähriges Bestehen. Als eine der prestigeträchtigsten Wohngegenden Europas bietet sie einen einzigartigen Lebensstil und ein luxuriöses Wohnerlebnis. Im Laufe der Zeit hat Sotogrande seine reiche andalusische Kultur bewahrt und einen Charme und eine schlichte Eleganz geschaffen, die im Kontrast zum schnellen Tempo des modernen Lebens stehen. Das Herzstück ist der La Reserva Club, dessen geschlossene Wohnanlagen große Grünflächen, modernes Design und Wohnen, Privatsphäre und Zugang zu den vielfältigen Annehmlichkeiten des Clubs bieten, zu denen ein privater Strandclub, Spitzen-Golf, ein fabelhaftes kulinarisches Angebot und eine internationale Schule von Weltklasse gehören.

Trendige Lifestyle-Oase

Zu den neuesten Top-Hotels der Region gehört das 2021 eröffnete SO/Sotogrande Resort. Das einzige Fünf-Sterne-Hotel Sotogrande’s liegt am westlichsten Punkt der Costa del Sol und befindet sich im Besitz eines Joint Ventures der Accor SO/Hotels & Resorts Group und der Ennismore Fund Management Limited.

Stimmung bei Sonnenaufgang und bei Nacht (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Luxus in erfrischendem Design

Natürliche Farben und extravagante, kühne Formen prägen den Stil der spanischen Designerin Dolores Cortes. Er zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Hotel, dessen Leichtigkeit und Verspieltheit schon beim Betreten der Lobby ins Auge fallen. Diese setzen sich im gesamten Hotelkomplex fort und gelten für jeden Bereich des ehemaligen Cortijo’s, einem spanischen Bauernhaus. Der offizielle Name "The Revolutionised Cortijo" könnte das Hotel nicht treffender beschreiben.

Lobby des SO/Sotogrande Resort (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Geselligkeit, Lebensfreude, Wellness und Genuss werden groß geschrieben und treffen auf ein hochwertiges Angebot. Besonderen Wert legt das Management auf einen nachhaltigen und zeitgemäßen andalusischen Lebensstil. Außen schlicht weiß gehalten, tragen die schattigen Arkaden, die gepflegten Gärten und die harmonisch abgestimmte Farbpalette in den Innenbereichen und Zimmern vom ersten Moment an zu einer guten Stimmung bei. Alles ist geräumig und großzügig angelegt.
Uneinsehbar in völliger Ruhe liegt das Hotel eingebettet in der südspanische Landschaft mit Korkeichenwäldern und Pinienhainen an einem Hang. Es bietet Blicke auf das Meer in der Ferne, die Gärten und den angrenzenden Golfplatz. 152 gemütliche Zimmer und stilvolle Studios sowie 36 geräumige Suiten sind terrassenförmig um
den Pool- und Restaurantbereich angeordnet. Wie mein 33 Quadratmeter großes, modern eingerichtetes SO Comfy King Doppelzimmer, haben alle Zimmer einen eigenen Balkon oder eine Terrasse. Das Bett ist ein Traum.

SO Comfy King Doppelzimmer (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Das 2.800 Quadratmeter große SO/SPA & FITNESS besteht aus dem SO/SPA und dem SO/FIT. Hier können die Gäste in der Sauna entspannen, an modernsten Geräten trainieren und sich im Gesundheits- und Wellnesscenter verwöhnen lassen. Zwei Außenpools laden zur Abkühlung ein. Auch Familien mit Kindern sind in der Anlage herzlich willkommen. Im täglich geöffneten SO/KIDS fühlen sich die Jüngsten ebenso wohl wie in ihrem eigenen Pool.

Pop-up-Dining-Konzept

Der Gaumen wird in vier Bars und Restaurants verwöhnt. Besonders beeindruckt haben mich die SO-HI Lounge und das Cortijo mit seiner Tapas-Bar und dem Restaurant. Hier werden leckere Snacks, leichte Mittagsmenüs und traditionelle, typisch andalusische Gerichte serviert.

Das stilvolle Cortijo Tapas & Bar und seine trendige Lounge (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Der Service im gesamten Hotel ist äußerst professionell, aufmerksam und freundlich. Ein Abend im nahe gelegenen Restaurant des Trocadero Sotogrande, einem Beach Club direkt am Strand mit fantastischem Blick auf den Felsen von Gibraltar, ist ein Muss. Alternativ kann man den Tag im Restaurant Cancha II des Ayala Polo Clubs ausklingen lassen, der zu den führenden Poloclubs der Welt gehört.

Vom Hotel direkt zum Golfplatz

Direkt auf dem Hotelgelände befindet sich der Almenara Golfplatz mit 3x 9 Löchern. Der Platz wurde vom britischen Golfplatzarchitekten Dave Thomas entworfen und kürzlich vom legendären spanischen Spieler Manuel Piñero neu gestaltet. Er ist einer der weitläufigsten an der Costa del Sol und grenzt an den Naturpark Los Alcornocales.

Almenara Golf (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Ich spiele die Lagos-Schleife, deren Teiche den Platz visuell und spielerisch dominieren. Zwei 9-Loch-Schleifen sind immer geöffnet. Eine Driving Range wäre schön, aber sie ist momentan noch nicht vorhanden, jedoch soll es Pläne hierfür geben. Neben den Wasserhindernissen zeichnet sich der Platz durch seine schön angelegten Fairways und das extrem hügelige und völlig ruhige Gelände, umgeben von altem Baumbestand, aus. Er ist fair, angenehm zu spielen und lässt einen guten Score zu.

Trotz der Trockenheit ist der Platz in einem guten Zustand. Er ist eine erschwingliche Alternative zu den teureren Meisterschaftsplätzen, die in der näheren Umgebung in den nächsten Tagen auf uns warten. Das Greenfee für Hotelgäste für neun Löcher beträgt € 85,- inkl. Buggy.

Eliteplätze in unmittelbarer Nähe

Das Resort bietet attraktive Stay-and-Play-Packages an, die auch ein Spielen auf Spanien’s Top-Golfplätzen in der Nähe beinhalten. Der La Reserva Club ist einer von ihnen. Er ist der jüngste, aber längste der Meisterschaftsplätze in Sotogrande. Wir spielen von gelb und haben 6.048 Meter zu bewältigen. Er nimmt derzeit die Nummer Sechs in der spanischen Rangliste ein.
Der sehr hügelige Platz wurde im Jahr 2003 angelegt. Er führt bergauf und -ab durch zwei idyllische Täler, die von alten, dichten Bäumen umgeben sind. Seit 2014 werden hier Turniere der European Tour und seit kurzem auch die Aramco Team Series der Damen ausgetragen. Das Layout ist imposant. Die Fairways sind breit, die Grüns groß, extrem schnell und durch große Bunker gut geschützt. Ihr weißer Sand glänzt in der Sonne. An insgesamt sechs Löchern kommt Wasser ins Spiel.
Der Platz ist ein Erlebnis, seine erhöhten Abschläge und Aussichten sind grandios, sein Zustand ohne jede Kritik. Er ist sportlich anspruchsvoll, aber fair. Gute Schläge werden belohnt, schlechte bestraft.
Das imposante Clubhaus im Stil einer Hacienda thront am höchsten Punkt des Platzes hinter dem 18. Grün. Das Einzel-Greenfee inkl. Buggy kostet je nach Saison und Auslastung des Platzes ab 180 Euro.

La Reserva Club Sotogrande (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Nach der Runde entspannen wir im avantgardistischen La Reserva Club mit seinem angrenzenden "The Beach", der direkt unterhalb des Clubhauses liegt. Eine künstlich angelegte Lagune mit Sandstrand für Familien, ein separater Garten mit einem Pool nur für Erwachsene und ein See, auf dem ausschließlich Wassersport betrieben wird, gehören zu dem außergewöhnlichen Angebot.

Spaniens Nonplusultra

Das golferische Highlight in Sotogrande sind die 18 Löcher des 1974 gegründeten Real Club Valderrama. Er ist die unangefochtene Nummer Eins in Spanien. Der Club wurde 2014 vom spanischen König Juan Carlos mit der Bezeichnung "Real" ausgezeichnet. Bekannt geworden ist er durch zahlreiche internationale Turniere, wie den Ryder Cup 1997, der hier zum ersten Mal auf europäischem Boden ausgetragen wurde.
Charakteristisch für den äußerst anspruchsvollen, hügeligen Platz sind die Fairways, die von jahrhundertealten, knorrigen Korkeichen gesäumt sind. Trifft man sie nicht oder nicht an der richtigen Stelle, sind die Kronen der Bäume beim nächsten Schlag oft im Weg und erfordern einen Recovery Schlag.
Die Grüns sind meist klein, rasend schnell und steigen oft nach hinten an. Das dichte Rough ist für Profis schon eine große Herausforderung, für Amateure aber fast unmöglich zu meistern. Die Grashalme wickeln sich um die Bälle, die ohne die geschulten Augen des Forecaddys auf Nimmerwiedersehen verschwinden würden.

Auf dem Platz ist Präzision vor Länge gefragt. Auf dem Par-71-Kurs muss ich von den gelben Executive-Tees 5.520 Meter zurücklegen. Jedes Loch ist anders und bleibt im Gedächtnis. Das Highlight ist für mich die vierte Bahn, ein Par 5 mit einem steil ansteigenden Grün, das seitlich durch ein Wasserhindernis geschützt ist. Viele Träume von einem guten Score haben sich hier schon zerschlagen. Das Layout des Platzes ist außergewöhnlich und sein Pflegezustand tadellos.

Real Club Valderrama (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Der beeindruckende Members Club und die tollen Eindrücke des Meisterschaftsplatzes sind kaum zu überbieten. Auch Nicht-Mitglieder kommen in den Genuss einer Spielmöglichkeit. Das Greenfee für das einmalige Erlebnis beträgt in der Hochsaison 450 Euro. Hinzu kommt die Gebühr für den Caddy plus Trinkgeld.

Old Course and New Course

Der edle San Roque Club bildet den Abschluss unserer Golfreise. Er ist einer der exklusivsten Clubs Europa’s und liegt eine gute Viertelstunde vom Hotel entfernt. Von seinen beiden 18-Loch-Meisterschaftsplätzen ist der Old Course der bekanntere. Er wurde 1991 von Dave Thomas entworfen. Von 1993 bis 2007 fanden hier 15 European Tour Qualifying School Finals und 2005 die Spanish Open statt. In den letzten Jahren wurde er umfassend renoviert und mit einem neuen Bewässerungssystem, neuem Rasen und neuern Bunkern ausgestattet. Übungsanlagen sowie eine neue Driving Range sind ebenfalls hinzugekommen.

Wir spielen auf dem neu gestalteten Old Course, der leicht hügelig und teilweise von imposanten Villen umgeben ist. Die Bedingungen sind ausgezeichnet. Hier ist strategisches Spiel gefragt. Den Driver sollte man besser im Bag lassen, vor allem bei den Bahnen mit Doglegs. Ein Dreierholz ist meist ausreichend. Die Grüns sind ein Traum, gut zu lesen und nicht zu schnell.

San Roque Club Old Course (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Kundenorientierung wird im gesamten Club großgeschrieben. Auffallend ist die Freundlichkeit des Personals. Das Greenfee beginnt in der Hochsaison bei 180 Euro. Wer auf höchstem Niveau genießen und Golfen möchte, ist in der Region Sotogrande und im SO/Sotogrande goldrichtig. Kein Wunder also, dass das Resort für die World Luxury Hotel Awards 2022 in den Kategorien Luxury Lifestyle Hotel & Luxury New Resort nominiert ist. Ich bin schon gespannt auf das Ergebnis der Abstimmung.
Mit dem Hotelshuttle dauert die Fahrt über die Autobahn zurück zum Flughafen in Malaga weniger als eine Stunde. Der Flughafen von Gibraltar ist sogar nur 20 Minuten entfernt. Genug Zeit, um die wunderbaren Eindrücke Revue passieren zu lassen.

Die gespielten Plätze im Übersicht

Die vier von Jürgen Linnenbürger gespielten Plätze finden Sie in der Tabelle zur Übersicht. Für das Almenara Hotel Golf  erhalten Golf Post Premium Plus und All-Inclusive Mitglieder 50% Rabatt auf das Greenfee mit ihrer inklusiven Golfhäftet Card.

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